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Zitat von Ostfriese_in_Bayern
Hallo!
Hat mal jemand ein Bild von diesen Kugelgelenken?
Ich werde demnächst auch mein Fahrwerk überholen und vorher nochmal beim Schrauber des Vertrauens alles nachsehen (KFZ-Meister mit Werkstatt) jedoch wäre eine detailierte Anleitung zum überprüfen sicherlich sehr hilfreich.
Mein 728 hat jetzt 115000km und das bekannte Lenkradflatter zwischen 80-120 beim Bremsen (fahrend ist es noch OK) Dieses sieht man auch an der Vorderachse auf den Bremsscheiben (wellig!)
Ich will Teile von Meyle einsetzen und will nix zweimal anfassen.
Ich hab vorm Winter noch schnell neue Sommerreifen gekauft(Sparfuchs) die ich mir jetzt natürlich nicht mit einer Fahrwerksschwäche ((Spur/Sturz Neigung) versauen will (Die alten Sommerreifen waren mächtig schief abgefahren (z.B.Innen 5mm aussen 1mm)
Auf den Prüfstand sollen folgende Dinge
Vorderachse:
Querlenker, Buchsen, Koppelstangen, Radlager, Stoßdämpfer
Bremsscheiben, Bremsbeläge Bremsschläuche und Verschleisskontakte
(Soll ich hier auf BMW Teile zurückgreifen oder gehts auch mit ATE Powerdisc?)
Hinterachse:
Querlenker, Buchsen, Koppelstangen, Radlager, Stoßdämpfer
Bremsen Hinterachse gleich mitmachen? Die Scheiben und Beläge sind Original und 30000km drin (Welligkeiten gibts hier nicht) Schläuche werde ich auch machen lassen.
So und nun kommen wir zu den Kugelgelenken:
Wo sind die Teile und wie find ich raus ob die auch raus müssen.
Im Anschluss an diese Aktion will ich zum Freundlichen und das Fahrwerk vermessen und einstellen lassen da ich denke das mein Schrauber damit nicht in gleicher Qualität dienen kann.
Ich freue mich schon auf eure Antworten und sage schon mal vielen Dank im voraus.
Gruss eurer Ostfriese Christian
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1. Fahrwerk an der Vorderachse:
Die Ursache für die Vibrationen an der Vorderachse lässt sich mit recht großer Sicherheit an der Vorderachse lokalisieren.
Hauptverantwortlich ist sicherlich das Gummilager der Druckstange. Wenn dieses ausleiert kann der Sturz des Rades nicht mehr gehalten werden und es kommt zu den, von Dir beschriebenen, falschen Abnutzungen der Vorderreifen an der Außenseite. An sich würde es dann ja genügen dieses Lager auszutauschen (Kostenpunkt Material: ca. 40 Euro). "Rappelt" der Wagen aber schon länger, so halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die weiteren Fahrwerksteile an der Vorderachse ihre Besten Zeiten hinter sich haben. Eine vollständige Revision halte ich daher für angezeigt.
Folgende Teile würde ich persönlich auf jeden Fall ersetzen:
- Druckstange inkl. Gummilager (auch hinterer Querlenker genannt)
- Vorderer Querlenker
- Spurstangenköpfe
- Koppelstangen (muss eh abgebaut werden und ist nicht teuer)
Folgende Dinge sollten im Zusammenhang angesehen/gewechselt werden:
- Stoßdämpfertest ADAC (ist für Mitglieder kostenlos)
- Mittlere Spurstange
- Stabilager (muss auch ab und ist ebenfalls günstig)
Die Radlager an der Vorderachse kannst du wohl drin lassen, solange sie sich nicht bemerkbar machen.
Ich persönlich würde bei der Druckstange (insbes. dem Gummilager) auf Teile von Meyle zurückgreifen. Ansonsten kannst Du wohl auch jeden anderen "ordentlichen" Hersteller verwenden (Lemförder, Febi-Bilstein, TRW). Alternativ kämen noch NK und Optimal in betracht. Ich persönlich finde hier die Verarbeitung nicht so gut. In Sachen Haltbarkeit habe ich allerdings insbes. mit NK sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Finger würde ich persönlich von dem ein oder anderen Ebay-Angebot lassen, wo kein Hersteller angegeben ist. Einmal habe ich mich belaberln lassen eine Druckstange von Mapco zu erwerben - das war, jedenfalls bei mir, ein riesiger Reinfall.
Nach dem Einbau muss der Wagen vermessen werden.
2. Bremsen:
Frage: Wie erkennst Du, dass die Bremsscheiben "wellig" sind. Optisch kann ich da regelmäßig nix sehen. Die Bremsscheiben verziehen sich auch nicht, wie man oft lesen kann. Vielmehr lagert sich das Belagmaterial ungleichmäßig an der Bremsscheibe an, weshalb es zu Virbrationen kommen kann. Dies sollte sich durch ein sehr sorgfältiges Einbremsen der neuen Bremsscheiben/Beläge verhindern können.
Hier im Forum werden häufig original BMW-Bremsscheiben empfohlen. Diese sind ohne Zweifel von hervorragender Qualität. Vermutlich handelt es sich um eine zum Zubehör abgewandelte Legierungszusammensetzung. Zudem ist die Wärmebehandlung wohl verändert. Hierzu kann ich aber letztlich nur Vermutungen anstellen. Alternativ kannst meiner Ansicht nach auch auf Bremsenteile aus dem Zubehör zurückgreifen, die von ordentlicher Qualität sind. Ich persönlich habe schlechte Erfahrungen mit Zimmermann-Bremsscheiben gemacht - gute Erfahrungen hingegen mit Bremsenteilen von ATE, Brembo, Lucas, Jurid, Textar, NK und FTE. Die Bremsscheiben werden aber sicherlich nicht von jedem Hersteller selbst gefertigt - so genau habe ich das bisher noch nicht herausfinden können. Die ATE-Powerdisk ist bestimmt gut - braucht man aus meiner Perspektive aber wohl nicht. Da kannst Du eher über Stahlflex-Bremseitungen (z.B. von Goodridge) nachdenken.
3. Hinterachse:
Welche Fahrwerksteile an der Hinterachse wirklich defekt sind, lässt sich nur schwer diagnostizieren. Ich habe meinen Wagen auf zig Bühnen gefahren (BMW, Dekra, Freie Werkstätten.....). Jeder hat mir einen anderen Rat gegeben. Erstaunt war ich, das TÜV, Dekra und BMW meine Hinterachse für gut befunden haben, obwohl ich beim Ausbau der Gelenke feststellen musste, dass diese teileweise völlig "ausgenudelt" waren.
Auch hier bleibt wohl nur einen "Komplettrevision"... Damit würde ich aber warten, bis Du die Vorderachse gemacht hast. Denn nur dann kannst Du wirklich beurteilen, ob und in wiefern die Hinterachse für dein Problem mitverantwortlich ist.
Leider habe ich grade kein Bild von dem Einbauort des Kugelgelenks. Schau doch mal auf realoem.com bzw. hier im Forum.
haben mit großer Wahrscheinlichtkeit ihre Ursache auch