Hallo Leute
Bin nun doch nicht ganz so zackig voran gekommen, wie erwartet.
Hier ein weiterer Bericht, wie es mir ergangen ist. Und Fotos wie es jetzt aussieht.
Hatte ja nur mal kurz erzählt, hätte das Loch in die Seitenwand gemacht.
So hab ichs gemacht:
1) Schablone aus Klebefolie montiert
2) Mit Reissnadel Kontur in den Lack gegratzt
3) Mit 5er Bohrer und Akku 30 oder mehr Löcher gebohrt in gebührendem Abstand von der Konturlinie und 1 -2 mm Abstand von Loch zu Loch
4) Mit Seitenschneider knips knips.
5) Dann mit einem Schleifstein auf der Bohrmaschine auf die richtige Grösse erweitert.
6. Entgratet
Dann habe ich das Loch und gleich die gesamte Regenrinne um den Kofferraum sowie auch den nicht durch die Pappe abgedeckten inneren Blechrand der Klappe mit Orientblau und schön viel 2K Klarlack angeblasen.
Einerseits hatte ich da nur so eine Geizkragenlackierung, so eine Art Grundierung in ungefähr der Wagenfarbe ohne Metallic und Klarlack. Ich wollte aber, dass es nachher um den Hydrogummibalg herum absolut professionell aussieht, wie wenn es nie anders gewesen wär und dann nicht rostet.
Zudem rechne ich mit einer gewissen Ölundichtigkeit am Zylinder und denke eine gute Versiegelung des Lacks schadet nicht.
Selbstverständlich habe ich auch die Scharniere in ausgebautem Zustand mitlackiert.
Habe letztlich rechts mein originales belassen, obwohl ich mit dem Satz ein zweites rechtes bekommen hatte und zuerst im Sinn hatte, jenes zu nehmen wegen einfacherer Lackierung, da schon ausgebaut.
Aber im Vergleich mit meinem Originalen hatte ich später festgestellt, dass das "neue" aus dem Satz stark ausgeleiert war und enorm viel seitliches Spiel hatte. Dagegen ist mein altes superstramm mit absolut Null Seitenspiel.
Folgere daraus, dass die Hydroklappe durch das rein einseitige Anheben und das versuchte Verwringen das rechte passive Scharnier stark seitlich belastet.
Die Lehre, die ich daraus ziehe, ist, dass sich dabei ein stets sauber und gut geschmiert halten garantiert auszahlt, indem man lange Freude hat an seiner heissen Klappe.
Weniger Freude hatte ich derweil beim Abnehmen der Kofferraumdichtung. An drei Stellen kam UNTER DER DICHTUNG hässlicher Rost zum Vorschein.
zwei mal leicht an den Schweissübergängen an den hinteren Ecken zu den Rückleuchten hin - schön symmetrisch.
Und einmal etwas heftiger hinten unten mittig beim Schloss (meine wirklich Schloss und nicht etwa nicht Schlüsselzylinder wie es öfters mal verwechselt wird.)
Der aufstehende Blechkamm auf dem die Dichtung steckt, war da unten von aussen her (ich schätz mal) so auf gegen die Hälfte der Wandstärke durchgefault. Habe es ausgeschliffen bis aufs gesunde runter und chemisch behandelt., dann grundiert und zusammen mit dem oberen Regenrinnenteil gleich mit lackiert bis und mit 2K Klarlack.
Es hat jetzt da, wo der Rost war, eine richtige eindellung knapp 1 cm hoch und etwa 3 breit - nur aussen, wo nun das Metall fehlt.
Und das beste daran ist, die Flickstelle im Lack wird um Haaresbreite gerade noch abgedeckt durch die wieder aufgesteckte Dichtung. Darum musste ich nichts spachteln/füllern oder so.
Lange hätts nimmer gebraucht und es hätte sich es in den teuren, sichtbaren Bereich gefressen. Jetzt hat nur leichte Spuren von rostigem Wässerchen auf der Lackoberfläche gehabt, was sich ohne weiteres vollständig entfernen liess.
Naja und Rost am 7er? Nö, geht gar nicht. Das ist ja noch schlimmer wie Stoffstitze.
Habe die Dichtung in die Badewanne genommen (ohne selber mit einzusteigen)

Und gut ausgewaschen,v.a. die Nut mit Schampo gut ausgebürstet und reichlich ausgespült mit dem Hauptziel, Rauskriegen von allen Bröseln und Sandkörnern die dann wieder die Schutzhaut durchscheuern. Da kam so einiges raus, was man in der Wanne ja bestens sieht.
Ich freu mich darüber was da so alles rauskommt, Frauchen nicht immer.
Hab die Dichtung nachher trocken aufgesteckt. Frage mich jetzt aber, ob ich nicht noch etwas Hohlraumsosse auf den Blechkamm machen sollte, fürchte aber etwas die Sauerei, oder eher etwas Fett nehmen?
Was raten die Korrosionsverhinderungsexperten???
Auf jeden Fall erachte ich diese Dichtung bzw. das staubig sandige und permanent feuchte Millieu unter und in der Dichtung und die Scheuerbelastung, Exposition hoher Temperatur Schwankungen als prädestinierte ROSTSCHWACHSTELLE. Leuchtet mir völlig ein, hatte vorher aber nie daran gedacht. Da werde ich nicht der Einzige sein.
Da wird garantiert so mancher grosse Augen machen wie ich wenn er da drunterguckt.
Und das muss ich also betonen, die Aussenhaut ist bei meinem in einem gemessen am Alter überdurchnittlich guten Zustand. Ist aus erster Hand und war immer in der Garage und im Winter nie gefahren.
An sich ist das keine Sache, mit dem unter die Dichtung gucken. Allerdings lässt sich die Dichtung gerade beim Schloss unten durch nachher nicht mehr ohne weiteres zurückstecken.
Dazu muss die schwarze Plasitkverkleidung hinten im Koffrraum mit dem schwarzen Netzchen zumindest teilweise gelöst und etwas nach vorne zur Seite geklappt werden.
Alles in allem eine Sache von ein paar wenigen Minuten, die ich jedem der noch nie geguckt hat am E38 empfehlen würde. Benötigt wird kleiner Schrauber zum Aushebeln von 2 bis 4 Plastikhäubchen und eine 10er und glaub 12er Ratsche für etwa 4 Schrauben.
Habe hier im Forum nur gelesen, dass jemand von "lustigem" Rost bei der Dichtung berichtet, und sich fragte ob eine Durchrostungskulanz existiere....
Ich bin der Meinung, dass in dem Aufwandrahmen sich die Kulanzüberlegung eh nie gelohnt hat, sofern man es noch rechtzeitig entdeckt wie ich. Dann kann man das ohne weiteres auch als Laie selber und einfach stoppen und beheben. Aber eben nur solange man sich im Verborgenen nämlich UNTER der Dichtung austoben kann. Einfach den angrenzenden sichtbaren Teil unbedingt mehrlagig mit Klebeband schützen.
Gruss Gasi