Kategorie: Formel1 01.01.1970
GP Australien 2006 - Vorschau
München/Hinwil, 24. März 2006. Nach zwei Hitzerennen freut sich die
Formel 1 jetzt auf ein Rennen bei kühlerer Witterung. Am 2. April wird in
Melbourne der Große Preis von Australien ausgetragen. Diesmal nicht als
Saisonauftakt, sondern als dritter von 18 WM-Läufen 2006.
Das BMW Sauber F1 Team hat sich nach dem GP Malaysia mit Testfahrten in Paul
Ricard auf den Einsatz in Australien vorbereitet, arbeitet weiter an der
Verbesserung der Zuverlässigkeit und will an die jüngst gezeigte
Leistungsfähigkeit im Rennen anknüpfen.
Nick
Heidfeld:
"Der Große Preis von Australien wird in diesem Jahr sicher ein anderes
Ambiente haben als sonst. Erstens hat das Rennen diesmal nicht das zusätzliche
Flair des Saisonauftaktes - das Rennen wurde wegen der Commonwealth Games
verschoben. Und deshalb wird es zweitens kühler sein als sonst. Wir sind einen
Monat später dran, da wird es in Melbourne schon richtig herbstlich sein. Die
Rennstrecke im Albert Park ist schön und anspruchsvoll. Weil der Kurs keine
permanente Strecke ist, bietet sie am Anfang immer sehr wenig Grip. Das
verbessert sich mit jeder Runde und dem Gummiabrieb. Australien ist mein
Lieblingsreiseland aus dem Formel-1-Kalender. Um mich an die Zeitzone zu
gewöhnen, fliege ich auch schon ein paar Tage eher nach Melbourne."
Jacques
Villeneuve:
"Ich reise immer wieder sehr gerne nach Melbourne. Speziell, wenn ich dort
vor dem Rennen noch ein bisschen Zeit zum Relaxen habe. Ich fahre auch gern im
Albert Park. Der Kurs gefällt mir, ich freue mich auf das Rennen. Rund um den
Grand Prix gibt es eine Menge Aktivitäten von BMW, auch von daher wird es ein
interessantes Wochenende für mich. Bezüglich unserer Performance denke ich, dass
die zwei Punkte, die wir in Malaysia geholt haben, zeigen, dass wir ziemlich
wettbewerbsfähig sein können. Das war auch psychologisch wichtig für das Team.
Und BMW hat am Beispiel meines Motors bewiesen, dass sie sehr schnell reagieren
können, wenn es ein Problem gibt. Es herrscht eine sehr konstruktive Atmosphäre.
Dennoch: Auch die Strecke in Australien beansprucht die Motoren stark, und das
wird mein zweites Rennen mit diesem Triebwerk. Diese Tatsache wird uns zwingen,
mit der nötigen Umsicht an die Sache heranzugehen."
Robert
Kubica:
"Melbourne ist die dritte Strecke in Folge, die für mich neu ist. Aber
nachdem ich diese Situation in Bahrain und in Malaysia gemeistert habe, denke
ich, dass ich das grundsätzlich auf jedem Kurs schaffen kann. Ich bin in Sepang
bei extremen klimatischen Bedingungen am Freitag fast eine GP-Distanz gefahren
und hatte dabei nicht die geringsten Probleme. Bisher ist das Team mit meiner
Arbeit zufrieden, und mein oberstes Ziel ist es natürlich, auch in Melbourne so
viele Informationen wie möglich zu sammeln, um Jacques und Nick bei der
Rennvorbereitung zu unterstützen. Ich war noch nie in Australien, habe aber über
Melbourne sehr viel Gutes gehört, so dass ich mich auf die dritte Station im
Kalender sehr freue."
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Wir werden Melbourne in diesem Jahr anders erleben: Der Grand Prix ist nicht
Saisonauftakt, und der Termin ist um einen Monat weiter in den australischen
Herbst gerückt. Die Stadt empfängt die Formel 1 immer mit einer
überschwänglichen Freude auf die Veranstaltung. Das wird auch 2006 wieder alle
anstecken.
Hinsichtlich der Motorbelastung dürften die Streckenführung im Albert Park
und das zu erwartende Wetter für recht ausgewogene Verhältnisse sorgen. Es sind
nach den beiden Hitzerennen in Bahrain und Malaysia nun keine Extreme zu
erwarten, die eine spezielle Vorbereitung der Triebwerke erfordern. Die hohe
Zahl der bisherigen Motorwechsel bei den Teams zeigt, dass die Entwicklungszeit
für die neuen V8-Motoren einfach zu kurz war. Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck
an der Zuverlässigkeit. Was das Tempo angeht, sind wir im Plan. Wir möchten in
Melbourne an die gute Leistungsfähigkeit von Malaysia anknüpfen.
Mit dem GP Australien endet der erste Überseeblock der Saison. Danach folgt
die erste längere Pause der Formel 1, ehe am 23. April in Imola die Europasaison
beginnt."
Willy
Rampf, Technischer Direktor Chassis:
"Nach unserer guten Renn-Performance in Malaysia sind wir zuversichtlich,
dass wir in Melbourne ähnlich konkurrenzfähig sein werden. Die Strecke im Albert
Park unterscheidet sich in ihrer Charakteristik recht stark von Bahrain und
Sepang. In Melbourne erwartet uns ein Stop-and-Go-Kurs. Der Streckenverlauf
ähnelt dem Kurs von Imola, weshalb wir dort auch unseren letzten vorsaisonalen
Test absolviert haben. Aufgrund des Layout werden die Bremsen in Melbourne sehr
stark beansprucht, deshalb legen wir bei der Fahrzeugabstimmung hohe Priorität
auf die Bremsstabilität. Typisch für Melbourne ist auch, dass die Strecke
freitags noch recht schmutzig ist und sich das Grip-Niveau erst nach vielen
Runden verbessert.
Das letzte Rennen hat gezeigt, wie unheimlich eng das Feld zusammen liegt.
Entsprechend wichtig wird es sein, im Qualifying das Optimum aus den Autos
herauszuholen."
Historie und Hintergrund
Im vergangenen Jahr feierte Melbourne den zehnten Grand Prix. Bis
einschließlich 1995 wurde der Große Preis von Australien in Adelaide
ausgetragen. Melbourne ist mit gut 3,2 Millionen Einwohnern die zweitgrößte
Stadt Australiens. Sie liegt an der östlichen Südküste des Kontinents und ist
die Hauptstadt des Staates Victoria. Die Stadt hat viele Gesichter: Moderne und
historische Architektur wechseln sich ab, Studentenviertel und Business District
bilden Kontraste. Der Yarra River mündet hier ins Meer, in St. Kilda herrscht
buntes Strand- und Nachtleben.
Sport- und Grünanlagen sind üppig. Die Formel-1-Rennstrecke führt mitten in
der Stadt durch den idyllischen Albert Park mit seinem gleichnamigen See. Die
Boxenanlage fällt, gemessen an modernen F1-Kursen, klein aus. Im Gegensatz zu
den großzügigen Anlagen von Bahrain und Malaysia müssen die Formel-1-Teams, die
in Übersee generell auf ihre Motorhomes verzichten, ihre Kantinen ins Freie
verlagern - und hoffen, dass das Wetter mitspielt.
Für BMW bleibt der erste Einsatz beim Wiedereinstieg in die Formel 1
unvergesslich. Damals, beim Saisonauftakt 2000, fuhr Ralf Schumacher in
Melbourne auf Rang drei. Auf Anhieb ein Podiumsplatz - das war der
erfolgreichste Einstieg eines Motorenherstellers seit 1967.
Vor dem Rennen in Australien
Am Montagvormittag (27. März) vor dem Grand Prix ist Jacques Villeneuve
bereits auf dem Sandown International Raceway in Melbourne im Einsatz. Allein
und gemeinsam mit BMW Chefinstruktor Geoff Brabham wird er die Fahrer der BMW
Celebritiy Challenge, die im Rahmen des GP ein Rennen austragen, treffen und
sich als Taxifahrer im BMW M6 betätigen.
Am Mittwoch (29. März) treffen sich im Kooyong Lawn Tennis Club einige
Formel-1-Piloten mit den australischen Tennis-Größen John Fitzgerald, Wally
Masur und Jason Stoltenberg zum Wohltätigkeitsturnier "Pit Stop Tennis Pro-Am".
Auch Heidfeld und Villeneuve spielen mit Initiator Mark Webber von 18:00 bis
20:00 Uhr Tennis für den guten Zweck. Alle Einnahmen kommen Stiftungen für
kranke Kinder und der Krebshilfe zugute.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 24.03.2006
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Ergebnis/Stimmen zum Rennen zum letzten
F1-Rennen in Malaysia (News vom 21.03.05)
Ergebnis/Stimmen zum Rennen in Australien im
vergangenen Jahr (News vom 11.03.05)
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