Zum 100. Geburtstag von Sir Alec Issigonis Eine kleine Geschichte des
MINI Classic
Alexander Arnold Constantine (Alec) Issigonis ist der Vater des MINI Classic.
Ende 1956 erhielt er von Leonard Lord, Chef der British Motor Corporation (BMC),
den Auftrag, so schnell wie möglich einen „richtigen Kleinwagen“ auf die Straße
zu bringen.

Mini Prototyp Projektzeichnung. Handskizze des "Mini-Vaters" Alec Issigonis,
1958
Issigonis war von der Idee begeistert. Die Konstruktion eines
perfekten Kleinwagens gehörte schon immer zu seinen Lieblingsthemen. Nun galt
es, seine Vorstellungen am Zeichentisch zu entwickeln und
mit seinem Team umzusetzen. Seine Vision: ein viersitziger Kleinwagen mit
optimaler Raumausnutzung und gediegenem Fahrkomfort, technisch und optisch
völlig anders als alle aktuellen Fahrzeuge und für jedermann erschwinglich.
Suez-Krise als Auslöser.
Schuld an dem Projekt war ein Mann, der mit Autos überhaupt nichts zu tun
hatte. Gamal Abd el-Nasser, Staatspräsident von Ägypten, verfügte am 26. Juli
1956 einen Monat nach Abzug der britischen Truppen aus der Suezkanalzone die
Verstaatlichung der Kanalgesellschaft und sperrte die Wasserstraße. Briten und
Franzosen, denen die Gesellschaft mehrheitlich gehört hatte, schickten zwar
postwendend Fallschirmjäger an die künstliche Wasserstraße, aber diese blieb für
einige Monate unterbrochen. Die Folge: Öl und Benzinpreise schossen in die Höhe,
und England dachte daran, das Benzin auf zehn Gallonen pro Monat zu rationieren.
Es sah so aus, als hätten langfristig nur sehr sparsame Autos Marktchancen.
Große Pläne mit kleinem Budget.
Das Ziel schien klar abgesteckt: die Entwicklung eines kraftstoffsparenden
Kleinwagens in der großen Tradition des Vorkriegsmodells Austin Seven und des
legendären Morris Minor. Da BMC zu diesem Zeitpunkt – wie vielen anderen
Automobilherstellern auch – sehr begrenzte Finanzmittel zur Verfügung standen,
achtete Lord darauf, sowohl die Entwicklungskosten niedrig, als auch die
Entwicklungszeit kurz zu halten. Eine Bedingung für den künftigen Kleinwagen war
deshalb, einen Motor aus der laufenden Produktion zu verwenden. Die British
Motor Corporation (BMC) war 1952 durch den wirtschaftlich notwendigen
Zusammenschluss britischer Automobilhersteller entstanden und führte unter
anderem die Marken Austin, Morris, Riley und Wolseley.
Platzsparend: Frontantrieb und Quermotor.
Issigonis entschied sich für ein Frontantrieb-Konzept mit quer stehendem
Motor. Als Triebwerk kam nur der so genannte Serie-A-Motor in Frage. Der Motor
mit 948 ccm Hubraum, wie er im Morris Minor Verwendung fand, leistete 37 PS. Und
das war immer noch mehr als genug: Ein erstes Versuchsfahrzeug kam damit auf
stolze 150 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit, mit der das kleine Auto
allerdings heillos überfordert war: Weder Fahrwerk noch Bremsen waren für
derartige Belastungen ausgelegt. Also wurde die Leistung auf 34 PS reduziert,
indem der Hubraum auf 848 ccm verkleinert wurde, was immer noch beachtliche 120
km/h bedeutete.

Austin Seven / Morris Mini-Minor Vorderachse und Motor, 1959
Auffallend – und später charakteristisch – am MINI Classic waren die nach
außen gerichteten Blechfalze zwischen Kotflügeln und Karosserie. Der Grund dafür
war schlicht die Wirtschaftlichkeit: Die außen liegenden Schweißnähte lassen
sich produktionstechnisch bedeutend billiger setzen. Zweites von außen
sichtbares Zeichen der kostenorientierten Produktion waren die ebenfalls außen
liegenden Türscharniere. Der minimalistischen Philosophie folgte
selbstverständlich auch die Innenausstattung: Zum Öffnen der Tür diente ein
schlichter Seilzug, vor Fahrer und Beifahrer spannte sich statt eines
Armaturenbretts eine kleine Ablage. In ihrer Mitte saß als Zentralinstrument der
Tacho mit Meilenzähler und Benzinuhr. Darunter zwei Kippschalter für
Scheibenwischer und Licht, und das war’s dann auch schon – eine Heizung gab’s
nur gegen Aufpreis. Selbst das mit Chrom aufgewertete De-Luxe-Modell blieb
serienmäßig unbeheizt, bot dafür aber Teppichboden, Lederapplikationen an den
Sitzen und einen Aschenbecher.
Das Leichtgewicht: Ein Auto mit 600 Kilo.
Etwa 600 Kilo wog ein MINI Classic in Serienausstattung, er bot vier Personen
ausreichend Platz und man durfte auch etwas Gepäck mitnehmen. Wem der 195 Liter
fassende Kofferraum nicht ganz ausreichte, der konnte ja einfach die Klappe
offen lassen – weil die unten angeschlagen war, ließen sich sogar sperrigere
Güter darauf ablegen und einigermaßen sicher befestigen. Und das war durchaus
kein Geheimtipp, in Hochglanzprospekten wurde diese erweiterte Ladekapazität
farbenfroh präsentiert.
Debüt am 26. August 1959.

Austin Seven / Morris Mini-Minor Längsschnitt, 1959
Am 26. August 1959 war es dann soweit – der MINI Classic hatte Premiere. Und
zwar in allen Ländern gleichzeitig, in denen BMC vertreten war. Er kam zunächst
in zwei Varianten auf den Markt, als Morris Mini-Minor und als Austin Seven, die
sich allerdings nur im Kühlergrill, in den Karosseriefarben und den Radkappen
unterschieden. Dafür stammten sie aus verschiedenen Produktionsstätten, der
Austin entstand in Birmingham, der Morris in Oxford. Später fertigte BMC beide
Versionen an beiden Standorten. In seinem Heimatland kostete der MINI Classic
496 englische Pfund und war damit das zweitpreiswerteste Auto auf dem Markt.
Preiswert aber nicht billig.
Der „Incredible Austin Seven“ – das v stand auf dem ersten Werbefoto um 90
Grad gedreht – trat gegen zwar teurere, aber in Europa bewährte Konkurrenz an:
Den Volkswagen, die Dauphine von Renault oder den Fiat 600. Das legendäre
englische Fachmagazin „The Autocar“ attestierte dem Neuling: „Die Mode bringt
oft automobile Mißgeburten ans Licht der Welt, doch wenn sich clevere und
verständige Ingenieure mit einem Thema beschäftigen, dann kann das Resultat auch
außerordentlich gelungen sein.“ Obwohl sich der britische Neuling auch in der
internationalen Fachpresse gut gegen die Wettbewerber behaupten konnte, begannen
die Verkäufe eher verhalten.

Austin Seven / Austin Mini 850 Anfang der sechziger Jahre
Für junge Käufer war er trotz seines günstigen
Preises noch zu teuer, für besser verdienende zu spartanisch. So schrieb die
deutsche Motor Revue 1960 über den Austin Seven im Testrückblick: „Der weitaus
interessanteste von allen (den Preis ausgenommen). Deswegen ist dieser
Wunderwagen (Gummifederung, quer gestellter Vierzylindermotor, Motor und
Getriebe in einem Ölsumpf, billige 10-Zoll-Reifen, ungewöhnlich großer
Innenraum, kleine Verkehrsfläche) bei uns nicht zu sehen. Der Wagen hätte es
anders verdient, denn bei uns wird oft für mehr Geld Unvollkommeneres gekauft –
aber unserem Käuferpublikum fehlt der klare Blick.“ 5 780 DM kostete der MINI Classic damals beim Importeur – einen Volkswagen gab’s vergleichsweise für 4 600
Mark, den nagelneuen BMW 700 Sport für 5.650 DM.
Starthilfe von der Queen.
Selbst die Tatsache, dass man nur eine Parklücke von rund 3,50 Meter
brauchte, um die drei Meter und fünf Zentimeter MINI Classic Länge einzufädeln,
zog nicht so sehr wie erhofft. Doch dann entdeckte die Londoner Schickeria den
flotten Flitzer, allen voran Lord Snowdon, Gemahl von Prinzessin Margaret. Auch
deren Schwester, die Queen persönlich, ließ sich von
Alec Issigonis den MINI Classic in einer Probefahrt vorführen, was dem
Kleinwagen dann endgültig das nötige Image sicherte. Auch in den USA wurde man
neugierig auf den Winzling aus Europa und empfing ihn mit Wohlwollen. So
urteilte eine führende US-Fachzeitschrift 1960: „Der Austin ist das wohl
kleinste vollwertige Automobil der Welt. Wir müssen zugeben, dass man zu viert
keine Platzprobleme kennt, man sitzt sogar besser als in einem der großen
einheimischen Fahrzeuge. Und obwohl er sehr viel Spaß macht, ist er trotzdem ein
sehr reales Automobil, gut gemacht und mit großen Möglichkeiten.“
Neue Varianten schon im ersten Produktionsjahr.

Morris Mini-Van aus den sechziger Jahren
1959 verließen 19.749 Austin Seven und Morris Mini-Minor die Bänder, im Jahr
darauf waren es bereits 116.677. Mit zunehmendem Erfolg wuchsen auch die
Ansprüche an den MINI Classic. 1960 reagierte BMC mit zwei Varianten, dem Van
und dem Estate. Sowohl der geschlossene Lieferwagen, als auch der rundum
verglaste Kombi hatten zwei Hecktüren. Aber erst 1961 deutete sich so richtig
an, was mit dem MINI Classic alles möglich war: Das begann am Anfang des Jahres
mit dem kleinsten aller Lastesel, dem Mini Pick-up. Ein gutes halbes Jahr später
folgten zwei Gegenstücke auf der noblen Seite der Skala, der Wolseley Hornet und
der Riley Elf mit herrschaftlich aufgerichteten Kühlermasken und
Schwalbenschwänzchen-Kotflügeln am Heck. In der zweiten Jahreshälfte schließlich
erschien
eine Variante, die wie keine zweite die Legende MINI Classic begründete: der
Cooper.
Der Sportliche: Mini Cooper.
Schon lange bevor Alec Issigonis seine legendären Skizzen für den MINI
Classic aufs Papier gezeichnet hatte, verband ihn eine Freundschaft mit dem
Rennwagenkonstrukteur John Cooper. Der BMC Chefkonstrukteur schätzte die
kompetente Meinung seines Kollegen, deshalb war Cooper von Anfang an in die
Entwicklung des MINI Classic eingeweiht. Je mehr das Projekt Gestalt annahm,
desto sicherer war sich Cooper, dass mit diesem neuen Auto etwas auf den Markt
kommen würde, nach dem er schon lange gesucht hatte: die Basis für einen
Sportwagen, der mit dem damaligen Lotus Elite konkurrieren konnte. Sobald er
einen der neuen Kleinwagen in die Hände bekam, begann er mit dem Tuning.

Austin Seven Cooper / Austin Mini Cooper aus den sechziger Jahren
Cooper wandte sich an Issigonis mit dem Vorschlag, einen kleinen GT aus dem
MINI Classic zu entwickeln. George Harriman, mittlerweile Chef von BMC, ließ
sich von Coopers Idee überzeugen und stimmte einer Kleinserie von 1000 Mini
Cooper zu, um die Reaktionen zu testen. Der Motor durfte nicht mehr als einen
Liter Hubraum haben. Cooper glich deshalb den von ihm von 68,3 auf 81,3
Millimeter erhöhten Hub durch eine von 62,9 auf 62,4 Millimeter verringerte
Bohrung aus. Verteilt auf die vier Zylinder ergab dies einen Hubraum von exakt
997 Kubikzentimetern. Die Verdichtung stieg von 8,3 auf 9,0, dazu kamen größere
Einlassventile und Doppelvergaser. Weitere Modifikationen betrafen die
aufgebohrte Auslassöffnung und eine Verstärkung des Kurbelgehäuses, um die
Mehrleistung aufzufangen. Darüber hinaus änderte Cooper im Getriebe die
Übersetzungen der einzelnen Gänge, um die jeweils erzielbare
Höchstgeschwindigkeit zu steigern. Die Motorleistung stieg dadurch auf 55 PS und
die Höchstgeschwindigkeit auf rund 136 km/h. Damit auch die Verzögerung mit der
Mehrleistung Schritt halten konnte, montierte Cooper 7 Zoll große Lockheed
Scheibenbremsen an die Räder der Vorderachse.
Spitzenleistung: Der Mini Cooper S.
Die Reaktionen auf dieses Auto, das im September 1961 auf den Markt kam,
waren euphorisch und ließen nur einen Änderungswunsch offen: noch mehr Leistung.
Issigonis und Cooper vergrößerten den Hubraum des 848-ccm-Motors auf 1071
Kubikzentimeter, was in einer maximalen Leistungsausbeute von 70 PS resultierte.
Mehr Leistung ergab natürlich erneut eine gestiegene Höchstgeschwindigkeit von
160 km/h, und demzufolge überarbeitete
John Cooper auch die Bremsen. Der Durchmesser der Scheiben wuchs auf 71∕2 Zoll,
die Bremskraft des Cooper S, der 1963 debütierte, wurde von nun an von einem
Servogerät verstärkt.
Der Laufsteg: die Rallye Monte Carlo.

Wiederholungstäter: Der Mini Cooper S gewinnt 1965 zum zweiten Mal die
Rallye Monte Carlo, diesmal mit Mäkinen/Easter
Schon von Anfang an war der MINI Classic ein prädestiniertes Rallye-Auto:
Bereits gut sechs Monate nach seinem Debüt starteten sechs Werkswagen bei der
Rallye Monte Carlo 1960. Doch es dauerte drei Lehrjahre, bis die kleinen Flitzer
konkurrenzfähig waren. 1963 fuhr Rauno Aaltonen den Klassensieg heraus, ehe 1964
die große Stunde der kleinen Autos schlug: Gegen eine vermeintliche Übermacht
hochmotorisierter Konkurrenten gewann Paddy Hopkirk mit seinem roten Cooper S
diese bedeutendste Rallye Europas. Um den Triumph der Mini Cooper komplett zu
machen, belegten seine Teamkollegen Timo Mäkinen Platz vier und Rauno Aaltonen
Platz sieben. Dieser Sieg war der Auftakt zu einer beispiellosen Karriere des
MINI Classic als erster Breitensportwagen der Nachkriegszeit: Mit diesem kleinen
Briten ließen sich sowohl bei Rallyes, als auch auf der Rundstrecke viele
internationale Größen bezwingen. Vom Imagegewinn für den Kleinwagen ganz zu
schweigen.
Bittere Enttäuschung: Die umstrittene Disqualifikation 1965.
1965 setzte Mäkinen mit seinem Co-Piloten Paul Easter die Erfolgsstory des
Mini Cooper fort und gewann souverän die Rallye Monte Carlo. Er war der einzige
Fahrer im gesamten Feld, der ohne einen Strafpunkt die tausende von Kilometern
abspulte.

Aus zweifelhaften Gründen disqualifiziert: Mini Cooper S von Mäkinen/Easter
nach der Rallye Monte Carlo 1966
Im Jahr darauf galten die MINI Geschwader als Favoriten der Monte.
Doch es kam anders. Mäkinen, Aaltonen und Hopkirk belegten zwar nach
Zieleinfahrt die ersten drei Plätze. Doch den Siegerwagen stand noch eine
achtstündige technische Abnahme nach Ende der Rallye bevor. Die Kommissare
stellten schließlich fest, dass die vier Zusatzscheinwerfer vor dem Kühlergrill
der Mini Cooper nicht exakt den französischen Zulassungsbestimmungen
entsprachen. Dies bedeutete die Disqualifikation. Es war eine der umstrittensten
Entscheidungen in der Geschichte der Rallye Monte Carlo.
1965: Eine Million MINI Classic.
Im August 1964 stellte BMC eine weitere Variante des MINI Classic vor, die
ursprünglich für den militärischen Einsatz konzipiert war: den Moke, ein rundum
offenes, viersitziges Gefährt, der für vier Jahre in der Preisliste blieb. In
der Großserie führte Issigonis die Hydrolastik-Federung für die gehobenen
Saloon-Modelle ein. Bei diesem teilhydraulischen Federsystem waren die
Feder/Dämpfer-Einheiten von Vorder- und Hinterachse seitenweise miteinander
verbunden und sorgten so für höheren Fahrkomfort.

Mini Clubman Estate Anfang der Siebziger
Der MINI Classic überzeugte auf ganzer Linie und ließ die Jahresproduktion
auf 244.359 anschwellen, einen ersten Spitzenwert. Im Jahr darauf überschritt
der MINI Classic die magische Grenze von einer Million produzierten Einheiten.
Im selben Jahr hatte Alec Issigonis ein Automatikgetriebe zur Serienreife
entwickelt und in die Ausstattungsliste gebracht. Damit war der MINI Classic
einer der sehr wenigen Kleinwagen mit einer derartigen Oberklasse-Option.
Überdies verfügte die Automatik, deren Platzbedarf sich nur unwesentlich von dem
eines Schaltgetriebes unterschied, über vier Vorwärtsgänge. Selbst Luxuswagen
hatten zu dieser Zeit in aller Regel nur drei Fahrstufen zu bieten.
1967: Modellüberarbeitung.
1967 war der MINI Classic reif für eine gründliche Überarbeitung. So erhielt
er einen kraftvolleren Motor mit 998 cm³, der vor allem mit 52 statt bisher 44
Nm mehr Drehmoment hatte. Die Leistung stieg gleichzeitig auf 38 PS. Zwei Jahre
später gesellte sich der Clubman als geringfügig größere Variante mit
veränderter Front zum MINI Classic. Das Schwestermodell war mit 3165 Millimetern
runde elf Zentimeter länger als das Original, die „Estate“ genannte
Kombi-Version maß exakt 3,4 Meter. Breite, Höhe und Radstand blieben
unverändert. Der Clubman war serienmäßig mit einem 38 PS starken Einlitermotor
ausgestattet. Der Mini Cooper wurde aus dem Programm genommen und durch das 59
PS leistende 1,3-Liter Spitzenmodell der Clubman-Reihe mit der Modellbezeichnung
Mini 1275 GT ersetzt. Und noch einige Details änderten sich 1969: Die vorderen
Schiebefenster, die der MINI Classic seit Anbeginn hatte, wichen bei allen
Modellen jetzt Kurbelfenstern, die außen liegenden Türscharniere wurden nach
innen verlegt und ein eigenes MINI Classic Markenzeichen prangte auf der
Motorhaube.
1972: Drei Millionen verkaufte MINI Classic.
1972, immerhin 13 Jahre nach seinem Debüt, wurde zu einem der erfolgreichsten
Jahre des MINI Classic: Die Nachfrage war so groß, dass 306.937 Einheiten gebaut
wurden, darunter der dreimillionste des mittlerweile schon als Klassiker
geltenden Kleinwagens. Fast jährliche kleine Modellpflegemaßnahmen hielten die
Attraktivität des MINI Classic hoch.

Mini 850, 1972
So gab es ab 1974 beispielsweise Denovo-Räder als Option für den 1275 GT,
eine frühe Form pannensicherer Dunlop-Reifen, die auch drucklos nicht von der
Felge sprangen. Käufer des 850er Basismodells konnten sich im selben Jahr an dem
Einzug der Heizung in die Serienausstattung erwärmen.
Um 1976 schlug man mit dem MINI Classic neue Wege ein: Sondermodelle mit den
unterschiedlichsten Schwerpunkten – von sportlich bis modisch, von
nobel-distinguiert bis jugendlich-frech – fanden ihre Käufer. Von 1980 bis 1983
wurde das Programm gestrafft, Clubman, Estate und Van liefen aus. Übrig blieb
allein der MINI Classic mit Einliter-Motor und mittlerweile 40 PS. Doch die
Kundschaft hielt ihm eisern die Treue: 1986 lief der fünf Millionste MINI
Classic im Werk Longbridge vom Band.
1990: Die Rückkehr des Cooper.
Auch nach dem offiziellen Ende der Cooper-Modelle hatte ihr Namensgeber John
Cooper weiterhin Leistungskits für den MINI Classic entwickelt und verkauft. 1990 erkannte die zwischenzeitlich für den MINI Classic verantwortliche Rover
Group Marktchancen und ließ den Mini Cooper wieder aufleben. Aufgrund der
wachsenden Anforderungen an die Abgasqualität endete 1992 die Produktion der
Einliter-Maschine mit Vergaser, danach wurden alle Modelle nur noch mit der
1275er-Maschine und Einspritzung ausgerüstet.

Mini Cooper 1.3, 1990
Ab 1993 gab es auch eine
offizielle Cabrio-Version, die zuvor in Deutschland entwickelt und verkauft
worden war. Im Jahr 2000 endete schließlich die Produktion des klassischen MINI Classic. Über 5,3 Millionen des weltbekannten englischen Kleinwagens verließen
in verschiedenen Ausführungen die Fabriken, darunter rund 600 000 Fahrzeuge, die
zwischen 1959 und 1968 im Werk Oxford gebaut wurden. Aber auch nach 41 Jahren
war noch lange nicht Schluss. 2001 schlagen der MINI One und der MINI Cooper ein
neues Kapitel in der Geschichte der englischen Marke auf.
Quelle: BMW Presse-Information vom 15.11.2006
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