Vorschau-Stimmen aus dem Januar 2007. Über die Links "mehr Stimmen und Infos"
erhalten Sie zeitnah (jeweils eine Woche vor Rennbeginn) weitere Vorschaustimmen
zum jeweiligen Rennen
GP |
Mario Theissen |
Willy Rampf |
Fahrer |
1
Australien
mehr
Stimmen
|
„Wir freuen uns, dass Australien auch 2008 wieder den
Saisonauftakt bildet.
In Melbourne herrscht immer eine ganz spezielle Atmosphäre. Die Stadt
pulsiert, die Zuschauer sind vom F1-Virus befallen. Im vergangenen Jahr
haben wir im Albert Park gleich im ersten Rennen das im Nachhinein beste Qualifyingergebnis der Saison verbucht: Nick startete als Dritter, Robert
als Fünfter. Wir hoffen, dass wir 2008 ähnlich erfolgreich in die neue
Saison starten.“
|
„Wo stehen wir im Vergleich zur Konkurrenz – das ist immer
wieder die brennende Frage während der Wintertests. Die endgültige Antwort
darauf erhalten wir auch in diesem Jahr erst in Australien. Melbourne ist
ein Stop-and-Go-Kurs, der die Bremsen stark beansprucht und gleichzeitig
eine gute Traktion erfordert. Vor allem zu Beginn des Wochenendes ist das
Grip-Niveau sehr niedrig. Durch den Wegfall der Traktionskontrolle wird
dieser Aspekt eine ganz besondere Rolle spielen.“
|
Nick Heidfeld:
„Auf den GP Australien freue ich mich immer am meisten. Erstens, weil ich
dem Auftakt entgegen fiebere, zweitens, weil Australien mein
Lieblings-Reiseland ist und drittens, weil der Kurs im Albert Park
anspruchsvoll ist. Wie auf allen nicht permanenten Strecken verändert sich
der Grip-Level im Laufe des Wochenendes stark, damit muss man umgehen. Ich
hoffe, wir sind gleich beim ersten Rennen wieder schnell und vor allem
zuverlässig. Ein guter Saisonstart ist wichtig, zumal bis zum zweiten Rennen
keine Zeit für Nachbesserungen ist.“
|
2 Malaysia
mehr
Stimmen
|
„Wir erleben seit 2006, welche Strahlkraft unser Premium
Partner Petronas in Malaysia hat. Der euphorische Empfang unseres Teams in
diesem Land ist immer wieder eine großartige Erfahrung. Die Veranstaltungen
am Fuße der Petronas Twin Towers haben Magnetwirkung. Für uns ist der GP in
Sepang das erste Heimrennen der Saison. Im Rahmen ihrer Asien-Strategie hat
die BMW Group ihr Engagement in den vergangenen Jahren in Malaysia intensiviert.
Der Einsatz in Kuala Lumpur ist für BMW und Petronas ein wichtiger Grand
Prix – und wird in jedem Fall ein heißes Rennen.“
|
„Wegen der Vielfalt an unterschiedlichen Kurven stellt Sepang
hohe Anforderungen an die Abstimmung der Autos. Die langsamen Passagen
verlangen gute Traktion beim Herausbeschleunigen, während insbesondere in
der Kurvenombination vor der Gegengeraden hohe Stabilität wichtig ist. Eine
gute aerodynamische Effizienz ist ebenfalls ein Muss. Außerdem werden in
Sepang die Hinterreifen sehr stark beansprucht, was durch die fehlende
Traktionskontrolle noch verschärft wird.“
|
Robert Kubica:
„Ich bin erst einmal in Sepang gefahren und finde die Strecke sehr
interessant. Wegen des unbeständigen Wetters ist das Rennen immer eine
Rechnung mit Unbekannten. Im Vorjahr hatten wir Glück, aber ich weiß, dass
die Chance auf heftigen Regen groß ist. Hitze bringt auch oft eigene
Probleme mit sich, und wir müssen sehen, inwiefern uns das mit dem neuen
Auto betrifft. 2007 war der Test dort vor dem Rennen sehr hilfreich, aber
diese Möglichkeit gibt es in diesem Jahr nicht.“
|
|
Mario Theissen |
Willy Rampf |
Fahrer |
3
Bahrain
mehr
Stimmen
|
„In Bahrain fühlt sich BMW zuhause.
Aus gutem Grund: Zu der hochmodernen Anlage im Königreich gehört das
BMW Performance Center mit dem BMW Fahrertraining und der Formel BMW
Rennfahrerschule. Gerade für BMW als Hersteller im Premiumsegment ist die
Region hochinteressant. Nick hat hier im Vorjahr Fernando Alonso spektakulär
überholt und damit dem Team einen großen Motivations-schub gegeben. In
Bahrain gilt es auch diesmal, den ersten Überseeblock der Saison positiv
abzuschließen.“
|
„Die aerodynamische Abstimmung für Bahrain ist ein
Kompromiss. Einerseits verlangen die zahlreichen langsamen Kurven hohen
Abtrieb, andererseits ermutigt die außergewöhnliche Breite der Strecke die
Fahrer zum Überholen, weshalb man die Höchstgeschwindigkeit nicht
vernachlässigen darf. Auch gute Traktion ist wichtig, besonders in der Kehre
nach Start und Ziel. Wegen des Sandes kann in Bahrain der Reifenverschleiß
recht hoch sein. Das spielt bei der Rennstrategie eine wichtige Rolle.“
|
Nick Heidfeld:
„Die Streckenführung und die ganze Anlage in Bahrain gefallen mir sehr gut.
Alles ist modern und großzügig. Die schönste Passage ist die von der fünften
bis zur vorletzten Kurve. Das Klima ist meistens angenehm, wobei durch die
Lage mitten in der Wüste sowohl die Strecke als auch unser Material immer
wieder versandet. Im vergangenen Jahr waren wir durch den Doppel-Test sehr
gut vorbereitet, und ich hatte ein tolles Rennen in Bahrain.“
|
4
Spanien
mehr
Stimmen
|
„Das erste Europarennen nach der dreiwöchigen Pause ist fast
wie ein zweiter Saisonauftakt. Da präsentiert sich die Formel 1 erstmals mit
allem, was sie hat. Trucks und Hospitality-Einrichtungen bilden nicht nur
einen imposanten Auftritt, sie sorgen vor allem für Arbeitserleichterung.
Der Circuit de Catalunya ist eine Strecke mit vielfältigen Ansprüchen. Von
den Teams wird der Kurs für Testfahrten häufig genutzt. Er war schon oft
Gradmesser für die generelle Leistungs-fähigkeit der Teams.“
|
„Von den vielen Testfahrten kennen die Teams diese Strecke
in- und auswendig. Dennoch ist sie immer wieder aufs Neue eine
Herausforderung. Tatsache ist, dass hier oft der Wind einen großen
Einfluss hat. Deshalb muss man die Abstimmung immer wieder anpassen und kann
sich dabei leicht verrennen. Die zahlreichen mittelschnellen und schnellen
Kurven verlangen viel Anpressdruck. Entsprechend hoch ist die Belastung für
die Reifen, weshalb man hier die härtesten Mischungen verwendet.“
|
Robert Kubica:
„Ich war 2007 ein bisschen enttäuscht von den Streckenveränderungen, weil
mir die neuen Kurven weniger Freude gemacht haben als die früheren. Es ist
toll, mit viel Abtrieb durch schnelle Kurven zu fahren, aber leider wurden
die beiden derartigen Kurven durch eine enge Schikane ersetzt, in der man
nur rund 70 km/h fährt. Aber wir müssen an die Sicherheit denken, und auch
wenn die alte Variante mehr Spaß gemacht hat, ist die neue viel sicherer.
Wir kennen die Strecke alle sehr gut von den Testfahrten und haben
entsprechend viele Daten zur Verfügung.“
|
|
Mario Theissen |
Willy Rampf |
Fahrer |
5
Türkei
mehr
Stimmen
|
„Der GP der Türkei ist aus dem Hochsommer auf diesen frühen
Termin gerückt. Damit ändern sich die Anforderungen für Mensch und Material.
Wir freuen uns auf die Reise an den Bosporus. Auf der asiatischen Seite
Istanbuls wurde eine hervorragende Anlage mit einer sehr gelungenen
Streckenführung geschaffen. Die Stadt selbst bietet gerade für die Partner
der Teams gute Möglichkeiten. Auch logistisch ist das Rennen herausragend:
Es ist der am weitesten von Zentral-Europa entfernte GP, zu dem die Teams
mit den Trucks und Motorhomes reisen.“
|
„Der Istanbul Park wird entgegen dem Uhrzeigersinn befahren
und bietet auch sonst Abwechslung pur. Er weist langsame Passagen auf, wo
gute Traktion gefragt ist. Aber im Gegensatz dazu gibt es auch die
spektakuläre, aus vier Abschnitten bestehende Kurve acht, die in einem Zug
mit rund 250 km/h gefahren wird. Weil es lange und zum Teil ansteigende
Geraden gibt, darf der Luftwiderstand des Autos nicht zu hoch sein. Eine
gute aerodynamische Effizienz ist der Schlüssel zu einer guten Rundenzeit.“
|
Nick Heidfeld:
„Die Kurve acht ist eine meiner Lieblingskurven – sie ist schnell und
schwierig. 2007 hatte ich ein gutes Rennen in Istanbul und bin Vierter
geworden. Mittlerweile habe ich auch einiges von der Stadt gesehen. Sie hat
viel zu bieten, und die Lage am Bosporus ist fantastisch. Der Straßenverkehr
ist allerdings chaotisch. Ich habe mir angewöhnt, zwischen unserem Hotel im
europäischen Teil und der Rennstrecke in Asien mit dem Motorrad zu pendeln.
Sich durch dieses Gewimmel durchzuarbeiten, ist schon die erste
Trainingseinheit des Tages.“
|
6
Monaco
mehr
Stimmen
|
„Monaco ist eine der Säulen in der Formel 1 und zählt neben
Spa, Monza und Silverstone zu jenen Strecken, die die F1 groß gemacht haben.
Monaco ist Formel 1 hautnah. Nirgendwo kommen Zuschauer so dicht ans
Geschehen heran wie auf den Straßen des Fürstentums. Kein Grand Prix ist so
berühmt wie dieser und keiner so glamourös. Yachten, Partys und die Show
drumherum gehören gerade in Monaco zur Formel 1 dazu. Sportlich zählen hoch
präzise Fahrweise, ein gutes High-Down-force-Aeropaket und ein auch im
niedrigen Drehzahlbereich gut fahrbarer Motor.“
|
„Aufgrund der fehlenden Traktionskontrolle wird Monaco für
Fahrer und Ingenieure in diesem Jahr eine besonders delikate Aufgabe. Beim
Herausbeschleunigen aus den vielen langsamen Kurven werden die Hinterreifen
stark beansprucht, es ist vor allem gute Traktion gefragt. Monaco ist zudem
der Grand Prix mit der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit, deshalb
fährt man maximalen Abtrieb und maximale Kühlung. Hoher Anpressdruck ist
hier wichtiger als die Effizienz. Es werden die weichsten Reifenmischungen
verwendet.“
|
Robert Kubica:
„Speziell – das ist für mich der beste Ausdruck, um die Strecke von
Monaco zu beschreiben. Mit einem F1 ist sie eine Herausforderung, weil man
sich nicht den kleinsten Fehler erlauben kann und die meiste Zeit am Limit
fährt. Man fährt mit sehr viel Abtrieb, und das genieße ich sehr. 2007 bin
ich dort zum ersten Mal ein F1-Rennen gefahren, und unser Auto war sehr
stark. Okay, wir haben den Fehler gemacht, die üblichen Safety-Car-Phasen zu
erwarten und somit war unsere Strategie nicht die richtige, aber wir haben
unsere Lektion gelernt, und diese Strecke ist eine von denen, auf die ich
mich am meisten freue.“
|
|
Mario Theissen |
Willy Rampf |
Fahrer |
7
Kanada
mehr
Stimmen
|
„An den GP Kanada 2007 haben wir spezielle Erinnerungen.
Robert hat dort einen fürchterlichen Unfall nahezu unbeschadet überstanden.
Nick hat als Zweiter das bisher beste Resultat für unser Team eingefahren.
Für uns war dies wie ein gefühlter Doppelsieg. Der Kurs ist fahrerisch und
technisch anspruchsvoll. Die langen Geraden verlangen den Motoren alles ab.
Auch atmosphärisch ist dieser GP ein Höhepunkt. Der Circuit Gilles
Villeneuve besticht durch seine Insel-Lage im Sankt-Lorenz-Strom. Die
Menschen begeistern sich für die F1, auch der Anteil der BMW Fans ist
traditionell hoch. Kanada ist für die BMW Group ein wichtiger Markt. Ohne
den GP USA gibt es 2008 leider kein Doppelpack in Nordamerika.“
|
„Die Kombination aus langen Geraden und Schikanen macht den
Kurs von Montréal zu einer so genannten‚ Medium Downforce’-Strecke. Vor
allem auf dem langen Vollgasabschnitt vor der letzten Schikane kann man gut
überholen, wenn die Höchstgeschwindigkeit stimmt. Keine andere Strecke
belastet die Bremsen so hoch wie diese. Dementsprechend verwendet man die
größten Bremsbelüftungen sowie Bremsscheiben mit besonders hoher
Standfestigkeit. Die Strecke verlangt von den Piloten konstant höchste
Konzentration, denn sie bestraft die kleinsten Fahrfehler: Es gibt Mauern,
und neben der Ideallinie ist die Strecke immer extrem verschmutzt.“
|
Nick Heidfeld:
„Der zweite Platz im Vorjahr war ein tolles Erlebnis, und nachdem ich
wusste, dass Robert soweit okay ist, habe ich mich auch wahnsinnig gefreut.
In dem ganzen Chaos ist ein bisschen untergegangen, dass wir aus eigener
Kraft so weit vorne waren. Das war eine starke Leistung. Der Kurs hat
Charakter. Die Lage auf der Insel ist malerisch, und die Streckenführung mit
den langen Geraden, aber auch engen Schikanen ist etwas Besonderes. Ich mag
auch die Stadt Montréal sehr gern und gehe dort immer eine bestimmte
Kunstgalerie und auch sehr gern essen.“
|
8
Frankreich
mehr
Stimmen
|
„Nach Istanbul, Monaco und Montréal bildet die ländliche
Idylle in Magny-Cours einen willkommenen Kontrast. Ich komme gern dorthin,
mir gefällt diese Art Wagenburg-Mentalität, die dort im Fahrerlager
herrscht. Alle Teams rücken durch die Anordnung der Motorhomes im
Fahrerlager zusammen. Man konzentriert sich auf den Sport und die
anspruchsvolle Rennstrecke. Dort haben wir 2001 unsere erste Poleposition
nach dem Wiedereinstieg in die Formel 1 erzielt.“
|
„Der Circuit de Nevers verfügt über eine besonders ebene
Fahrbahnoberfläche, deshalb kann man eine geringe Bodenfreiheit wählen.
Gleichzeitig müssen die Piloten aber auch die Möglichkeit haben, aggressiv
über die hohen Randsteine in der Schikane vor Start und Ziel zu fahren. Die
Strecke bietet eine interessante Mischung aus langsamen und schnellen
Kurven. Stark beansprucht werden die Hinterreifen, das muss man bei der
Festlegung der Rennstrategie berücksichtigen.“
|
Robert Kubica:
„Ich war eigentlich nicht traurig, als ich dachte, das Rennen im Vorjahr
würde mein einziger Formel-1-Grand-Prix dort werden. Magny-Cours steht nicht
auf der Liste meiner Favoriten. Ich bin dort in verschiedenen Klassen
angetreten, und mit der Formel 1 hat man eindeutig am meisten Spaß. Vor
allem in den Schikanen, weil man da das Potenzial des Autos wirklich spürt.
Wenn ich meine Einstellung zu Magny-Cours in ein Wort fassen müsste, würde
ich sagen, sie ist neutral.“
|
|
Mario Theissen |
Willy Rampf |
Fahrer |
9
Gross- Britannien
mehr
Stimmen
|
„Silverstone ist ein echter Klassiker im Rennkalender. Die
Fans dort sind aus einem speziellen Holz geschnitzt. Es gibt viele
Rennsport-Enthusiasten, die weniger auf Stars und Show fixiert sind, sondern
sich für den puren Sport begeistern. England ist der einzige Markt für die
BMW Group mit Produktionsstätten für alle drei Konzernmarken: In Oxford wird
der MINI produziert, in Goodwood der Rolls-Royce, und in Hams Hall entstehen
Motoren für BMW Automobile. Großbritannien ist nach den USA und Deutschland
der drittgrößte Markt für die BMW Group.“
|
„Wer in Silverstone eine schnelle Runde fahren will, braucht
ein Auto mit sehr guter aerodynamischer Balance. Die Strecke wird durch die
vielen mittelschnellen und schnellen Kurven geprägt, aus denen die Piloten
möglichst viel Tempo mitnehmen müssen. Maggots-Becketts-Chapel ist eine der
schönsten Kombinationen, die es im gesamten Kalender gibt. Der Streckenbelag
ist recht rau, was die Reifen entsprechend hoch beansprucht. Deshalb kommen
hier die härtesten Mischungen zum Einsatz.“
|
Nick Heidfeld:
„Das Besondere an dem GP in Silverstone sind die Fans, sie sind echte Racer.
Die Strecke ist abwechslungsreich und anspruchsvoll. Maggots-Becketts-Chapel
direkt nach Start-und-Ziel ist eine der tollsten Kurvenkombinationen
überhaupt. Gelegentlich hat man dort mit Wind zu kämpfen. Das Wetter ist in
Silverstone eh oft Thema. Zwar kennen wir den Kurs recht gut, aber der Test
vor dem Grand Prix 2008 wird trotzdem wichtig. 2007 lief mein Qualifying
nicht gut, ich war nur Neunter. Aber im Rennen bin ich noch Sechster
geworden.“
|
10
Deutschland
mehr
Stimmen
|
„Hockenheim ist im Zuge der Rotation mit dem Nürburgring
wieder Austragungsort des Großen Preises von Deutschland und 2008
gleichzeitig das einzige in unserer Heimat ausgetragene F1-Rennen. Diesem
Wochenende fiebern wir entgegen. Dabei darf man sich nicht aus der
Konzentration bringen lassen. Denn bei Heimrennen gibt es auch nicht mehr
Punkte als anderswo. Der Hockenheimring hat durch den Wegfall der
Waldgeraden etwas von seiner Faszination eingebüßt, aber die Stimmung dort
dürfte nach einem Jahr ohne Formel 1 wieder hervorragend sein.“
|
„Der Hockenheimring ist eine Strecke mit zahlreichen
langsamen und mittel- schnellen Kurven, die hohen Abtrieb erfordern.
Gleichzeitig ist die Parabolika ein langer Vollgasabschnitt, wo
Höchstgeschwindigkeit gefragt ist, denn beim Anbremsen der folgenden
Spitzkehre bietet sich die Möglichkeit zum Überholen. Das setzt neben hohem
Top-Speed eine gute Bremsstabilität und optimale Traktion beim
Herausbeschleunigen voraus. Das Rennen am Hockenheimring findet alternierend
mit dem am Nürburgring statt, das ist anscheinend eine ganz gute Lösung so.“
|
Nick Heidfeld:
„Die Vorfreude auf das Heimrennen ist immer mächtig, vor allem, weil ich
dort so viele von meinen Fans sehe. Es sind in den vergangenen Jahren immer
mehr geworden, und das ist eine tolle Unterstützung. Insofern war es für
mich super, als wir noch zwei GP in Deutschland hatten. Der aktuelle
Hockenheimring ist nicht mehr so charakteristisch wie der alte mit den
langen Waldgeraden, aber die neue Variante hat viele Vorteile: Die Zuschauer
sehen mehr, der Kurs ist sicherer, und ausgangs der Parabolika kann man sehr
gut überholen.“
|
|
Mario Theissen |
Willy Rampf |
Fahrer |
11
Ungarn
mehr
Stimmen
|
„Wir haben sehr gute Erinnerungen an Budapest: Nick
holte 2006 in einem turbulenten Regenrennen als Dritter den ersten
Podestplatz für unser Team. Robert gab gleichzeitig sein beeindruckendes
GP-Debüt. 2007 war es wiederum Nick, der erneut als Dritter aufs Podium
fuhr. Robert steuerte vier weitere Punkte bei, damit kamen wir auf zehn
Zähler. Nirgendwo sonst haben wir bislang in einem GP mehr Punkte geholt.
Der winklige Hungaroring liegt bezüglich des Volllastanteils im unteren
Bereich. Im Sommer hatten wir dort aber schon oft extreme thermische
Bedingungen für die Motoren, weil sich die Hitze in den Senken staut
und lange Geradenzur Kühlung fehlen.“
|
„Der Hungoring ist nach dem Kurs von Monaco die Strecke mit
der niedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit. Eine Kurve folgt der
nächsten, und die Start-Zielgerade ist relativ kurz. Entsprechend fährt man
maximalen Abtrieb. Überholen ist sehr schwierig, das muss man bei der
Rennstrategie berücksichtigen. Die Piste ist jeden Tag aufs Neue sehr
sandig, der Grip-Level entsprechend niedrig. Untersteuern kann die Folge
sein. Bei der Abstimmung des Autos konzentriert man sich vor allem auf den
Mittelsektor, der aus vielfältigen Kurvenkombination besteht.“
|
Robert Kubica:
„Die Strecke, auf der ich mein erstes Formel-1-Rennen gefahren bin, bleibt
für mich immer etwas Besonderes. Aber ich mag den Hungaroring auch noch aus
anderen Gründen: Man fährt fast die ganze Zeit mit Lenkeinschlag,
Verschnaufpausen gibt es kaum, weil die Geraden sehr kurz sind. Der Kurs ist
schwierig, aber schließlich geht es in der Formel 1 um Herausforderungen.
Außerdem ist Budapest der nächstgelegene Austragungsort zu meiner Heimat
Polen, und es ist großartig, so viele von meinen Fans auf den Tribünen zu
sehen und zu hören.“
|
12
Europa
mehr
Stimmen
|
„Der GP von Europa rund um den Hafen von Valencia ist neu im
Programm. Wir freuen uns auf das Rennen und die Stadt. Denn auch dort hat
BMW Anknüpfpunkte:
Das Formel BMW Racing Center dient als Ausbildungsstätte für unsere
Nachwuchspiloten in den Formel BMW Serien weltweit. Traditionell erfolgt in
Valencia der Roll-out unseres neuen F1-Fahrzeugs. Stadtrennen bedeuten immer
eine besondere Atmosphäre. Wir sind sehr gespannt auf diesen neuen Kurs.“
|
„Valencia ist ein neuer Austragungsort im Kalender und
deshalb eine besondere Herausforderung, auch, weil es sich um einen
Stadtkurs handelt. Allerdings keinen langsamen, denn die Streckenpläne
lassen den Schluss zu, dass die Piloten an der schnellsten Stelle über 300
km/h erreichen werden. Wir werden uns die Strecke auf jeden Fall vorher
genau anschauen und mittels unserer Computerprogramme die üblichen
Simulationen machen, die einen hohen Grad der Genauigkeit erreicht haben.“
|
Robert Kubica:
„Ich freue mich sehr auf Valencia. Ich liebe Stadtkurse. Wenn es nach mir
ginge, wür-den wir wohl nur auf Straßenkursen fahren. Ich denke auch, dass
viele Fans kommen werden. Als wir dort 2007 unser Auto vorgestellt haben,
fuhren auch die McLaren in der Stadt, und ich habe gesehen, welche
Menschenmengen da zu mobilisieren sind. Wir müssen uns den Streckenplan
erstmal ansehen, aber unser Team ist sehr gut in der Simulation, von daher
rechne ich nicht mit unangenehmen Überraschungen vor Ort.“
|
|
Mario Theissen |
Willy Rampf |
Fahrer |
13
Belgien
mehr
Stimmen
|
„Das Rennen in Spa 2007 hat gezeigt, dass der GP Belgien in
den Kalender gehört – eine fantastische Naturrennstrecke, die in eine
wunderschöne Landschaft eingebettet ist. Die Bilder aus den Ardennen sind
spektakulär. Der Streckenverlauf folgt den landschaftlichen Gegebenheiten
und nicht umgekehrt. Seit der Anpassung der Eau-Rouge-Kurve wird diese bei
Trockenheit voll gefahren, woraus sich eine extrem lange Vollgaspassage
ergibt. Da diese zudem kräftig ansteigt, sind Motorleistung und
Standfestigkeit besonders gefordert. Wetterumschwünge in den Ardennen haben
oft für extrem spannende Rennen gesorgt.“
|
„Spa ist eine Naturrennstrecke im klassischen Sinn. Die
meisten Piloten lieben sie, und das nicht umsonst. Die Eau Rouge ist eine
der spektakulärsten Kurven in der Formel 1, wenngleich sie nun mit den
V8-Motoren bei trockener Piste Vollgas gefahren werden kann. Am Ende der
langen Geraden kann man überholen. Spa erfordert ein mittleres
Abtriebslevel, vergleichbar mit Montréal. Eine große Unbekannte ist in Spa
stets das Wetter, das in kürzester Zeit umschlagen kann, manchmal auch nur
auf einzelnen Streckenabschnitten.“
|
Nick Heidfeld:
„Spa ist nicht meine absolute Formel-1-Lieblingsrennstrecke, das ist Suzuka,
aber auf jeden Fall einer der besten Kurse im Kalender. Es macht Spaß, dort
zu fahren. Den ultimativen Thrill, den früher die Kurven Blanchimont und Eau
Rouge gebracht haben, hat man heutzutage aber nicht mehr. Seit dem Wechsel
von den früheren V10-Motoren auf die heutigen V8 gehen beide Kurven im
Trockenen problemlos voll. Die Kehre La Source spielt als erste Kurve nach
dem Start eine besondere Rolle. Da muss das Feld erstmal heil durchkommen.“
|
14
Italien
mehr
Stimmen
|
„Monza ist die klassische Motoren-Rennstrecke. Mit dem
Umstieg auf V8-Motoren ist der Volllastanteil pro Runde weiter gestiegen.
Robert erzielte 2007 im Königlichen Park mit 351,7 km/h den höchsten
Top-Speed aller Piloten. Nick und Robert holten dort im Vorjahr neun
WM-Punkte und sorgten damit für unser zweitbestes Saisonresultat. Der
Große Preis von Italien bildet 2008 wieder den Abschluss der Europasaison.“
|
„Monza ist Tradition pur und die einzige
Hochgeschwindigkeitsstrecke, die im Kalender verblieben ist. Wegen der vier
langen Geraden entwickeln wir ein spezielles ‚Low-Downforce’-Aerodynamik-Paket,
das dank geringem Luftwiderstand hohe Geschwindigkeiten erlaubt. Aufgabe von
Fahrern und Ingenieuren ist es zudem, eine mechanische Abstimmung zu finden,
die eine gute Bremsstabilität garantiert und aggressives Fahren über die
Randsteine ermöglicht. Das ist für eine gute Rundenzeit zwingend
erforderlich.“
|
Robert Kubica:
„Ich bin ein großer Italien-Fan und genieße es, dort zu fahren. In Monza
habe ich 2006 meinen ersten Podestplatz geholt, und ich hoffe, ich muss
nicht bis zum GP Italien 2008 auf meinen nächsten warten. Der Kurs ist
einzigartig, und ich mag Passagen mit Charakter. In den vergangenen Jahren
hat unser Paket für diese Hochgeschwindigkeits-Strecke gut funktioniert. Die
Abstimmung ist ein Kompromiss. Sie muss für die schnellen und die langsamen
Abschnitte passen, viel Grip bieten und maximalen Speed auf den Geraden. Der
Kurs ist nicht einfach.“
|
|
Mario Theissen |
Willy Rampf |
Fahrer |
15
Singapur
mehr
Stimmen
|
„Singapur ist nach Valencia die zweite Unbekannte im
Kalender. Wir freuen uns auf ein weiteres Rennen in einer boomenden Region.
Für zusätzliche Spannung und Attraktivität wird wohl das erste Nachtrennen
der F1 sorgen. Man braucht sich nur die spezielle Atmosphäre eines
Fußballspiels unter Flutlicht anzusehen: Die Umgebung tritt in den
Hintergrund, das eigentliche Geschehen rückt ins Zentrum. Die
Funktionsfähigkeit der Beleuchtung muss gewährleistet sein, weil sonst
sofort fahrsicherheitskritische Situationen auftreten würden.“ |
„Aus Sicht der Zuschauer wird das Rennen in Singapur
ein Highlight im Wortsinne. Es wird voraussichtlich das erste
Nachtrennen in der Geschichte der Formel 1 werden. Für die Arbeit der
Techniker hat das kaum Auswirkungen, mit Ausnahme der Tatsache, dass man
in der Nacht weniger Kühlung für den Motor benötigt. Dennoch wird das
gewiss eine interessante Erfahrung für die ganze Mannschaft werden. Was die
Abstimmung betrifft, werden wir uns im Vorfeld ganz auf unsere
Simulationsprogramme verlassen.“ |
Nick Heidfeld:
„Wenn es tatsächlich zum ersten Nachtrennen der Formel 1 kommt, wird
das garantiert ein Erlebnis. Ich habe nichts dagegen, bei Flutlicht zu
fahren – sofern es garantiert nicht ausgeht. Aber das sollte darstellbar
sein, Singapur ist eine hochmoderne Metropole und kein Entwicklungsland. Ich
freue mich, dass ein weiterer neuer Kurs im Kalender ist und bin sehr
gespannt auf die Strecke und das ganze Ambiente. Ich mag asiatische
Großstädte.“
|
16 Japan
mehr
Stimmen
|
„Es war 2007 ein gelungenes Comeback des Fuji Speedway
im F1-Kalender. Die Rennstrecke liegt malerisch in den japanischen Alpen, im
Hintergrund erhebt sich majestätisch der Mount Fuji. Im Vorjahr war der
heilige Berg nur am Freitag zu sehen und bei Sonnenschein das wohl
meistfotografierte Motiv. Dann verschwand er leider hinter einer dichten
Wand aus Nebel und Regen und tauchte nicht mehr auf. Das Wetter hat das
ganze Rennwochenende 2007 sehr beeinflusst. Wir haben in Japan nicht unser
wahres Leistungsvermögen gezeigt und wollen es 2008 besser machen.“
|
„Auf dem Fuji Speedway sind wir im vergangenen Jahr zwar
erstmals gefahren, allerdings vor allem unter schweren Niederschlägen bei
nasser Strecke. Mit rund 1,5 Kilometern Länge hat Fuji die längste echte
Gerade aller Grand-Prix-Strecken. Überholen ist also durchaus möglich, wenn
die Höchstgeschwindigkeit dies zulässt. Gleichzeitig benötigt man in den
mittelschnellen und schnellen Kurven ausreichend Abtrieb. Entsprechend
ergibt sich bei der aerodynamischen
Abstimmung ein Kompromiss.“
|
Robert Kubica:
„In diesem Jahr wissen wir besser, was uns auf dieser Strecke erwartet. Mit
ihren blinden Kurven ist sie tückisch, bei einigen kann man den
Scheitelpunkt nicht sehen. Man muss viel bremsen und beschleunigen. Mir
gefällt es, in Japan zu fahren, weil die Fans eine sehr spezielle Mentalität
haben. Sie warten schon auf uns, wenn wir morgens kommen und gehen abends,
wenn es schon dunkel ist, nicht vor uns nach Hause. Sie sind enthusiastisch
und freuen sich an allem, was auf der Strecke fährt. Es tat mir Leid, dass
wir 2007 so viel hinter dem Safety Car gefahren sind. Ich hoffe 2008 auf
besseres Wetter.“
|
|
Mario Theissen |
Willy Rampf |
Fahrer |
17 China
mehr
Stimmen
|
„Nur eine Woche nach dem Rennen in Japan steht in China
Teil zwei des Asien-Doppelpacks auf dem Programm. Die Dimensionen der Anlage
in Shanghai sind unübertroffen, und die Streckenführung ist anspruchsvoll.
Aus Sicht von BMW als Automobilhersteller und all unserer Partner ist der
Große Preis von China kommerziell von größtem Interesse. Dieser Markt hat
enormes Wachstumspotenzial. BMW verfügt in China auch über eine eigene
Produktionsstätte, in der BMW 3er und
BMW 5er Modelle hergestellt werden.“
|
„Der Kurs von Shanghai gehört zu jenen Strecken, die eine
hohe aerodynamische Effizienz verlangen. In den Kurven ist viel Abtrieb
gefordert, aber dank langer Geraden und breiter Fahrbahn erlaubt die Strecke
durchaus Überholmanöver. Vor allem in der ersten Kurve ist eine gute
Fahrzeugbalance gefragt. Die Piloten haben dort eine sehr hohe
Eingangsgeschwindigkeit und bremsen lange in die Kurve hinein. Eine
Herausforderung stellt Shanghai in Bezug auf die Reifenwahl dar, denn in der
Vergangenheit war Graining –Körnen – oft ein Thema.“
|
Nick Heidfeld:
„Shanghai ist beeindruckend, und die Strecke hat Charakter. Am besten sind
die ersten drei Kurven. Man kommt mit hohem Tempo an der ersten an, der
Eingang geht auch noch voll, aber dann macht der Bogen immer weiter zu. Man
muss bis in den zweiten Gang runterschalten. In diesem Jahr wird es noch
interessanter, da gut rauszukommen, weil wir ja keine Traktionskontrolle
mehr haben. 2007 war unser Wochenende verkorkst. So etwas ist bei uns zum
Glück die Ausnahme.“
|
18 Brasilien
mehr
Stimmen |
„2007 fiel in Interlagos die Titelentscheidung in einem
Thriller. Ich hoffe, dass sie auch 2008 bis zum Finale offen bleibt und die
Welt einen vergleichbaren Krimi erlebt. Das Finale findet diesmal zwei
Wochen später statt. Die Strecke ist abwechslungsreich, das Wetter
allerdings auch. Die Motoren werden auf der langen und ansteigenden Start-
Ziel-Geraden besonders gefordert. Die Steigung macht auch den Start sehr
spannend. Eine Besonderheit ist die Höhenlage von
São Paulo: Aufgrund der geringeren Luftdichte leisten die Motoren ca. acht
Prozent weniger als auf Meereshöhe.“
|
„Zusammen mit dem Istanbul Park ist Interlagos die einzige
Strecke, auf der entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren wird. Der wichtigste
Sektor ist der mittlere, wo Kurve auf Kurve folgt. Gefragt sind hier viel
Abtrieb, eine gute Traktion und Balance. Im ersten und dritten Sektor ist
Top-Speed wichtig, wobei vor allem der Anstieg der Start-Ziel-Geraden viel
Motorleistung erfordert. Im vergangenen Jahr wurde die Strecke neu
asphaltiert, wodurch viele Unebenheiten verschwunden sind. In Interlagos
verwendet man die weichsten Gummimischungen.“
|
Robert Kubica:
„2007 wartete eine schöne Überraschung auf uns – die Strecke war neu
asphaltiert und die ewigen Bodenwellen waren weg. Früher haben sie immer die
Balance des Autos gestört. Zu dieser Arbeit muss ich den Verantwortlichen
gratulieren. Die Strecke hat ihre Tücken, und für die Bergaufpassage nach
der letzten Kurve braucht man viel Leistung. Ein Problem ist das Körnen der
Reifen, das spielt eine entscheidende Rolle bei der Rennstrategie. Ich mag
Interlagos. Mein erstes Rennen dort habe ich gewonnen. Das war 2002 in der
Formel Renault 2000.“
|
Quelle: BMW Presse-Information vom 14.01.08, zuletzt aktualisiert am
12.10.2008