Kategorie: Formel1 01.01.1970
GP Europa 2006 - Vorschau
5. - 7. Mai 2006, 5. von 18 WM-Läufen
München/Hinwil. Das BMW Sauber F1 Team fiebert seinem Heimrennen
entgegen, dem Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring. Ehe dort am 7. Mai
der fünfte Lauf zur FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft 2006 ausgetragen wird, steht
noch einiges auf dem Programm: Der BMW Sauber F1 Team Pit Lane Park wird
eröffnet, außerdem werden den Fans Taxifahrten mit den F1-Piloten auf dem
Grand-Prix-Kurs geboten, und mit der Formel BMW Deutschland geht auch der
Nachwuchs wieder vor den Augen seiner Vorbilder an den Start.
Bei Testfahrten in Silverstone in der Woche nach dem Großen Preis von San
Marino konzentrierte sich das Team indes auf die technische Vorbereitung der BMW
Sauber F1.06. In England kamen alle drei Piloten - Nick Heidfeld, Jacques
Villeneuve und Robert Kubica - zum Einsatz.
Nick Heidfeld:
"Auf dem Nürburgring zu fahren, ist für mich immer etwas ganz Besonderes.
Dieses Rennen ist mein persönlicher Heim-Grand-Prix. Der Ring liegt
Mönchengladbach am nächsten, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Am Nürburgring
habe ich als Dreijähriger Fahrrad fahren gelernt. Mein Vater ist mit meinen
beiden Brüdern und mit mir oft zum Ring gefahren. Im Winter sind wir sogar auf
der Nordschleife Schlitten gefahren. Mit acht Jahren bin ich am Nürburgring zum
ersten Mal Kart gefahren. Das sind sehr schöne Kindheitserinnerungen. Und ich
bin auch eine Menge Rennen auf dem Nürburgring gefahren. In der Formel Ford,
Formel 3, Formel 3000 und schließlich Formel 1. Ich habe jedes einzelne sehr
genossen und in der Eifel auch schon einige Rennen gewonnen. Im vergangenen Jahr
habe ich dort meine erste Formel-1-Poleposition geholt und bin im Rennen Zweiter
geworden. So ein Erfolg vor heimischem Publikum, das war natürlich super. Ich
empfinde mein Heimrennen überhaupt nicht als unangenehmen Druck. Ganz im
Gegenteil. Ich freue mich riesig auf die Unterstützung dort. Nirgendwo sehe ich
so viele Fans."
Jacques Villeneuve:
"Der Nürburgring gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsstrecken, obwohl ich
dort in der Vergangenheit schon viele gute Ergebnisse geholt habe. Ich habe dort
1996 meinen ersten und 1997 meinen bisher letzten GP-Sieg erzielt. Im
vergangenen Jahr war der Große Preis von Europa für mich eines der schwierigsten
Rennen der ganzen Saison. Seit dem Umbau des ersten Streckenabschnittes liegt
mir der Ring nicht mehr, wahrscheinlich am wenigsten von allen F1-Kursen.
Trotzdem hoffe ich sehr, dass wir dort gute Resultate erzielen. Zumal das Rennen
im Heimatland von BMW stattfindet. Ich habe immer davon geträumt, dass wir unser
Rennen mal auf der Nordschleife austragen könnten. Bislang bin ich sie noch nie
selbst abgefahren, die Gelegenheit hat sich nie ergeben. Aber ich stelle sie mir
großartig vor."
Robert Kubica:
"Ich freue mich auf die zweite europäische Rennstrecke. Ich kenne den
Nürburgring. Vor allem natürlich den GP-Kurs, aber ich bin auch schon Runden auf
der Nordschleife gefahren. Das Wochenende wird sicher interessant, zumal es
unseren ersten Einsatz in Deutschland darstellt. Es ist gut für das Team, im
Heimatland von BMW anzutreten. Auf dem Nürburgring wird der Pit Lane Park
eröffnet. Von daher werde ich außer meinen Trainingseinsätzen am Freitag auch
Samstag und Sonntag mehr zu tun haben. Ich werde das alles genießen, und ich
hoffe, wir erzielen bessere Resultate als zuletzt in Imola.
Die Strecke selbst mag ich nicht besonders, aber sie hat einige schöne Passagen,
vor allem die schnellen Kurven gefallen mir. Man braucht ein Auto, das überall
gut ist - in den schnellen Kurven ebenso wie in den langsamen und in den
Schikanen, der Nürburgring verlangt diese Vielseitigkeit."
Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Die beiden in Deutschland ausgetragenen Formel-1-Rennen haben für BMW
natur¬gemäß eine besondere Bedeutung. Auf dem Nürburgring hat BMW über
Jahrzehnte grandiose Rennerfolge gefeiert. Der Nürburgring ist ein
Paradebeispiel dafür, eine historische Rennstrecke zu erhalten und gleichzeitig
moderne Streckenarchitektur umzusetzen. Dort herrscht eine ganz spezielle
Rennatmosphäre.
Volllastanteil und Topspeed liegen auf dem Nürburgring im Mittel der
Grand-Prix-Kurse. Was dort alle Motoren beeinflusst, ist die Höhenlage von gut
600 Metern über dem Meeresspiegel. Aufgrund der abnehmenden Luftdichte sinkt die
Motorleistung um etwa ein Prozent pro hundert Meter über NN. Nachdem in Imola
beide Motoren nach zwei Rennwochenenden ins Ziel gekommen sind, werden Jacques
und Nick mit frischen und modifizierten BMW P86 Motoren an den Start gehen. Die
Grundschnelligkeit des Autos ist vorhanden. Wenn wir es schaffen, diese
umzusetzen, haben wir eine Chance, in der Eifel in die Punkteränge zu fahren.
Für den Nürburgring haben wir noch etwas Besonderes im Gepäck. Dort feiert der
BMW Sauber F1 Team Pit Lane Park seine Premiere. Dieser High-Tech-Erlebnispark
ist sozusagen ein Stück Boxengasse mitten unter den Zuschauern; ein
Abenteuerplatz, auf dem die Fans die Formel 1 hautnah erleben können. Dies wird
etwas Spezielles werden; etwas, das die Fans in der F1 noch nie gesehen haben."
Willy Rampf, Technischer Direktor Chassis:
"Die beiden zurückliegenden Rennen haben gezeigt, wie wichtig es ist, die
Reifen optimal zu nutzen, um das Potenzial des Autos voll ausschöpfen zu können.
Der Streckenbelag auf dem Nürburgring bietet viel Bodenhaftung, zudem ist der
Gummiabrieb nicht extrem, sodass wir relativ weiche Reifen verwenden. Die Autos
neigen hier zum Untersteuern. Das ist der Hauptaspekt, den wir bei der
Fahrzeug¬abstimmung beachten müssen. Das kann durch die entsprechende
Aero-Balance oder mittels mechanischer Abstimmung kompensiert werden. Wir haben
in der Woche nach dem San Marino Grand Prix bei Tests in Silverstone in diese
Richtung gearbeitet. Angesichts der aktuell herrschenden Leistungsdichte im
Mittelfeld muss alles optimal passen, insbesondere zum Erreichen einer guten
Startposition."
BMW Sauber F1 Team Pit Lane Park:
Anlässlich des diesjährigen GP öffnet der Pit Lane Park erstmals seine
Pforten. Die 5400 Quadratmeter (120 x 45 Meter) große Anlage mit einer 90 Meter
langen Strecke bietet Formel 1 zum Anfassen. Bei der Auslegung des
High-Tech-Themenparks für Besucher stand Disney World beratend zur Seite. Das
Angebot für bis zu 16.000 Besucher pro Tag umfasst:
- in den Garagen der Boxengasse ausgestellte Showcars,
- die Möglichkeit, sich im Rennoverall ablichten zu lassen,
- zahlreiche technische Ausstellungsstücke,
- die Teilnahme an einem interaktiven Formel-1-Quiz,
- das Aufstellen von Mannschaften, um bei der Pit Stop Challenge selbst Hand
anzulegen,
- Fahrten im Simulator,
- einen BMW Sauber F1 Team Merchandising-Shop,
- die Speaker's Corner, in der Piloten den Fans mehrmals am Wochenende direkt
Rede und Antwort stehen,
- wiederholte Fahrten des Formel-1-Rennwagens sowie eines Formel BMW auf der
Strecke - auf dem Nürburgring gesteuert von Dirk Müller bzw. Sebastian Vettel.
Der Eintritt ist kostenlos und für all jene möglich, die entweder ein Ticket
für den jeweiligen Veranstaltungstag am Nürburgring haben oder aber einen BMW
Fahrzeugschein nebst Autoschlüssel.
Am Donnerstagabend um 19 Uhr beginnt die offizielle Eröffnungsfeier des Pit
Lane Parks mit BMW Motorsport Direktor Mario Theissen und den Fahrern des BMW
Sauber F1 Teams. Hierzu sind auch die Medien sowie alle Besitzer eines
FIA-Formel-1-Passes eingeladen.
Weitere Einsätze des Pit Lane Parks sind in Barcelona, Silverstone, Montréal,
Monza und Shanghai geplant.
Öffnungszeiten des Pit Lane Parks am Nürburgring:
Donnerstag - 10:00-14:00 Uhr
Freitag - 10:00-19:00 Uhr
Samstag - 10:00-19:00 Uhr
Sonntag - 10:30-14:30 Uhr
Mehr Infos:
Formel 1 zum Anfassen: BMW
Sauber F1 Team PIT LANE PARK
Historie und Hintergrund:
Viele Erfolgskapitel der BMW Motorsport-Geschichte wurden auf dem Nürburgring
geschrieben: Darunter 18 Gesamtsiege (inklusive acht Doppelsiegen) beim
24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, der letzte dieser Reihe gelang 2005 mit
dem BMW M3 GTR. 2003 feierte BMW mit Partner WilliamsF1 einen
Formel-1-Doppelsieg in der Eifel.
Als Partner der Nürburgring GmbH unterhält BMW am Fuße der legendären
Nordschleife ein Testcenter, das nach dreijährigem Umbau eines der modernsten
überhaupt darstellt. Der wohl bekannteste Stützpunkt des BMW Fahrertrainings mit
seinem umfangreichen Angebot für sicheres und sportliches Fahren ist ebenfalls
am Nürburgring zu Hause. In der Nürburgring Erlebniswelt im Start- und
Ziel-Bereich befindet sich die weltweit einzige permanente Rennwagenausstellung
von BMW. Im Wortsinne erfahren kann man die Faszination Nordschleife als
Passagier des BMW Ring-Taxis - der 507 PS starke M5 wird von Routiniers wie
Hans-Joachim Stuck, Sabine Schmitz oder Claudia Hürtgen gesteuert.
2006 startet zum 36. Mal ein Formel-1-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Die erste
Streckenvariante wurde am 18./19. Juni 1927 eröffnet. Am 29. Juli 1951 gastierte
die Formel 1 erstmals zum Großen Preis von Deutschland in der Eifel. Ende der
50er Jahre und in den frühen 70er Jahren zog der GP Deutschland vorübergehend
auf die Berliner Avus bzw. nach Hockenheim um. Der schwere Feuerunfall Niki
Laudas am 1. August 1976 brachte das endgültige Aus für die legendäre
Nordschleife als Formel-1-Kurs.
An den meisten Tagen des Jahres kann man heute auf der Nordschleife gegen Gebühr
im Privatwagen oder mit dem eigenen Motorrad Runden drehen.
Am 12. Mai 1984 wurde der neue Nürburgring eröffnet. Seither startete die Formel
1 in der Eifel zehn Mal zum Großen Preis von Europa, zwei Mal zum GP von
Luxemburg (1997 und 1998) und ein Mal (1985) zum Großen Preis von Deutschland.
Von 1999 bis 2001 erfolgte die Modernisierung des Start- und Zielbereiches
inklusive eines neuen Boxengebäudes und Pressezentrums.
2002 wurde die Mercedes-Arena fertig gestellt. Der stadionartige Streckenteil
verlängerte den Kurs um rund 600 Meter.
Im Rahmen des Formel-1-GP-Europa 2006 startet die Formel BMW Deutschland zu
ihren Läufen fünf und sechs. In der Formel BMW, mittlerweile in vier
Championaten (Asien, Deutschland, England, USA) ausgetragen, pilotieren Teenager
hochmoderne Monoposto mit 140 PS starken BMW Motoren.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 28.04.06
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