Kategorie: Formel1 25.07.2008
F1: GP Ungarn 2008 - Vorschau
1. – 3. August 2008
11. von 18 WM-Läufen
München/Hinwil, 25. Juli 2008. In Ungarn wird es eng: Der Hungaroring
vor den Toren Budapests ist ein winkliger Parcours, noch am ehesten vergleichbar
mit den Anforderungen für den GP Monaco: maximaler Abtrieb und volle
Konzentration. Überholen ist schwierig, der Grand Prix geriet schon häufig zur
Prozession durch die staubige Puszta. Das Regenrennen von 2006 indes ging als
Thriller in die F1-Geschichte ein.
Das BMW Sauber F1 Team ist vor dem elften von 18 Läufen weiterhin Zweiter in
der Weltmeisterschaft der Konstrukteure. Robert Kubica und Nick Heidfeld haben
in der Vergangenheit schon bewiesen, dass ihnen die Strecke liegt. Nachdem
Heidfeld in Hockenheim viele Fans begrüßen konnte, freut sich Kubica jetzt auf
Pilgerer aus dem nahen Polen.
Stimmen zum GP Ungarn
Nick
Heidfeld:
„Ich bin auf dem Hungaroring immer sehr gut zurechtgekommen, mir liegt diese
Strecke, und in unserer kurzen Teamgeschichte habe ich dort 2006 und 2007
jeweils einen Podestplatz geholt. 2006 war es der erste für unser Team nach
einem irren Regenrennen. 2007 bin ich als Zweiter gestartet und erneut Dritter
geworden. Auch von früher habe ich viele gute Erinnerungen an den Hungaroring.
1999 habe ich in Budapest vorzeitig meinen Formel-3000-Titel gewonnen und
gefeiert. Die Stadt ist wunderschön, ich mag die historischen Gebäude, die Lage
am Fluss – Budapest hat sehr viel Charme, vor allem, wenn es richtig sommerlich
ist.
Wenn es trocken ist, verstaubt die Strecke vor allem zu Beginn des
Wochenendes immer sehr. Die Rennen sind anstrengend, weil es keine langen
Geraden gibt, auf denen man sich ein bisschen entspannen könnte. Ich freue mich
auf den Großen Preis von Ungarn und hoffe, dass wir dort wieder so stark sind
wie in den vergangenen beiden Jahren.“
Robert
Kubica:
„Wir können sicher viele Fans aus Polen in Budapest erwarten. Der Große
Preis von Ungarn ist das nächstgelegene Rennen zu meinem Heimatland, in gewisser
Weise bekommt es dadurch für mich den Status eines Heimrennens. Auf dem
Hungaroring bin ich 2006 mein erstes Formel-1-Rennen gefahren. Die Strecke des
ersten Grand Prix bleibt für einen Fahrer immer etwas Besonderes, aber das ist
nicht der einzige Grund, weswegen ich den Kurs mag. Er gibt einem kaum eine
Verschnaufpause, man fährt fast die ganze Runde mit Lenkeinschlag, die Geraden
sind sehr kurz. Der Hungaroring ist eine schwierige Strecke, aber in der Formel
1 geht es schließlich um Herausforderungen.“
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
„In den vergangenen beiden Jahren waren die Großen Preise von Ungarn sehr
spannend für uns. 2006 hat uns das Wetter einen Krimi beschert, 2007 hat uns
eine offensive Strategie extrem gefordert und ist mit einem Podestplatz auch
aufgegangen. 2008 in Budapest zum dritten Mal in Folge auf das Podium zu fahren,
ist das Ziel. Pflicht ist, mit beiden Autos im Qualifying solide unter die
schnellsten Zehn zu fahren und im Rennen wieder ordentlich WM-Punkte zu sammeln.
Der Hungaroring stellt hohe Ansprüche an die Aerodynamik und die Bremsen der
Fahrzeuge. Der Volllastanteil liegt mit 58 Prozent im unteren Bereich. Kritisch
für den Antriebsstrang können aber die Temperaturen werden. Im August ist es
gewöhnlich heiß in Budapest, und diese Hitze staut sich im Kessel der
Rennstrecke. Das niedrige Durchschnittstempo tut ein Übriges, die Kühlung ans
Limit zu treiben.“
Willy
Rampf, Technischer Direktor:
„Der Hungaroring ist nach Monaco diejenige Strecke mit der niedrigsten
Durchschnittsgeschwindigkeit. Speziell im mittleren Streckenabschnitt folgt eine
Kurve der anderen, und die Start-Zielgerade ist relativ kurz. Entsprechend fährt
man maximalen Abtrieb. Überholen ist sehr schwierig, das muss man bei der
Rennstrategie berücksichtigen. Die Piste ist jeden Tag aufs Neue sehr sandig,
der Grip-Level entsprechend niedrig. Untersteuern kann die Folge sein. Wir
verwenden hier die weichsten Reifenmischungen. Bei der Abstimmung des Autos
konzentriert man sich vor allem auf den Mittelsektor, der aus vielfältigen
Kurvenkombinationen besteht sowie auf die letzten Kurven vor der
Start-Ziel-Geraden, die sehr eng sind und gute Traktion erfordern. Wegen der
Streckenführung sowie den oft hohen Außentemperaturen fährt man mit maximaler
Kühlung.“
Zahlen und Fakten:
Strecke/Datum |
Hungaroring/3. August 2008 |
Startzeit (lokal/UTC) |
14:00 Uhr/12:00 Uhr |
Runde/Renndistanz |
4,381 km/306,458 km (70 Runden)
|
Kurven |
8 Rechts- und 6 Linkskurven
|
Sieger 2007 |
Lewis Hamilton, Vodafone McLaren
Mercedes, 1:35.52,991 Stunden |
Poleposition 2007 |
Lewis Hamilton, Vodafone McLaren
Mercedes, 1.19,781 Minuten |
Schnellste Runde 2007 |
Kimi Räikkönen, Scuderia Ferrari
Marlboro, 1.20,047 Minuten |
Daten 2007 (Rennen):
|
Volllastanteil: 58 %
Topspeed: 291 km/h
Längste Volllastpassage: 11 sec / 750 m
Gangwechsel pro Runde: 50
Reifenverschleiß: mittel bis hoch
Bremsverschleiß: hoch
Abtriebslevel: sehr hoch |
Fahrer |
Nick Heidfeld |
Robert Kubica |
Geburtstag |
10.05.1977 |
07.12.1984 |
Geburtsort |
Mönchengladbach/Deutschland |
Krakau/Polen |
Nationalität |
Deutscher |
Pole |
Wohnort |
Stäfa, Schweiz |
Monaco |
Familienstand |
Lebensgefährtin
Patricia Papen, Tochter Juni, Sohn Joda |
Ledig |
Größe |
1,67 m |
1,84 m |
Gewicht |
61 kg |
69 kg |
F1-Debüt |
2000, Melbourne |
2006, Budapest |
GP gestartet |
144 |
31 |
Polepositions |
1 |
1 |
Siege |
- |
1 |
Podiumsplätze |
10 |
5 |
Schnellste Runden |
2 |
- |
Bester WM-Platz |
5. (2007) |
6. (2007) |
WM Punkte total |
181 |
93 |
WM Punkte 2008 |
41 (Platz 5) |
48 (Platz 4) |
Saison 2008 |
Nick Heidfeld |
Robert Kubica |
|
Qualifying |
Rennen |
Punkte |
Qualifying |
Rennen |
Punkte |
GP Australien |
5. |
2. |
8 |
2. |
Ausfall |
- |
GP Malaysia |
7. (Grid 5) |
6. |
3 |
6. (Grid 4) |
2. |
8 |
GP Bahrain |
6. |
4. |
5 |
1. |
3. |
6 |
GP Spanien |
9. |
9. |
- |
4. |
4. |
5. |
GP Türkei |
9. |
5. |
4 |
5. |
4. |
5 |
GP Monaco |
13. |
14. |
- |
5. |
2. |
8 |
GP Kanada |
8. |
2. |
8 |
2. |
1. |
10 |
GP Frankreich |
7. |
13. |
- |
12. |
5. |
4 |
GP Großbritannien |
5. |
2. |
8 |
10. |
Ausfall |
- |
GP Deutschland |
12. |
4. |
5 |
7. |
7. |
2 |
BMW Sauber F1
Team |
Gründung |
01.01.2006 |
|
München (DE) und Hinwil (CH) |
F1-Debüt |
2006, Melbourne |
GP gestartet |
45 |
Polepositions |
1 |
Siege |
1 |
Podiumsplätze |
10 (4x3./5x2./1x1) |
Schnellste Runden |
2 |
WM-Platzierungen |
5. (2006), 36 Punkte
2. (2007), 101 Punkte
2. (2008), 89 Punkte nach 10 GP |
Historie und Hintergrund:
Zum
23. Mal wird ein GP Ungarn ausgetragen, alle Läufe fanden auf dem Hungaroring
statt. Seit der Premiere 1986 wurde die Strecke wiederholt umgebaut, zuletzt für
den GP 2003. Damals verlängerte sich der Kurs von 3,975 Kilometer auf 4,381
Kilometer. Die heutige Variante ist die längste, die es je gab. Selbst die erste
Streckenführung (1986 bis 1988) maß nur 4,014 Kilometer. Der Hungaroring liegt
etwa 20 Fahrminuten nordöstlich der Innenstadt.
Budapest ist die größte Stadt Ungarns und wirtschaftliches sowie kulturelles
Zentrum des Landes. Die Hauptstadt zählt fast 1,7 Millionen Einwohner. Vor allem
die Donau als Handelsstraße, aber auch zahlreiche heiße Quellen haben zum
Aufstieg der Stadt beigetragen. 1873 wurden die bis dahin eigenständigen Städte
Buda, Pest und Óbuda vereinigt. Die Kettenbrücke (Bauzeit 1839-49) zwischen dem
hügeligen, westlichen Buda und dem flachen, östlichen Pest ist ebenso ein
Wahrzeichen der Stadt wie das barocke Königsschloss auf der Buda-Seite.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 25.07.2008
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