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12.11.2008, 21:49
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#1
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Genießer
Registriert seit: 08.08.2007
Ort: Berlin
Fahrzeug: E38-750iL (06.99) MK4(16:9) / BM54 / DSP / CP600 / R-Cam
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Zitat:
Zitat von Ekkehart
Absolute Kurzstrecken sollte man wirklich vermeiden. DB hat mal alles unterhalb 60°C Öl- bzw. Wassertemperatur als Kaltstart definiert. Jeder Kaltstart wurde mit dem Verschleiss von etwa 500km Fahrstrecke bei Betriebstemperatur gleichgestzt. Mag heute so nicht mehr stimmen dank modernerer Öle und teilweise besserer Materialien.
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Das stimmt sicher noch so. Während meines Studiums habe ich u.a. Motorenprüfstände bei Mahle gebaut. Zwar habe ich sie nicht betrieben, aber Gelegenheit gehabt, die Kollegen zu interviewen, die die Prüfstände betreuten. Sinngemäß ist an einem Motor, der nach drei Jahren Dauervolllast (24x7x365) verschleißmäßig nicht mehr innerhalb der Fertigungstoleranzen ist, konstruktiv etwas faul. Denn Verschleiß tritt bei einem sorgfältig konstruierten Motor nur in zwei Situationen auf: während der Kaltstartphase und bei Überlastspitzen, Schlägen u.ä. -deshalb halten Motoren mit Wandlerautomatikgetriebe i.d.R. auch deutlich länger als solche mit Schalt- oder Halbautomatikgetriebe.
Das mit der Verschleißerhöhung bei kalter Maschine erklärt sich so: der Motor wird so ausgelegt, dass bei betriebswarmem Motor quasi kein Metall auf Metall trifft, sondern alle bewegten Teile auf einem Ölfilm schwimmen. Hierbei sind die Spielräume aber so eng, dass sich das nur in einem bestimmten Temperaturbereich gewährleisten lässt. Überlastspitzen sorgen aber auch bei betriebswarmem Motor dafür, dass dieser Ölfilm gewissermaßen durchschlagen wird. An diesen Prinzipien wird sich auch mit noch so gutem Öl nichts grundlegend ändern.
Apropos Öl: das wurde bei den Prüfungen nur einmal gewechselt, also ein Wechselintervall von anderthalb Jahren. Daraus schließe ich, dass auch das Öl in der Kaltlaufphase weit stärker verschleißt.
Für meine Autos (auch vor meinem 7er) folgerte ich daraus, dass Kurzstrecke nach Möglichkeit zu vermeiden ist (mir würde einfach mein vierrädriger Liebling leid tun, ich könnte die kurze Fahrt gar nicht so recht genießen mit dem schlechten Gewissen im Hinterkopf). Deshalb erzielen Langstreckenfahrzeuge regelmäßig auch leicht höhere Wiederverkaufserlöse als solche, die ihre Kilometer auf Kurzstrecken ableisten mussten -zurecht, wie ich finde. Mit gegenüber den Herstellerempfehlungen deutlich verkürzten Ölwechselintervallen habe ich stets beste Erfahrungen gemacht. Und für den Einkauf oder die Innenstadt nehme ich ohnehin lieber die Füße (ist ja auch mal belebend), das Rad oder ÖPNV. Stadtverkehr macht mir schon lange nicht mehr so rechte Freude.
Gruß
Boris
__________________
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut,
könnte eine Gans nach Hause bringen.
(Georg Christoph Lichtenberg)
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13.11.2008, 16:03
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#2
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Killerspielespieler
Registriert seit: 25.09.2008
Ort: Brühl
Fahrzeug: 728i e38 bj 03/97
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Zitat:
Zitat von BKirk
Das stimmt sicher noch so. Während meines Studiums habe ich u.a. Motorenprüfstände bei Mahle gebaut. Zwar habe ich sie nicht betrieben, aber Gelegenheit gehabt, die Kollegen zu interviewen, die die Prüfstände betreuten. Sinngemäß ist an einem Motor, der nach drei Jahren Dauervolllast (24x7x365) verschleißmäßig nicht mehr innerhalb der Fertigungstoleranzen ist, konstruktiv etwas faul. Denn Verschleiß tritt bei einem sorgfältig konstruierten Motor nur in zwei Situationen auf: während der Kaltstartphase und bei Überlastspitzen, Schlägen u.ä. -deshalb halten Motoren mit Wandlerautomatikgetriebe i.d.R. auch deutlich länger als solche mit Schalt- oder Halbautomatikgetriebe.
Das mit der Verschleißerhöhung bei kalter Maschine erklärt sich so: der Motor wird so ausgelegt, dass bei betriebswarmem Motor quasi kein Metall auf Metall trifft, sondern alle bewegten Teile auf einem Ölfilm schwimmen. Hierbei sind die Spielräume aber so eng, dass sich das nur in einem bestimmten Temperaturbereich gewährleisten lässt. Überlastspitzen sorgen aber auch bei betriebswarmem Motor dafür, dass dieser Ölfilm gewissermaßen durchschlagen wird. An diesen Prinzipien wird sich auch mit noch so gutem Öl nichts grundlegend ändern.
Apropos Öl: das wurde bei den Prüfungen nur einmal gewechselt, also ein Wechselintervall von anderthalb Jahren. Daraus schließe ich, dass auch das Öl in der Kaltlaufphase weit stärker verschleißt.
Für meine Autos (auch vor meinem 7er) folgerte ich daraus, dass Kurzstrecke nach Möglichkeit zu vermeiden ist (mir würde einfach mein vierrädriger Liebling leid tun, ich könnte die kurze Fahrt gar nicht so recht genießen mit dem schlechten Gewissen im Hinterkopf). Deshalb erzielen Langstreckenfahrzeuge regelmäßig auch leicht höhere Wiederverkaufserlöse als solche, die ihre Kilometer auf Kurzstrecken ableisten mussten -zurecht, wie ich finde. Mit gegenüber den Herstellerempfehlungen deutlich verkürzten Ölwechselintervallen habe ich stets beste Erfahrungen gemacht. Und für den Einkauf oder die Innenstadt nehme ich ohnehin lieber die Füße (ist ja auch mal belebend), das Rad oder ÖPNV. Stadtverkehr macht mir schon lange nicht mehr so rechte Freude.
Gruß
Boris
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toller informativer kommentar!
eine frage, wird auf den prüfständen wenigstens energie erzeugt, oder was treiben die motoren an? hin oder her, wenn ein motor 3 jahre durchläuft, läuft auch ne gaaaaaaaaanze menge an sprit durch...
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13.11.2008, 18:05
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#3
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Genießer
Registriert seit: 08.08.2007
Ort: Berlin
Fahrzeug: E38-750iL (06.99) MK4(16:9) / BM54 / DSP / CP600 / R-Cam
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Zitat:
Zitat von BlacKi
toller informativer kommentar!
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Danke für die Blumen...
Zitat:
eine frage, wird auf den prüfständen wenigstens energie erzeugt, oder was treiben die motoren an?
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Daran erinnere ich mich nach über zwei Jahrzehnten nicht mehr genau; da es aber mitten in Schwaben war, kann man sicher davon ausgehen, dass nichts verschwendet wurde.
versichert
Boris
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13.11.2008, 18:08
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#4
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Gast
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Zitat:
Zitat von BlacKi
toller informativer kommentar!
eine frage, wird auf den prüfständen wenigstens energie erzeugt, oder was treiben die motoren an?
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Wahrscheinlich ein Rad mit Hamstern.    - Nicht schlagen, ich finde die Vorstellung lustig.
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