Haltbarkeit der Motoren

Hamster1776 · 13.10.2010, 16:23

Mal so aus Interesse ... wer hat bei seinem F01 schon 100.000 und mehr drauf und - wie geht es euren Motoren? Alles gesund und munter oder hat die Hochzüchtung auch Nebenwirkungen?

lg

BMA · 14.10.2010, 22:55

Ist schon lustig, dass Fortschritt schnell als Synonym für Hochzüchtung gilt.
Warum eigentlich? Klar, die frühen Turbodiesel verabschiedeten sich rasch, aber nunmehr ist das wesentlich besser im Griff.
....etwas OT, aber man möge mir meinen folgenden Zynismus verzeihen:
..."Diese ganze 4-Ventil-Technik ist doch albern, Direkteinspritzung anfällig, alles unter V8 nur kurzfristiger Spaß und außerdem müssen es mindestens 6 Liter Hubraum sein, um langfristigen Verlass ohne Hochzüchtung zu haben. Ja, ja, die gute alte Zeit und dann auch noch dieser moderne Schnick-Schnack mit der Hybrid-Technik, wahrscheinlich fürchterlich hochgezüchtet?"
LG, BMA

SteveR · 15.10.2010, 00:23

Ich halte das in der Tat für eine vernünftige Frage... Das mit der Hochzüchtung teile ich allerdings nicht... Die heutigen Motoren sind Stand der Technik - das sollte die Haltbarkeit nicht groß beeinträchtigen.

Aber: es sollte ja einige Leute hier geben, die ihren F01 schon vielleicht 2 Jahre fahren und vielleicht so wie ich zwischen 60 und 80k km pro Jahr fahren... Wie ist da die Erfahrung? Ich frag mich, ob ich die Kiste evtl. Ende nächsten Jahres kaufe und dann fahre bis sie quasi zerfällt... Das hab ich mit meinem E38 auch gemacht und den dann schlussendlich mit 328k km verkauft... Das war allerdings ein 740i....

Bin also auch wie Hamster1776 gespannt auf echte Beiträge hierzu...

Gruß,

Steve

JPM · 15.10.2010, 09:04

Turbo/ Kompressor Technik ist nichts neues - nur eben die einfachste Methode schnell mal ein paar PS mehr rauszuzaubern und dem Motor eine besondere Charakteristik zu geben.

Für mich käme ein Auto ohne Turbo nicht mehr in Frage.

Das anfälligste sind bei diesen Aufladungsmotoren auch die Turbolader bzw. Kompressoren. (Siehe Motorschäden Jag. XKR; MB 230 Kompr.; ersten 55 Kompr. AMGs; etc.)

Man muss einen Turbo mit Kopf fahren - sprich immer das Öl im Turbolader erstmal zirkulieren lassen nach Start und am Ende auch wieder abkühlen lassen. Dauerbelastungen lieben die Turboladergehäuse nicht sonderlich; bedenkt die Temperaturen und die Drehzahlen des Schaufelrades bzw. der Lager.

http://www.turbolader.net/Technik/Tu...-Funktion.aspx

Grüße Philipp

Hamster1776 · 15.10.2010, 18:48

Hab ja nicht gemeint das es was schlimmes sei, ist ganz im Gegenteil beeindruckend was heutige Motoren aus ihrem Hubraum heraus holen

Fänds nur einfach interessant zu wissen ob es negative Auswirkungen hat.

Lg

**esau** · 15.10.2010, 19:03

Die Zukunft wir zeigen was in den Motoren steckt.

Ein e38 V12 war nicht kaputt zu kriegen, da laufen einige noch mit 300 - 500tkm auf der Uhr.

Auch die e65 V8 sind offensichtlich recht haltbar, aber wohl eher die Motoren, andere Bauteile könnten auch kürzer halten.

Der e65 V12 zickt auch manchmal herum

Die neuen haben halt wieder mehr Leistung, die letztendlich bei unserer Verkehrsdichte immer seltener abgefragt wird.

Auch mit den ersten F01 750i soll es ja einige problembehaftete gegeben haben...

So viele mit mehr als 100tkm scheint es noch gar nicht zu geben..

sexus · 15.10.2010, 19:06

Zitat:

Zitat von JPM

Man muss einen Turbo mit Kopf fahren - sprich immer das Öl im Turbolader erstmal zirkulieren lassen nach Start und am Ende auch wieder abkühlen lassen. Dauerbelastungen lieben die Turboladergehäuse nicht sonderlich; bedenkt die Temperaturen und die Drehzahlen des Schaufelrades bzw. der Lager.

Und genau das ist das was mich abschrecken würde. Ich bin zwar technikinteressiert und kann auch mal basteln, aber im Alltag möchte ich mir doch möglichst wenig Kopf um irgendwelche Lader machen. Klar fahre ich ein Auto warm, aber wenn ich, wie öfters zu lesen, nach einer BAB fahrt den Motor 2 Minuten laufen lassen soll ist das schon doof.

Grundsätzlich macht ein Turbo auch nur in Verbindung mit Hubraum Spaß. Die Mischung macht’s.

Die neuen 1,4 tF Dingsbums von VW sind Müll. Zwar „schnell“, fühlen sich aber einfach nur schlecht an. Das kann meine alte Karre besser.

JPM · 15.10.2010, 20:08

Mit Kopf fahren meinen die Techniker, dass man nach dem Anlassen oder während des Anlassens nicht auf das Gas drückt, da in den ersten Sekunden das Öl noch nicht zirkuliert bzw sich verteilt hat. Ist aber bei allen Dieselmotoren das gleiche Phänomen.

"Kaltfahren" macht man meistens eh automatisch, da man ja nicht volle Mütze bis in die Garage fährt, sondern die letzten KM ruhiger fährt, was für die grobe Abkühlung ausreicht.

TFSI hat eine für mich zumindest begeisternde Kraftentfaltung - gerade im Vergleich zu Saugmotoren; die erst ab 3500-4000Umin ihre Leistung spürbar abgeben.

Hier ein Bsp. der Leistungsdiagramme:

Turbomotor:

http://www.angurten.de/Bilder/is_bil...60005_467.jpeg

http://data.motor-talk.de/data/galle...tfsi-125kw.jpg

Saugmotor:

BMW 7er, Modell E65/E66 (www.7-forum.com)

BMW 7er, Modell E32 - Technische Daten (www.7er.com)

Im Grunde geht die Peripherie kaputt und nicht der Rumpfmotor; egal welcher Motor.

Gruß Philipp

Lord Sinclair · 16.10.2010, 10:29

Zitat:

Zitat von JPM

"Kaltfahren" macht man meistens eh automatisch, da man ja nicht volle Mütze bis in die Garage fährt, sondern die letzten KM ruhiger fährt, was für die grobe Abkühlung ausreicht.

Hallo Philipp... leider eben nicht. Wenn ich zügig über die Autobahn fahre, und dann mal eben auf nen Parkplatz oder (bei Autobahngeschwindigkeiten >220 sehr wahrscheinlich) bald zum Tanken fahre, hab ich keine Lust, den Wagen erst mal drei Minuten im Leerlauf laufen zu lassen... Und ich denk, das angestammte Revier grosser Motoren mit Turbo und am besten noch Diesel ist nun mal die Autobahn, so dass diese Situation wohl alles andere als selten ist.
Da heisst es eben dann "mitdenken" und schon 5 km vorher den "Landeanflug" einleiten und die Geschwindigkeit bzw. Drehzahl senken. Aber, zurück zum Thema... ich hätte keine Angst vor der Laufleistung, solang Serviceheft und Wartung passen, Bremsen ok sind, Steinschläge sich im Rahmen halten, usw. Ein ehrlicher Wagen mit sagen wir mal 1,5 Jahren und 90t km ist allemal besser als ein "gedrehter", der nach 5 Jahren nur 80.000, real aber das doppelte gelaufen hat, oder noch schlimmer, ein 5-jähriger mit 30.000 km... das würde ja entweder heissen, war das 4-Auto nur für den Sonntagsausflug, oder der typische Einsatz bestand darin, morgens 3 km ins Büro und abends 3km zurück, Samstags zum Großeinkauf - also ein Motor der nie seine Betriebstemp. erreicht. Und, sowas gibt es auch in der "Luxusklasse". Ein Nachbar meiner Eltern (Lehrer) bewegt seinen E38 in etwa so. Morgens in die Schule (2 km), nachmittags zurück, am WE einkaufen und Schwiegermutter besuchen... ach ja, die wöchentliche Kirchenchorprobe im Nachbarort hab ich noch vergessen.