Fahrwerk: An die Fahrwerksexperten

[Matse]

Hallo Leute!
Nach einigen komischen Antworten hier mal die komplette Geschichte des Rebound!
Das größte Problem mit kürzeren Federn im Vergleich zu den originalen ist das folgende, dass die kürzeren Federn nicht nur mit Fahrzeuggewicht kürzer sind sondern auch in vollkommen entspanntem Zustand. Stellte man also beide Federn nebeneinander, dann würde die gekürzte auch hier deutlich flacher sein als die originale.
Im eingebauten Zustand bedeutet dies nun folgendes: Der Ausfederanschlag, also der bei vollkommen entlastetem Federbein (auf der Bühne oder dem Wagenheber) vorherrschende ausgefederte Endanschlag wird durch den Dämpfer bestimmt. Nicht durch die Feder. Das bedeutet nun, dass wenn sich meine kürzere Feder im entlasteten Zustand nicht so weit entspannt wie die originale Feder sich die nötige Vorspannung der Feder unzulässig reduziert bzw. im Extremfall sogar ganz weg ist. Dann schlackert die Feder sogar herum und kann verspringen.
Im Fahrfalle kann das dazu führen, dass bei einer starken Bodenunebenheit zum Beispiel die gekürzte Feder irgendwo aus dem Federteller springt was sofortige fahrunfähigkeit nachsich zieht. Im Extremfall schlitzt sie dann den Reifen auf, verkeilt sich, bricht, verbiegt, verklemmt sich, alles ist möglich!
Daher müssen Federn immer genügend Vorspannung haben. Und diese ist immens. Viele 10 bis einige 100 kg Gewichtskraft halten die Feder selbst in voll entlastetem Zustand noch zusammen. Daher wird beim McPherson-Federbein auch ein Federspanner benötigt. Würde ohne diesen die Federlagerung auseinander geschraubt, fliegt sie einem um die Ohren. Die Kraft, die hinter dieser Explosion steckt, reicht im ungünstigen Falle, dem Mechaniker die Hand abzuschlagen. Damit ist nicht zu spaßen!

Der gekürzte Dämpfer enthält nun eine gekürzte Kolbenstange und damit verringert sich der maximale Ausfederweg um diesen Kürzungsbetrag. Und genau diesen Kürzungsbetrag nennt man Rebound. Wenn ich also 30 mm Rebound habe, ist die Kolbenstange bzw. der Dämpfer im Ausfederanschlag 30 mm gekürzt.
Man sagt, dass zwischen 30 und 40 mm Tieferlegung Seriendämpfer hinsichtlich der Federvorspannung noch ausreichen. Ob das hinsichtlich der Abstimmung ideal ist, sei dahin gestellt. Immerhin sind kürzere Federn im allgemeinen auch härter und dann sind Seriendämpfer nicht ideal.

Der gekürzte Dämpfer hat noch einen weiteren Grund. Nicht nur beim maximalen Ausfedern könnte die Vorspannung beim Seriendämpfer mit der kurzen Feder verloren gehen. Da die kürzere Feder in der Gesamtlänge sich auch weiter zusammendrücken lässt als die Serienfeder, taucht die Kolbenstange auch weiter in das Dämfergehäuse ein. Und hier ist irgendwann auch einmal Schluss, dann schlägt das Kolbenventil auf den Dämpferboden oder den Zwischenkolben auf und dann ist schnellstens der Dämpfer hinüber.

Daher müssen bei größeren Tieferlegungen auf jeden Fall gekürzte Dämpfer zum Einsatz kommen, also solche mit Rebound.

Die gibt es nun von Bilstein leider für den 7er nicht, das wären dann die B8 Sprint. Die B6 Sport sind Dämpfer mit sportlicher Kennlinie und Dämpfungskonstante, aber mit Serienlänge hinsichtlich Ausfederanschlag und Kolbenstangenlänge.

Aber für die 30 - 40 mm Tieferlegung an der VA sind die hinreichend perfekt geeignet. Da reicht von der Länge her die Seriendämpferlänge, die Dämpfer selber sind aber härter und passen damit besser zu den härteren und kürzeren Federn!

Die Bilstein B6 Sport /B8 Sprint sind die ultimativen Dämpfer, gleichen sich beide, nur dass eben die B6 ungekürzt sind und die B8 mit Rebound. Technologisch gleichen sie sich!

Beide haben die hervorragende Upside-Down-Technik, die wie im Motorrad die Steifigkeit der Radführung erhöht, die ungefederten Massen reduziert und die Haltbarkeit erhöht.

Zudem sind sie super abgestimmt.

Rundherum nur zu empfehlen.

Du hast Post!

Viele Grüße,
Matthias

[Da Grunzl]

Zitat von Matse

Das größte Problem mit kürzeren Federn im Vergleich zu den originalen ist das folgende, dass die kürzeren Federn nicht nur mit Fahrzeuggewicht kürzer sind sondern auch in vollkommen entspanntem Zustand. Stellte man also beide Federn nebeneinander, dann würde die gekürzte auch hier deutlich flacher sein als die originale.
Im eingebauten Zustand bedeutet dies nun folgendes: Der Ausfederanschlag, also der bei vollkommen entlastetem Federbein (auf der Bühne oder dem Wagenheber) vorherrschende ausgefederte Endanschlag wird durch den Dämpfer bestimmt. Nicht durch die Feder. Das bedeutet nun, dass wenn sich meine kürzere Feder im entlasteten Zustand nicht so weit entspannt wie die originale Feder sich die nötige Vorspannung der Feder unzulässig reduziert bzw. im Extremfall sogar ganz weg ist. Dann schlackert die Feder sogar herum und kann verspringen.
Im Fahrfalle kann das dazu führen, dass bei einer starken Bodenunebenheit zum Beispiel die gekürzte Feder irgendwo aus dem Federteller springt was sofortige fahrunfähigkeit nachsich zieht. Im Extremfall schlitzt sie dann den Reifen auf, verkeilt sich, bricht, verbiegt, verklemmt sich, alles ist möglich!
Daher müssen Federn immer genügend Vorspannung haben. Und diese ist immens.

Hy

Also meine Fahrwerksfedern sind fast gleich hoch wie die Originalen,eben um die Vorspannung nicht zuverlieren,wie Du richtig sagst.Das passiert normalerweise bei abgeschnittenen Federn (billig Tuning) was böse enden kann.
Ich habe 40 Federn verbaut und die haben eine Vorspannung,ich sag mal so "Ich will nicht dabeistehn wenn da sich der Federnspanner verabschiedet",so eine Vorspannung hat die Feder.
Weiter´s muß auch beachtet werden für welchen Typ e38 (Fuffy,40-er 30-er)die Federn sein sollen,ACHSLASTEN BEACHTEN.

Gruß grunzl