Kategorie: Formel1 17.01.2008
BMW Sauber F1.08 in München enthüllt.
München, 14. Januar 2008. In der Münchener BMW Welt holte sich am heutigen
Montag das BMW Sauber F1 Team den schnellsten BMW von allen ab: Die Mannschaft
nahm in dem futuristischen Auslieferungszentrum den BMW Sauber F1.08 entgegen.
Im Rahmen der Präsentation vor mehren hundert Medienvertretern aus aller Welt
absolvierte Nick Heidfeld als dienstältester der BMW F1-Piloten mit dem neuen
Wagen im weitläufigen Gebäude eine spektakuläre Probefahrt. Die ernsthafte
Testphase beginnt am morgigen Dienstag mit dem Roll-out auf der Rennstrecke von
Valencia (Spanien). Der BMW Sauber F1.08 besticht durch seinen mächtigen
Frontflügel und das extrem schlanke Heck. Darüber hinaus verfügt er über
zahlreiche innovative Lösungen.
Die Aufbauphase ist beendet, die Motivation hoch und das Ziel ambitioniert:
Das BMW Sauber F1 Team will in seiner dritten Saison die Lücke zur Spitze
schließen und den ersten Rennsieg einfahren. „Das ist ehrgeizig“, gibt BMW
Motorsport Direktor Mario Theissen zu, „dafür müssen wir uns in jedem Bereich
weiter verbessern. Aber die vergangenen zwei Jahre stimmen uns zuversichtlich:
Wir haben unsere Ziele jeweils erreicht, die eingeschlagenen Richtung stimmt,
alle Mitarbeiter in München und Hinwil sind fokussiert. Wenn wir diesen Weg
konsequent weiter gehen, werden wir unsere Ziele auch 2008 erreichen.“
Das Team geht diese Herausforderung mit denselben Stammpiloten wie 2007 an –
der Deutsche Nick Heidfeld (30) und Robert Kubica (23) aus Polen werden den
neuen BMW Sauber F1.08 in den 18 Grands Prix zur FIA Formel-1-Weltmeisterschaft
2008 steuern. Ein Testfahrer wird nicht vor Ende Januar benannt.
Heidfeld, der 2007 erneut die meisten Punkte für das Team und zwei
Podestplätze geholt hat, sagt: „Es ist grundsätzlich schwierig, Erwartungen und
Prognosen anzustellen. Aber ich hoffe, dass unser Plan aufgeht und wir 2008
unser erstes Rennen gewinnen. Ich erwarte von unserem Team, dass wir uns in
allen Belangen steigern, speziell in der Standfestigkeit, und dass wir aus
Fehlern lernen. Dieser Reifeprozess ist das A und O.“
Kubica ergänzt: „Ich will in meiner zweiten kompletten Formel-1-Saison
außerdem mehr Konstanz in meinen Ergebnissen. Im Vorjahr haben mich Ausfälle und
der Unfall in Kanada mit dem folgenden Startverbot in den USA Punkte gekostet.
2008 müssen wir alle noch besser werden und jede sich bietende Chance nutzen.“
Theissen hält große Stücke auf die beiden Piloten: „In Nick und Robert haben
wir ein starkes und sich ebenbürtiges Duo. Für unsere junge Mannschaft, die 2006
und 2007 parallel zur WM den strukturellen und personellen Aufbau weiter
vorantreiben musste, ist auch der Faktor Konstanz ein Plus. Wir wissen, dass
beide das Maximum aus dem herausholen, was wir ihnen zur Verfügung stellen. Der
F1.07 war gut. Auf dieser Basis sollte der F1.08 noch besser sein.“
Der neue BMW Sauber F1.08.
Für den Technischen Direktor Willy Rampf verdichtet sich die Philosophie des
Rennwagens für die Saison 2008 zu dem Ausdruck „evolutionäre Neuentwicklung“.
Denn die Ingenieure besaßen in dem Vorjahresfahrzeug eine gute Basis für den BMW
Sauber F1.08. Sie mussten sich nicht damit aufhalten, Fehler zu korrigieren. Sie
konnten Erkenntnisse aus der Saison 2007 nutzen und ihre Energie in darauf
aufbauende Innovationen investieren.
Im Fokus der Entwicklung standen die Ziele hohe aerodynamische Effizienz bei
gleichzeitig stabiler Aero-Balance – je weniger Abtrieb das Auto bei Kurvenfahrt
verliert, desto schneller ist es und desto mehr Vertrauen vermittelt es den
Fahrern. Weitere Entwicklungsziele waren die Verbesserung von mechanischem Grip,
um die Einheitsreifen bestmöglich zu nutzen, sowie die Gewichtsreduktion einiger
Komponenten, um möglichst viel Ballast für eine optimierte Gewichtsverteilung
einsetzen zu können.
Besonders augenfällig am F1.08 ist der mächtige Frontflügel. Die Fahrzeugnase
indes ist ebenso schlanker geworden wie das Heck mit einer engeren
Motorabdeckung, die zudem völlig neue Zusatzflügel trägt. Eine weitere, auf den
ersten Blick erkennbare Neuerung sind die Felgenabdeckungen.
Zwei Regeländerungen haben massiven Einfluss auf die Fahrzeuge für die Saison
2008: die Einführung der Standard-Elektronik (SECU) und die neue
Laufzeit-Vorgabe für die in München entwickelten Getriebe, die nun vier Grands
Prix halten müssen. Mit der SECU entfällt unter anderem die Traktionskontrolle –
dadurch steigt die Bedeutung von mechanischem Grip und sensiblem Gasfuß.
„Die Daten, die der F1.08 vor seinem Roll-out geliefert hat“, sagt Rampf,
„sind viel versprechend. Die Entwicklung bis zum Saisonstart läuft weiter auf
Hochtouren: Bereits bei den kommenden Testfahrten wird das Fahrzeug durch ein
weiteres Aero-Paket auch optisch nochmals verändert sein.“
Aufbauphase abgeschlossen.
Das BMW Sauber F1 Team war in der Saison 2007 konstant dritte Kraft und wurde
– nach dem Ausschluss von McLaren Mercedes – Zweiter in der Weltmeisterschaft
der Konstrukteure. Die Debütsaison 2006 hatte die Mannschaft auf dem fünften
WM-Rang abgeschlossen. In den beiden ersten Jahren wurden je zwei Podestplätze
verbucht, drei dritte und ein zweiter Platz.
Parallel zum unerbittlichen Rhythmus von Renn- und Testkalender bewältigte
das BMW Sauber F1 Team in den ersten beiden Jahren seinen personellen und
logistischen Aufbau. Der Standort Hinwil bei Zürich wurde seit der Übernahme
durch BMW am 1. Januar 2006 konsequent ausgebaut. Der Personalstand wuchs um
rund 150 Mitarbeiter, Ende 2007 wurde ein Erweiterungsbau bezogen. Weiterhin in
München angesiedelt sind Entwicklung und Bau des gesamten Antriebsstrangs unter
Leitung von Markus Duesmann und im direkten Schulterschluss mit dem BMW
Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ).
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom
14.01.2007 Das könnte Sie auch interessieren:
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