Kategorie: Formel1 05.10.2008
F1: GP Japan 2008 - Vorschau
10. – 12. Oktober 2008
16. von 18 WM-Läufen
München/Hinwil, 3. Oktober 2008. Der Berg ruft: Nach dem ebenso
glamourösen wie im Ergebnis für das BMW Sauber F1 Team bescheidenen Nachtrennen
von Singapur zieht die Formel 1 in die japanischen Alpen zum Rennen am Fuße des
heiligen Vulkans Fujiyama.
Inklusive des Großen Preises von Japan am 12. Oktober stehen noch drei Rennen
auf dem Programm. Selten war eine Saison so abwechslungsreich und unberechenbar
wie diese. Der Kampf um die Spitzenplatzierungen in den WM-Wertungen geht in die
entscheidende Phase.
Stimmen zum GP Singapur
Nick
Heidfeld:
„In erster Linie hoffe ich, dass uns in Fuji nicht wieder derart heftiger
Regen erwartet wie 2007. Ich fahre ja prinzipiell gern im Regen, aber bei dieser
Sintflut ging nichts mehr. Die Sicht war null, und so kam es zu diversen
Kollisionen. Mir ist auch jemand ins Auto gefahren, danach war es krumm.
Trotzdem lag ich kurz vor Schluss in dem ganzen Chaos an sechster Stelle, bin
dann aber noch wegen eines Motorproblems ausgefallen.
Die Strecke macht Spaß. Es gibt viele Steigungen und Gefälle sowie einige
Kurven, bei denen man den Scheitelpunkt nicht sehen kann. Trotzdem hat sie bei
mir keinen leichten Stand, weil Suzuka immer mein Favorit unter den GP-Kursen
war. Ein herausragendes Merkmal der Strecke in Fuji ist die extrem lange Gerade.
Die Landschaft ist schön, die Straße vom Hotel zur Rennstrecke könnte eine
erstklassige Rallye-Sonderprüfung abgeben. Ich hoffe, dass sich uns der Mount
Fuji mal wieder zeigt. Insgesamt scheint in der Gegend nicht allzu viel los zu
sein, das ist aber nach dem ganzen Rummel in Singapur auch mal wieder in
Ordnung.“
Robert
Kubica:
„Wir kommen ja jetzt zum zweiten Mal nach Fuji, und an den Grand Prix von
2007 wird sich wohl jeder wegen des verrückten Wetters erinnern. Es war extrem
viel Wasser, und die Sicht war armselig. Aus Fahrersicht ist der Kurs sehr
interessant. Es gibt einige anspruchsvolle Kurven mit verschiedenen Radien und
auch ein paar blinde Kurven. Im Trockenen hat mir die Strecke sehr gut gefallen,
obwohl man im letzten Sektor mit seinen engen Kurven sehr langsam ist.
Ich denke, die Fans werden, wie immer in Japan, für eine tolle Atmosphäre an
der Strecke sorgen. Normalerweise kommen sie ganz früh am Morgen zur Strecke und
gehen nach uns nach Hause.“
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
„Die spektakuläre Nacht-Premiere in Singapur liegt hinter uns. Und auch für
die beiden kommenden Rennen machen wir in Asien Station, zunächst in Japan und
bereits eine Woche später in China. Einige Teammitglieder sind aus Singapur
zurück nach München und Hinwil geflogen, andere bleiben in Asien und entspannen
ein paar Tage; wiederum andere reisen nach Südkorea, wo Nick am Samstag und
Sonntag Demonstrationsfahrten mit dem Formel-1-Auto absolvieren wird.
Der Fuji Speedway hat 2007 ein gelungenes Comeback im F1-Kalender gefeiert.
Die Rennstrecke liegt malerisch in den japanischen Alpen, im Hintergrund erhebt
sich majestätisch der Mount Fuji. Im Vorjahr war der heilige Berg allerdings nur
am Freitag zu sehen und bei Sonnenschein das meistfotografierte Motiv. Dann
verschwand er leider hinter einer dichten Wand aus Nebel und Regen und tauchte
nicht mehr auf. Das Wetter hat das ganze Rennwochenende 2007 sehr beeinflusst.
Nachdem wir in Singapur schon zum zweiten Mal in der laufenden Saison Pech
mit der Safety-Car-Regel hatten und in der Folge wichtige Punkte abschreiben
mussten, wollen wir in Japan verlorenen Boden wieder gut machen. In der Fahrer-
und Herstellerwertung liegt die Spitze weiter eng beieinander. Das verspricht
viel Spannung für die noch verbleibenden Rennen.“
Willy
Rampf, Technischer Direktor:
„Nach dem spektakulären Nachtrennen in Singapur kehrt in der Formel 1 in
Fuji wieder die Normalität ein. Wir sind dort im vergangenen Jahr zwar erstmals
gefahren, allerdings vor allem bei nasser Strecke. Dennoch konnten wir einige
Erkenntnisse in Bezug auf die Abstimmung gewinnen.
Mit rund 1,5 Kilometern Länge hat Fuji die längste echte Gerade aller
Grand-Prix-Strecken. Überholen ist also durchaus möglich. Gleichzeitig benötigt
man in den mittelschnellen und schnellen Kurven viel Abtrieb. Entsprechend
ergibt sich bei der aerodynamischen Abstimmung ein Kompromiss. Wir fahren in
Fuji ein mittleres Abtriebsniveau, vergleichbar mit jenem in Valencia.
Bridgestone stellt die zwei mittleren Reifenmischungen zur Verfügung, was uns
vor keine allzu großen Probleme stellen sollte.
Nach dem turbulenten Rennen in Singapur, bei dem uns die Safety-Car-Phase
einen Strich durch die Rechnung machte, wollen wir hier wieder mit beiden Autos
kräftig Punkte sammeln.“
Zahlen und Fakten:
Strecke/Datum |
Singapur/28. September 2008 |
Startzeit (lokal/UTC) |
20:00 Uhr/12:00 Uhr (14:00 Uhr
in Zentraleuropa) |
Runde/Renndistanz |
5,067 km/309,087 km (61 Runden) |
Fahrer |
Nick Heidfeld |
Robert Kubica |
Geburtstag |
10.05.1977 |
07.12.1984 |
Geburtsort |
Mönchengladbach/Deutschland |
Krakau/Polen |
Nationalität |
Deutscher |
Pole |
Wohnort |
Stäfa, Schweiz |
Monaco |
Familienstand |
Lebensgefährtin
Patricia Papen, Tochter Juni, Sohn Joda |
Ledig |
Größe |
1,67 m |
1,84 m |
Gewicht |
61 kg |
69 kg |
F1-Debüt |
2000, Melbourne |
2006, Budapest |
GP gestartet |
149 |
37 |
Polepositions |
1 |
1 |
Siege |
- |
1 |
Podiumsplätze |
11 |
7 |
Schnellste Runden |
2 |
- |
Bester WM-Platz |
5. (2007) |
6. (2007) |
WM Punkte total |
196 |
109 |
WM Punkte 2008 |
56 (Platz 5) |
64 (Platz 3) |
Saison 2008 |
Nick Heidfeld |
Robert Kubica |
|
Qualifying |
Rennen |
Punkte |
Qualifying |
Rennen |
Punkte |
GP Australien |
5. |
2. |
8 |
2. |
Ausfall |
- |
GP Malaysia |
7. (Grid 5) |
6. |
3 |
6. (Grid 4) |
2. |
8 |
GP Bahrain |
6. |
4. |
5 |
1. |
3. |
6 |
GP Spanien |
9. |
9. |
- |
4. |
4. |
5 |
GP Türkei |
9. |
5. |
4 |
5. |
4. |
5 |
GP Monaco |
13. (Grid 12) |
14. |
- |
5. |
2. |
8 |
GP Kanada |
8. |
2. |
8 |
2. |
1. |
10 |
GP Frankreich |
12. (Grid 11) |
13. |
- |
7. (Grid 5) |
5. |
4 |
GP Großbritannien |
5. |
2. |
8 |
10. |
Ausfall |
- |
GP Deutschland |
12. |
4. |
5 |
7. |
7. |
2 |
GP Ungarn |
16. (Grid 15) |
10. |
- |
4. |
8. |
1 |
GP Europa |
8. |
9. |
- |
3. |
3. |
6 |
GP Europa |
5. |
2. (Grid 3) |
8 |
8. |
6. |
3 |
GP Italien |
10. |
5. |
4 |
11. |
3. |
6 |
GP Singapur |
6. (Grid 9) |
6. |
3 |
4. |
11. |
- |
BMW Sauber F1
Team |
Gründung |
01.01.2006 |
|
München (DE) und Hinwil (CH) |
F1-Debüt |
2006, Melbourne |
GP gestartet |
50 |
Polepositions |
1 |
Siege |
1 |
Podiumsplätze |
14 (6x3./7x2./1x1) |
Schnellste Runden |
2 |
WM-Platzierungen |
5. (2006), 36 Punkte
2. (2007), 101 Punkte
3. (2008), 120 Punkte nach 15 GP |
Historie und Hintergrund:
Die
Rennstrecke von Fuji wurde 1966 eröffnet. Bereits 1976 und 1977 wurden auf ihr
Formel-1-Rennen ausgetragen – und schon damals sorgte Regen für Berühmtheit:
Beim Start des GP 1976, damals Saisonfinale, goss es in Strömen.
Titelverteidiger Niki Lauda stellte seinen Ferrari wegen des Aquaplanings nach
zwei Runden an der Box ab und gab auf. Mario Andretti gewann, und James Hunt
wurde mit einem WM-Punkt Vorsprung Weltmeister.
2005 wurde die Anlage komplett umgebaut, um den von der FIA definierten
Formel-1-Ansprüchen zu genügen, 2007 kehrte die Formel 1 zurück. Ab 2009 soll
der Große Preis von Japan abwechselnd in Suzuka und Fuji ausgetragen werden.
Namensgeber des Speedway ist der Fujiyama bzw. Fuji-san, wie er heute meist
genannt wird. Sowohl yama als auch san können Berg bedeuten, je nachdem, ob man
sich in der Kunyomi- oder der Onyomi-Aussprache artikuliert.
Der Schichtvulkan ist mit 3.776 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Berg
Japans. Das Alter seines Gesteins wird auf 100.000 Jahre beziffert. Der Vulkan
ist nicht nur begehrtes Fotomotiv, er ist auch weiterhin aktiv, wenngleich als
harmlos eingestuft. Die letzte Eruption wurde 1707 verzeichnet.
Der Berg liegt in den japanischen Alpen auf der Hauptinsel Honshu, der Gipfel
liegt auf der Grenze zwischen den Präfekturen Yamanashi und Shizuoka. Geologisch
betrachtet liegt der Fuji in der Berührungszone der eurasischen, der pazifischen
und Philippinenplatte.
Aufgrund seiner sanft ansteigenden Form ist der Vulkan relativ leicht zu
besteigen. Als Erster tat dies 663 ein japanischer Mönch. Heute hat eine solche
Expedition an Exklusivität eingebüßt, im Sommer teilen sich zuweilen angeblich
Tausende den Gipfel.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 03.10.2008
Formel 1 Rennfahrer Nico Rosberg und Kazuki Nakajima blicken auf den Fuji-Grand Prix voraus:
(Quelle: UnitedPictures)
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