Da ich ja auch schon seit einiger Zeit (ca. 20 Jahre) meine Reifen selber montiere
und auswuchte (Auto und Motorrad), denke ich auch, dass ich weiss,
wovon ich rede.
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Zitat:
Aber es geht dabei auch um das Rad selbst wie es auf der Radnabe läuft.
Wenn da kein 100 % Rundlauf gewährleistet ist,
gibet es unter umständen keine Ruhe am Fahrzeug.
Das hat nix mit Extra Urlaub für den Reifenfritzen zu tun.
Wenn der Reifenfritze Ahnung hat, sieht er das auf anhieb.
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Genau das meine ich.
Wenn kein Rundlauf innerhalb der Toleranz gewaehrleistet ist,
dann ist das nicht in Ordnung.
Entweder die Zentrierbohrung der Felge ist zu gross
oder der Durchmesser des Zentrierflansches ist zu klein.
Mehr als 2 oder 3 Zehntel Millimeter 'Luft' sollte auf keinen Fall sein.
1 Zehntel ist prima.
Oft sind die Zentrierbohrungen sogar kleiner als der Zentrierflansch,
dann wird die Felge beim Anziehen der Schrauben/Muttern aufgepresst.
Solche Raeder bekommt dann nur mit Gewalt wieder runter.
Manchmal sind auch die Reifen so grottenschlecht,
dass mehr als 1.5mm Hoehenschlag haben,
dann ist eben der Reifen zu beanstanden, umzutauschen oder abzufraesen.
( Gummi abfraesen wird bei runderneuerten sehr oft gemacht )
Zitat:
Dann wird der Schlag gemessen und der größte Ausschlag auf 12 Uhr gesetzt
und das Rad auf der Nabe leicht gelöst.
Dabei setzt sich das Rad leicht nach unten, und es wird festgezogen
und wieder angetrieben bei (Fronttrieblern mit Motorkraft)
mit anderen Worten es wird so zentriert.
Die Methode macht aber nur Sinn bei Fahrzeug unruhen
im oberen Geschwindigkeitsbereich.
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Ich weiss auch wie das geht.
Und genau das ist der Punkt, den ich den Reifenmonteuren zum Vorwurf mache.
Statt Naegel mit Koepfen zu machen und das Rad daran zu hindern,
dass es hin und her rutschen kann,
wird mit viel Aufwand das Rad mittig zentriert.
Beim naechsten Schlagloch oder Bordstein ist dann die ganze Arbeit beim Teufel,
weil die Radschrauben/Muttern die Felge nicht mittig halten koennen.
Bei einer Raddemontage wegen Bremsbelagwechsel oder Aehnlichem
geht der ganze Zirkus auch wieder von vorne los.
Naegel mit Koepfen heisst:
Bei zu kleinem Flanschdurchmesser der Radnabe heisst das:
Einen Ring drehen und auf den Zentrierflansch aufpressen
oder als Soforthilfe den Zentrierflansch mit Gewebeklebeband umwickeln,
dass die Felge sich noch draufschieben laesst.
Das haben bestimmt viele als "Dauerloesung" gemacht,
ist es aber nicht, weil sich das Klebeband 'rausarbeiten' kann.
Oder den Radflansch aufschweissen und auf's korrekte Mass drehen.
Oder die Zentrierbohrung der Felge aufdrehen/auffraesen
und einen auf den zu kleinen Zentrierflansch passenden Zentrierring drehen.
Bei zu grossem Zentrierbohrungsdurchmesser heisst das:
oder
Bohrung aufschweissen und korrekten Durchmesser bearbeiten.
oder
Bohrung aufkleben (Fluessig-/Knetmetall und korrekten Durchmesser bearbeiten.
oder
Bohrung so gross machen, dass ein Zentrierring eingesetzt werden kann.
So kann man das Rad zig-mal montieren und demontieren
und es laeuft immer wieder wie es sein soll.
Das Vergroessern der Zentrierbohrung ist fast nur bei Alufelgen zu machen,
weil bei geformten Stahlfelgen nicht genug 'Fleisch' da ist.
Da muss man dann eben an die Radnabe gehen.
Die von mir beschriebenen und auch angewandten Methoden
sind zwar aufwaendig, aber dafuer ist das Problem ein fuer allemal aus der Welt.
Natuerlich gibt es auch Ausnahmen fuer das Wuchten des Rades am Fahrzeug.
zBsp. bei schnellen Oldtimern mit grossen Trommelbremsen,
die nicht richtig gewuchtet sind.
Aber auch hier waere es besser, die Bremstrommel selbst wuchten zu lassen.
Wird naemlich das Rad demontiert und nicht genauso wieder montiert
wie es drauf war, ist die Unwucht wieder da.
Und bei jedem Reifenwechsel muss man wieder am Fahrzeug feinwuchten.
Ich jedenfalls habe noch NIE ein Rad auf dem Auto feinwuchten lassen muessen.
Gruss Manu