Habe zu dem Thema einmal mit "meinem" BMW Partner gesprochen.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der Hintergrund hier in einer geänderten EU Gesetzgebung liegt und hielt dies für eine Schutzbehauptung.
Dem ist aber wohl nicht so.
Der Leiter des After-Sales war (wie sonst auch das ganze Team dort!) sehr engagiert und hat sich innerhalb kürzester Zeit zurückgemeldet und in einem sehr freundlichen Telefonat die Hintergründe geschildert.
Die Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) (auch CLP-Verordnung) ist eine EU-Chemikalienverordnung. Und tatsächlich Ursache für die Entscheidung, keinen Kühlerfrostschutz mehr am Teiletresen zu verkaufen. Es gab hier in 2022 wohl eine entsprechende Änderung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verord...272/2008_(CLP)
http://publications.europa.eu/resour....0005.02/DOC_1
Die Änderung führte dazu, dass man durchaus weiterhin entsprechend "riskante" Produkte am Teiletresen verkaufen darf. Nur muss man dafür nun gesondert geschultes Personal haben, dass entsprechende Schulungen für den Umgang und den Verkauf von solchen Gefahrgütern durchlaufen hat.
Es ist nicht nur Kühlerfrostschutz, sondern wohl auch einige Kleber, Spachtel- und Schleifpasten davon betroffen.
Da es nicht reicht, einen Mitarbeiter dafür zu schulen, sondern lückenlos immer ein entsprechend geschulter Mitarbeiter zur Verfügung stehen muss (mehr Schulungen + Berücksichtigung Urlaubs-Vertretungsplan etc.), ist die Einschätzung bei "meinem" BMW Partner, dass sich das für sie nicht lohnt.
Sie machen schlichtweg zu wenig Umsatz mit diesen Produkten, als das sich der Aufwand und die Kosten für die Lehrgänge rechtfertigen ließe.
Lehrgangslosten > 1k € / Teilnehmer.
Auch der Verkauf an "Fachanwender", also andere Werkstätten etc. ist davon betroffen. Nicht nur der Verkauf Privatkunden...!
Unterm Strich scheinbar (leider) wieder einmal ein Beispiel, warum wir uns mit einer immer weiter ausufernden Bürokratie das Leben schwer und den wirtschaftlichen Erfolg ebenfalls nicht leichter machen...
Brüssel und die dorthin entsandte Bestenauslese scheint die Grundannahme, dass wenn jemand Kühlerfrostschutz kauft, diesen vermutlich nicht trinkt bzw. grundsätzlich um entsprechende gesundheitliche Risiken weiß, nicht mehr zu tragen.
"Mein" BMW Partner hat einen unbürokratischen Ausweg aus der Misere gefunden. Möchte ich hier nicht im Detail ausbreiten.
Aber es geht in die Richtung von "1 Liter Motoröl zum eigenständigen Nachfüllen" auf einem Werkstattauftrag
Das ist nämlich kein Verkauf am Teiletresen