Moin wertes Forum,
ich habe leider einen etwas schwerwiegenderen Befund an meinem 735i VFL (180.000 km, den Unterlagen nach echte) und ich bin auf eure Hilfe angewiesen. Der Wagen hatte schon als ich ihn kaufte leichte Motorlaufprobleme, wobei ich da noch von Nebenluft oder einer schlecht eingestellten Gasanlage (KME Diego) ausging.
In der Tat war die Gasanlage wirklich schlecht eingestellt, was allerdings verhältnismäßig einfach zu korregieren war.
Nach längerer Suche stellt sich nun raus, dass 2 Zylinder (4 + 8) grenzwertige Kompression aufgrund eines undichten Auslassventils haben. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich um einen thermisch verursachten Schaden handelt. Das soll jetzt aber erstmal egal sein. Da der Fehler auf beiden Bänken liegt, müssen beide Zylinderköpfe runter und die Ventile neu eingeschliffen bzw. ersetzt werden. Ich habe mich aus ökonomischen Gründen entschieden, den Schaden selbst zu reparieren (Die Köpfe gehen zur Überarbeitung natürlich an einen Profi). Ich Schraube seit ich 14 jahre alt bin (seit 18 Jahren) und traue mir das auch zu. Jedenfalls hatte ich vor, den Wagen noch länger zu fahren und habe daher eigentlich auch keine Kosten geschäut, ihn technisch fehlerfrei zu machen... Mit anderen Worten: Es sind viele Sachen repariert, wobei der größte Posten wohl beide Achsen mit dem Komplettset von derhein (Lemförder) war. Die Querlenkerbuchsen hinten sind durch PU ersetzt worden.
Allerdings stellt sich mir nun die Frage des Vorgehens bei der Reparatur.
Klar ist: wenn die Köpfe runter sind, sollten die Zylinder "obenrum" vermessen und optisch begutachtet werden. Sind dort schon weitere Defekte zu erkennen, geht der Motor in die Tonne und das weitere Vorgehen wird dann erst festgelegt.
Wie gehe ich am besten vor, was die Zylinderköpfe angeht?
Schrauberstunden werden ja nicht berechnet. Daher überlege ich, den Motor komplett auszubauen. Mir geht es um eher "entspanntes" Schrauben. Es darf dann ruhig länger dauern. Dort ergeben sich schon 2 Möglichkeiten:
1. Getriebe ab und oben raus
2. Getriebe dran lassen und unten raus
Dann könnte man natürlich auch
3. den Motor drin lassen und die Köpfe so abnehmen.
Ich habe mir das Procedere im TIS schon angeschaut und auch schon ein Wenig im Forum zu diversen ZK-Ausbauten gelesen (ZK ist nicht Zentralkommitee sondern Zylinderkopf, um den Schelmen ein Wenig vorzubeugen

).
Hat jemand die Spezialwerkzeuge (11 2 445 / 11 2 441, 11 2 446 / 11 2 442, 11 2 443 (2x) zur "Arretierung" der Nockenwellen ,11 2 300 und auch 11 3 390 und würde sie gegen eine Leichgebür/Pfand verleihen?
Sind alle Zylinder bei 45° vor OT so positioniert, das die Ventile unter keinen Umständen Kolbenkontakt kriegen?
Ich weiß hier sind viele sehr erfahrene Schrauber unterwegs und ich bin für alle Tipps dankbar. Allerdings sind es hier Philosophieen, die aufgrund der vielen möglichen Vorgehensweisen aufeinandertreffen und ich würde es sehr begrüßen, wenn es bei sachlichen Beiträgen bleibt. Die Diagnose beschäftigt mich schon genug.
Gruß
Jörg