Zitat:
Zitat von hamma
D.h. Du ziehst von D auf R durch und wartest dann in R eine Sekunde? Oder Du ziehst von D auf N, wartest dort eine Sekunde und dann von N auf R, wo Du wieder eine Sekunde wartest? Ich mach letzteres.
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Sorry aber das ist doch Nonsens:
Im Groben funktioniert eine Automatikgetriebe doch folgendermaßen.
Ich beschreibe das jetzt nicht technisch präzise sondern das man es versteht.
Die Kurbelwelle dreht den Wandler, der Wandler ist eine turbinenmässig aufgebauten Kraftkupplung, die bei geringer Drehzahl Schlupf hat und bei höherer Drehzahl Kraftschluß bringt..
Das Getriebe selbst besteht aus Planetenradsätzen die unterschiedlich abgebremst (festgehalten) werden und damit die Übersetzung bringen. Das Getriebe steuert über das Getriebesteuergerät, das wiederum von Sensoren wie Drosselklappe, Geschwindigkeitssensor usw. Informationen bekommt, über den Schaltkasten, der die hydraulische Steuerungseinheit darstellt, die Lamellenkupplungen.
Wenn ein Gang eingelegt wird, wird Druck im Schaltkasten aufgebaut und die passende Lamellenkupplung geschlossen. Dies dauert logischerweise einen kurzen Moment. Das ist der Moment, den man spürt, wenn man den Gang zum Beispiel von N nach D schaltet bis das Auto Vortrieb entwickelt. Der Kraftschluß den man deutlich merkt ist, die schließende Lamellenkupplung.
Der Wandler, der zu diesem Zeitpunkt (Leerlaufdrehzahl) noch starken Schlupf hat, bringt zwar schon Vortrieb ,kann aber mit der Bremse des Fahrzeuges in Schach gehalten werden.
Das heißt, wenn die Lamelle schließt wirkt da keine große Kraft, weil der Wandler sofort durchrutscht.
Das was man auf keinen Fall machen darf, ist einen Gang bei Drehzahl einlegen, weil die Lamellenkupplung dann schließt, der Wandler aber durch die hohe Drehzahl bereits erhebliches Drehmoment liefert. Diese Kraft geht direkt in die Lamellenkupplung. Das ist genau so, als wenn man bei einem Schaltwagen Gas gibt und die Kupplung schnalzen lässt. Das macht die Kupplung ein paar mal mit und dann ist Essig..
Bei Automatikgetriebe ist das allerdings noch viel schlimmer, weil die Lamellenkupplung gerade mal ca. 10 Zentimeter Durchmesser hat und nicht dafür gebaut ist.
Bei schalten unter Last, also bei während der normalen Fahrt, werden die Lamellenkupplungen übrigens gegeneinander bewegt. Das heißt die nicht mehr gebrauchte, geht auf, während die benötigte geschlossen wird.. Damit werden die Kräfte definiert verteilt.
Im übrigen verschleissen bei Automatikgetriebe meistens die Lamellen. Sind die verschlissen fangen die Getriebe an durch zu rutschen. Das merkt man wenn man Gas gibt und während des Schaltvorgans das Getriebe durchzurutschen scheint., Man merkt das auch ganz gut wenn man einen Gang einlegt und es dauert eine geraume Zeit bis der Gang kommt. Das ist deswegen so, weil die verschlissene Lamelle eine größeren Weg zurücklegen muss. Auch das rucken beim schalten vieler E38 kommt daher, weil die eine Lamelle schon aufgeht, die andere aber noch nicht definiert geschlossen ist.. Und dann ruckt es.
Diese Phänomen kann allerdings auch von altem Öl und/oder verschlissenen Kügelchen (Ventile) und/oder Elektronikproblemem kommen.
Jedoch von P schnell auf D schalten ist kein Problem, weil die Lamelle die für den Rückwärtsgang geschlossen wird, kurz zu und wieder auf geht.. So what?
Wenn der Gang dann in D ist, wartet man, wie gesagt, allerdings bis man den Kraftschluss des Getriebes deutlich merkt und gibt dann erst Gas...
Ich fahre auch seit 1982 Automatikgetriebe und habe diese auch schon zerlegt und repariert.. Ich habe noch nie ein Getriebe geschrottet und warte nie wenn ich von P nach D schalte.