Hallo Hans-Georg,
ich denke, dass das der Tag ist, vor dem sich viele in diesem Forum insgeheim fürchten. Und wer kennt es nicht!
"Das alte Auto" …
Es ist ein ganz normaler Vorgang: Nächste Woche gebe ich mein altes Auto beim Händer ab und bekomme dafür ein Neues. Natürlich muss ich noch was draufzahlen, das wär ja sonst ganz prima, aber das ist jetzt nicht das Problem. Das Problem ist das alte Auto.
Seit der Deal feststeht, habe ich gegenüber meinem alten Auto ein schlechtes Gewissen. Ja, das ist idiotisch, ich weiß, andere Menschen geben ihre alten Hunde im Tierheim ab, ohne ein schlechtes Gewissen, und ich mach mir nen Kopf wegen eines Autos.
Vermutlich bin ich zu weich für diese Welt. Immer wieder sage ich mir, dass Autos keine Seele haben, keine Gefühle, dass das Ding ein Ding ist, ein Haufen Blech und Plastik, aber es nützt nichts. Es ist noch nicht einmal so, dass besondere Erinnerungen an dem Auto hängen, was man ja noch verstehen könnte, wenn beispielsweise mein Sohn darin gezeugt worden wäre – aber so alt ist das Auto ja dann auch wieder nicht – und aus dem Alter, in dem man in Autos andere Dinge macht als damit herumzufahren und Sachen zu transportieren bin auch längst raus. Und schon mehrere Male musste ich den ADAC rufen, weil es mich im Stich ließ.
Da geht's schon wieder los: Ich rechtfertige mich vor einem Auto! Bin ich noch zu retten?
Also sage ich mir ab jetzt: ein Auto ist ein Auto ist ein Auto. Aber ich mache jede Wette: Wenn ich es endgültig auf dem Parkplatz des Händlers zurücklasse und mit dem neuen davonbrause, dann wird es mir vorwurfsvoll nachschauen.
Ich hoffe und bin überzeugt, du wirst den Weg zurück in dieses Forum finden!
Gruß Phil
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Es hat wenig Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.
Haben Sie beim Autofahren schon erlebt, dass jeder, der langsamer fährt als Sie, ein Idiot ist und jeder, der schneller fährt, ein Verrückter?