Kategorie: Formel1 07.03.2008
F1: GP Australien 14. – 16. März 2008 - Vorschau
1. von 18 WM-Läufen
München/Hinwil, 7. März 2008. Hochspannung: An diesem Wochenende
treten Mensch und Material die weite Reise nach Australien an. Das erste
Kräftemessen der Formel-1-Teams in der Saison 2008 am folgenden Wochenende,
14.-16. März, im Albert Park in Melbourne wird mit maximaler Ungeduld erwartet.
Für das BMW Sauber F1 Team fliegen 80 Menschen nach Down-under – inklusive
Chef und Hostess. Rund 32 Tonnen Luftfracht werden von München aus auf den Weg
gebracht. Dazu gehören unter anderem drei Chassis, die Motoren, mehrere Sätze
Ersatzteile, 160 Felgen, 100 Funkgeräte, Kopfhörer, Werkzeug, Rechner und die
Boxenausstattung. Gepackt wird auf drei Zehnfußpaletten und in fünf so genannte
Iglus, das sind begehbare Frachtboxen.
Einheitselektronik und Langzeitgetriebe waren die vom Reglement diktierten
Technikthemen des Winters, auffällige Aerodynamik-Lösungen am BMW Sauber F1.08
ein anderes. Bei den Tests in Valencia, Jerez und Barcelona hat das Team mit den
beiden ersten Chassis des F1.08 insgesamt 11.233 Testkilometer zurückgelegt.
Für seine dritte Saison hat sich das BMW Sauber F1 Team viel vorgenommen: Die
junge Mannschaft, die 2007 das drittstärkste Team war, strebt im Laufe der
Saison 2008 ihren ersten Sieg an.
Nick
Heidfeld: „Ich freue mich sehr auf den Auftakt in Australien – auf ein paar
freie Tage zum Akklimatisieren und dann darauf, dass es endlich losgeht! Ich
fand das Einschätzen der Kräfteverhältnisse bei den Testfahrten diesmal
besonders schwierig. Wir haben uns vom Roll-out in Valencia bis zum
abschließenden Test in Barcelona gesteigert, aber wo wir stehen, sehen wir alle
erst in Melbourne. Im australischen Herbst kann es schon mal regnen, dann wäre
das Fahren ohne Traktionskontrolle und Motorschleppmomentregelung besonders
anspruchsvoll. Ich war beim Testen auf nasser Strecke unterwegs, das hat mir
viel Spaß gemacht. Die Strecke im Albert Park bietet auch im Trockenen nicht
besonders viel Grip, vor allem zu Beginn des Wochenendes.“
Robert
Kubica: „In Australien geht die Zeit der Spekulationen endlich zu Ende, ich
warte ungeduldig auf den Auftakt in Melbourne. Das ganze Team hat in den
vergangenen Wochen unheimlich hart gearbeitet, der F1.08 ist ständig besser
geworden, und ich glaube, da ist noch mehr drin. Ich mag die Strecke in
Melbourne. Wenn es nach mir ginge, könnten alle Rennen auf Stadtkursen
stattfinden. Insgesamt ist fahrerische Präzision 2008 noch wichtiger geworden,
weil einem keine Traktionskontrolle mehr hilft, wenn man auf die dreckige Spur
gerät. Das kostet jetzt gleich richtig Zeit, weil man zum Korrigieren vom Gas
gehen muss. Hinzu kommt die gute Stimmung in Melbourne durch die Fans und die
schöne Stadt, das verleiht dem Saisonauftakt einen besonderen Charme.“
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor: „Wir freuen uns, dass Australien auch
2008 wieder den Saisonauftakt bildet. In Melbourne herrscht immer eine ganz
spezielle Atmosphäre. Die Stadt pulsiert, die Zuschauer sind vom Formel-1-Virus
befallen, alle blicken gespannt auf das erste Kräftemessen.
Im vergangenen Jahr haben wir im Albert Park gleich beim Auftakt das im
Nachhinein beste Qualifying-Ergebnis der Saison verbucht: Nick startete als
Dritter, Robert als Fünfter. Das erste Rennwochenende ist immer die Stunde der
Wahrheit. Da zeigt sich, wer wo steht.
Wir haben uns bei dem BMW Sauber F1.08 über den Winter bewusst für einen
Konzeptsprung entschieden. Denn um die Teams vor uns einholen zu können, mussten
wir auf ein aggressives Konzept setzen. Die Zuverlässigkeit des neuen Autos war
von Beginn an sehr gut. Wir haben darüber hinaus die Erfahrung gemacht, dass ein
Auto mit viel Potenzial am Anfang schwieriger zu beherrschen ist als ein
gutmütiges Auto, dessen Limit viel schneller erreicht ist. Für uns gilt es nun,
die Feinabstimmung voranzutreiben. Und da sehe ich uns seit dem Roll-out auf
einem guten Weg.
Unsere ambitionierte Zielsetzung für 2008 ist unverändert: Wir wollen in
diesem Jahr die Lücke zur Spitze schließen und unser erstes Rennen gewinnen.“
Willy
Rampf, Technischer Direktor: „Melbourne ist ein perfekter Auftakt zur
Formel-1-Saison. Es ist eine tolle Stadt mit einer großartigen Atmosphäre!
Natürlich sind wir alle sehr gespannt, wo wir wirklich stehen, wenn am Samstag
im Qualifying erstmals alle Teams die Karten auf den Tisch legen.
Die Strecke im Albert Park ist ein Stop-and-Go-Kurs mit zahlreichen langsamen
Kurven. Durch den Wegfall der Traktionskontrolle und der
Motorschleppmomentregelung werden die Fahrer sowohl beim Anbremsen als auch beim
Herausbeschleunigen besonders gefordert. Vor allem die Hinterreifen werden
aufgrund der Streckenführung stark beansprucht, was den Fahrern einen
gefühlvollen Umgang mit dem Gaspedal abverlangt.
Hohe Priorität bei der Abstimmung des Autos genießen eine gute Traktion und
eine hohe Bremsstabilität. Sehr wichtig ist auch eine ausreichende Bremskühlung,
weil Melbourne nach Montréal die Strecke mit der höchsten Bremsbelastung ist.
Das erste Rennen der Saison bedeutet gleichzeitig die erste Etappe im Zyklus der
Getriebe, die gemäß neuem Reglement nun an vier Rennwochenenden zum Einsatz
gelangen, und zwar jeweils samstags und sonntags.“
Zahlen und Fakten:
Strecke/Datum |
Albert Park,
Melbourne/16. März 2008 |
Startzeit (lokal/UTC) |
15:30 Uhr/04:30 Uhr
(Deutschland 05:30 Uhr) |
Runde/Renndistanz |
5,303 km/307,574 km (58
Runden) |
Kurven |
10 Rechts- und 6
Linkskurven |
Sieger 2007
|
Kimi Räikkönen, Scuderia
Ferrari Marlboro,1:25.28,770 Stunden
|
Poleposition 2007
|
Kimi Räikkönen, Scuderia
Ferrari Marlboro,1.26,072 Minuten
|
Schnellste Runde 2007
|
Kimi Räikkönen, Scuderia
Ferrari Marlboro, 1.25,235
Minuten
|
Bestehender Rundenrekord
|
Michael
Schumacher, Scuderia Ferrari Marlboro, 1.24,125 min
(2004)
|
Daten 2007 (Rennen):
|
Volllastanteil:
65 % Topspeed: 303 km/h Längste Volllastpassage: 10 sec / 735 m Gangwechsel pro Runde: 60 Reifenverschleiß: mittel bis niedrig Bremsverschleiß:
hoch Abtriebslevel: hoch |
Fahrer |
Nick Heidfeld |
Robert Kubica |
Geburtstag |
10.05.1977 |
07.12.1984 |
Geburtsort |
Mönchengladbach/Deutschland |
Krakau/Polen |
Nationalität |
Deutscher |
Pole |
Wohnort |
Stäfa, Schweiz |
Monaco |
Familienstand
|
Lebensgefährtin Patricia
Papen, Tochter Juni, Sohn Joda
|
Ledig |
Größe |
1,67 m |
1,84 m |
Gewicht |
61 kg |
73 kg |
F1-Debüt |
2000, Melbourne |
2006, Budapest |
GP gestartet |
134 |
22 |
Polepositions |
1 |
- |
Siege |
- |
- |
Podiumsplätze |
7 |
1 |
Schnellste Runden |
- |
- |
Bester WM-Platz |
5. (2007) |
6. (2007) |
WM Punkte total |
140 |
45 |
BMW Sauber F1 Team |
Gründung |
01.01.2006 |
München (DE) und Hinwil
(CH) |
|
F1-Debüt |
2006, Melbourne |
GP gestartet |
35 |
Polepositions |
- |
Siege |
- |
Podiumsplätze |
4 (3x3./1x2.)
|
Schnellste Runden |
- |
WM-Platzierungen |
5. (2006), 36 Punkte 2. (2007), 101 Punkte |
Termine und Veranstaltungen: Bei einer Formel-1-Willkommensveranstaltung
auf dem Federation Square in Melbourne wird am Dienstag, 11. März, ab 15.00 Uhr
ein Fahrzeug des BMW Sauber F1 Teams ausgestellt sein. Die Mechaniker werden den
V8-Motor immer wieder anlassen – Motorensound gehört zur gewünschten Show. Ab
18.00 Uhr wird Test- und Ersatzfahrer Christian Klien dort für Interviews und
Autogramme zur Verfügung stehen.
Nick Heidfeld und Robert Kubica nehmen Mittwoch (18.25-18.35 Uhr) und
Donnerstag (12.00-12.30 Uhr) an Autogrammstunden und moderierten Interviews im
Albert Park teil.
Historie
und Hintergrund: Mit 3,4 Millionen Einwohnern ist Melbourne nach Sydney die
zweitgrößte Stadt Australiens. Sie liegt an der östlichen Südküste des
Kontinents und ist die Hauptstadt des Staates Victoria. Melbourne liegt am Yarra
River, der hier in die Port Phillip Bucht fließt. Die Stadt ist
abwechslungsreich und multikulturell, geprägt von Einwanderern und Studenten aus
aller Herren Länder und einem interessanten architektonischen Mix. Sport- und
Grünanlagen sind üppig. Die F1-Rennstrecke führt durch den im Stadtteil St.
Kilda liegenden Albert Park.
Im Gegensatz zu anderen Städten im Südosten Australiens war Melbourne nie
eine Strafkolonie, sondern wurde von Anfang an als Siedlung mit breiten Straßen
und Parks geplant. Der Ort wurde 1835 gegründet und erhielt 1837 seinen heutigen
Namen. In den 1850er Jahren wurde in Victoria Gold entdeckt. Als wichtiger
Eisenbahnknotenpunkt, Industriestandort und Hafenstadt machte Melbourne weiter
Karriere, war zeitweise sogar Sitz der Bundesregierung. Sportliche
Großereignisse haben Tradition. 1956 fanden die Olympischen Sommerspiele in
Melbourne statt.

Informationsgrafik: Die Verantwortung liegt beim
Fahrer.
2008 wird der australische Grand Prix zum 13. Mal in Melbourne ausgetragen.
Bis einschließlich 1995 war Adelaide Schauplatz des Rennens.
Für BMW bleibt der erste Einsatz beim Wiedereinstieg in die Formel 1
unvergesslich. Im Jahr 2000 fuhr Ralf Schumacher in Melbourne auf Rang drei. Auf
Anhieb ein Podiumsplatz – das war der erfolgreichste Einstieg eines
Motorenherstellers seit 1967.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 07.03.2008
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