Kategorie: Formel1 01.01.1970
GP Malaysia 2006 - Vorschau
München/Hinwil, 12. März 2006. Nach der ersten Standortbestimmung beim
Saisonauftakt in Bahrain bleibt den Formel-1-Teams keine Verschnaufpause:
Bereits am kommenden Sonntag steht der zweite von 18 Läufen zur FIA
Formel-1-Weltmeisterschaft auf dem Programm - der "PETRONAS Malaysian Grand
Prix" am 19. März. Das BMW Sauber F1 Team freut sich auf den Einsatz in der
Heimat von Hauptsponsor Petronas und fiebert den extremen Belastungen eines
tropischen Hitzerennens entgegen.
Am Dienstag und Mittwoch vor dem Grand Prix sind die Fahrer Nick Heidfeld und
Jacques Villeneuve sowie BMW Motorsport Direktor Mario Theissen und Peter Sauber
bereits bei diversen PR-Auftritten in Kuala Lumpur aktiv.
Nick
Heidfeld:
"Der Große Preis von Malaysia ist in erster Linie wegen der hohen Temperaturen
und der hohen Luftfeuchtigkeit außergewöhnlich. Ich habe damit im Grunde kein
Problem. Im vergangenen Jahr bin ich von Startplatz zehn aufs Podium gefahren -
es war für mich eines der aufregendsten Rennen überhaupt. Ich hatte harte Kämpfe
und super viel Spaß. Wir haben in Sepang auch schon unglaubliche Wolkenbrüche
erlebt. Aber auch damit lässt sich leben, ich fahre prinzipiell sehr gern auf
nasser Strecke. Bislang bin ich in Malaysia so oder so immer gut
zurechtgekommen. Ich kenne mich mittlerweile auch ganz gut im Land aus. Um mich
zu akklimatisieren, habe ich dort schon öfter vor dem Rennen Kurzurlaub gemacht,
und außerdem gab es schon oft Programm mit Petronas. Das ist die malaysische Öl-
und Gasgesellschaft und war schon in den Jahren, als ich für Sauber fuhr, unser
Sponsor. Wenn man sich die Petronas Twin Towers in Kuala Lumpur anschaut, kann
man erahnen, welche Bedeutung diese Firma im Land hat."
Jacques
Villeneuve:
"Beim Großen Preis von Malaysia hat das BMW Sauber F1 Team alle Hände voll
zu tun, weil es das Heimrennen von unserem Hauptsponsor Petronas ist. Die
Strecke ist recht interessant und körperlich sehr anstrengend. Vor allem wegen
der hohen Querbeschleunigung in den lang gezogenen schnellen Kurven. Hinzu
kommen sehr hohe Außentemperaturen und extreme Luftfeuchtigkeit. Für dieses
Rennen muss man physisch wirklich sehr gut vorbereitet sein. Ich bin
zuversichtlich für den Großen Preis von Malaysia."
Robert
Kubica:
"Sepang ist eine weitere Strecke, die ich noch nicht kenne, aber nach den
guten Erfahrungen von Bahrain hoffe ich, dass ich diesen Kurs genau so schnell
in den Griff bekommen werde. Natürlich will ich das Team so gut wie möglich
unterstützen. Dabei wird es wichtig sein, dass ich viele Runden absolvieren und
das geplante Programm vollständig abarbeiten kann. Das Bahrain-Wochenende hat
sehr deutlich aufgezeigt, dass es wichtig ist, bereits am Freitag umfangreiche
Daten zu sammeln. Ich bin noch nie unter solch extremen klimatischen Bedingungen
gefahren wie sie in Malaysia herrschen und werde auch in dieser Beziehung
wertvolle Erfahrungen machen. Gespannt bin ich auf Kuala Lumpur, und dabei im
Speziellen auf die Petronas Twin Towers, über die ich schon viel gehört habe.
Das wird in vielerlei Hinsicht ein weiteres interessantes Wochenende für mich."
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Nach der ersten Standortbestimmung beim Saisonauftakt freuen wir uns jetzt
sehr auf die Heimat unseres Hauptsponsors Petronas. Es gibt wohl kaum eine
Metropole, die so im Zeichen eines Unternehmens steht wie Kuala Lumpur unter den
Petronas Twin Towers. Die BMW Group hat im Rahmen ihrer Asien-Strategie in den
vergangenen Jahren das Engagement in Malaysia verstärkt. Dazu gehören eine
Vertriebs¬gesellschaft, ein Teilevertriebszentrum und ein IT-Zentrum. Die
thermischen Belastungen für die Motoren sind in Sepang enorm. Auch die
Kraftstofftemperaturen steigen in kritische Bereiche. Auf die Hitze bereitet
sich jedes Team mit zusätzlichen oder größeren Motorkühllufteinlässen an den
Seitenkästen sowie Austrittsöffnungen in Form von Schlitzen, Kaminen oder
Auspuffverkleidungen vor. Dabei müssen Aerodynamiker und besorgte
Motoreningenieure immer einen Kompromiss eingehen."
Willy
Rampf, Technischer Direktor Chassis:
"Sepang ist eine interessante Strecke mit einer guten Mischung aus langsamen
Kurven, die eine optimale Traktion erfordern, und schnellen Passagen, die eine
hohe Stabilität voraussetzen. Besonders die Kurven 9 und 11 sind knifflig, da
die Fahrer bei hoher Querbeschleunigung in die Kurven hineinbremsen.
Entsprechend sorgfältig muss das Auto abgestimmt sein, und das verlangt
besonders viel Arbeit an der Elektronik. Durch die geringere Leistung der
V8-Motoren kommt zudem der aerodynamischen Abstimmung eine noch größere
Bedeutung zu. Die zwei langen Geraden bieten die Möglichkeit zum Überholen,
weshalb man den richtigen Kompromiss zwischen viel Abtrieb und einer optimalen
Spitzengeschwindigkeit finden muss. Durch die Kombination aus dem ziemlich rauen
Asphalt und den hohen Temperaturen sind die Reifen extremen Belastungen
ausgesetzt."
Historie und Hintergrund:
Zum achten Mal startet die Formel 1 auf der Rennstrecke von Sepang. Die
moderne und großzügige Anlage, entworfen vom deutschen Architekten Hermann Tilke,
liegt etwa eine halbe Fahrstunde südlich der Stadt Kuala Lumpur.
Kuala
Lumpur wurde 1857, damals mitten im Urwald, von Zinnsuchern gegründet. 1896
entstand unter britischer Herrschaft aus den malaiischen Sultanaten die
Föderation von Malaya mit Kuala Lumpur als Hauptstadt. 1957 wurde Kuala Lumpur
die Hauptstadt des nunmehr unabhängigen Landes.
Kuala Lumpur heißt übersetzt "schlammige Flussmündung", was auf die Lage an
der Mündung der Flüsse Gombak und Klang zurückzuführen ist. "KL", wie die Stadt
heute meist genannt wird, ist das pulsierende Zentrum des modernen Malaysia. Die
Hauptstadt ist gleichzeitig die größte Stadt des Landes. Hier leben knapp 1,5
Millionen Menschen (52 Prozent Chinesen, 39 Prozent Malaien, 6 Prozent Inder und
einige andere kleine Gruppen) auf 244 Quadratkilometern. KL bietet lebendige
asiatische Kultur Seite an Seite mit britischen Kolonialbauten und berühmten
Hightech-Bauwerken wie den Petronas Twin Towers im "Golden Triangle" der Stadt.
Die Petronas Twin Towers ragen mit ihren 88 Stockwerken 452 Meter aus der
Skyline der City heraus. Sie sind die höchsten Zwillingstürme und das
siebthöchste Gebäude der Welt. Sie beherbergen unter anderem die Petronas
Philharmonie sowie die Petronas Performing Arts Group.
Eine Woche nach dem Saisonauftakt der Formel 1 startet auch die Formel BMW
Asien ins Jahr 2006. Im Rahmenprogramm des Formel-1-Rennens in Sepang messen
sich ehrgeizige Nachwuchspiloten aus Asien und Ozeanien in kleinen
Formelfahrzeugen von BMW. Siegchancen vor heimischer Kulisse rechnet sich Aaron
Lim aus: Der 20-jährige Malaie fuhr beim letzten Formel BMW Rennen der
vergangenen Saison in Shanghai auf den dritten Platz. Die ersten beiden von
insgesamt 19 Formel BMW Asien Läufen finden am Samstag um 16.45 Uhr und am
Sonntag um 11.00 Uhr statt.
Quelle: BMW Presse-Information vom 13.03.2006
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