06.12.2006
ZF 6-Gang Automatik-Getriebe: Reaktionsschnell und dynamisch
- Neu entwickeltes 6-Gang-Automatgetriebe reagiert und schaltet noch schneller
- Weitere Verbrauchsreduzierungen und besseres Leistungsgewicht bei gleichem
Komfort
- Neue Drehmomentwandler und leistungsfähigere Software revolutionieren das
Stufenautomatgetriebe
Durch den Einsatz neuer Drehmomentwandler, kombiniert mit optimierter
Getriebesteuerung und Hydraulik, ist das 6-Gang Stufenautomatgetriebe der
zweiten Generation leistungsfähiger als sein Vorgänger und trägt gleichzeitig zu
deutlichen Verbrauchseinsparungen bei: Benziner verbrauchen bis zu drei,
Fahrzeuge mit Dieselmotor sogar bis zu sechs Prozent weniger Kraftstoff. Im
neuen 3er Coupé und X3 von BMW gibt es das Schnellschaltgetriebe seit September
2006.
Die neue Generation des ZF
6-Gang-Automatgetriebes mit revolutionärer Wandlertechnologie.
Mehr Fahrdynamik und Effizienz
Neben den Komfortansprüchen an ein Stufenautomatgetriebe spielen die
Fahrdynamik und der Verbrauch eine entscheidende Rolle. „Das neue
6-Gang-Stufenautomatgetriebe stellt einen Quantensprung in der
Automatgetriebeentwicklung dar”, so Dr. Michael Paul, Technik-Vorstand und
Leiter des Unternehmensbereichs Pkw-Antriebstechnik. „Mit der zweiten Generation
des 6-Gang-Automatgetriebes ist es uns gelungen, die Fahreigenschaften weiter zu
verbessern und die Fahrleistung zu steigern. Es ist das agilste
Stufenautomatgetriebe, das es je gab.“ Gleichzeitig spart das neue
6-Gang-Getriebe Kraftstoff ein – bei Benzinmotoren rund drei Prozent und bei
Dieselmotoren sogar bis zu sechs Prozent. Darüber hinaus konnten die
Reaktionszeiten um bis zu 50 Prozent verkürzt werden und es sind erstmals
direkte Doppelschaltungen ohne Unterbrechung möglich. Erreicht werden die
Leistungssteigerung und die Kraftstoffeinsparung vor allem durch neue
Drehmomentwandler, die mit einer optimierten elektronischen Getriebesteuerung
und Hydraulik verknüpft werden. Ausgelegt ist das Schnellschaltgetriebe für ein
Eingangsdrehmoment bis maximal 850 Newtonmeter, also für den Antrieb von
Automobilen mit leistungsstarken Motoren mit bis zu zwölf Zylindern.
Neue Drehmomentwandler
Eine neue Wandlergeneration ermöglicht reduzierte
Schaltzeiten und geringeren Verbrauch bei unverändert hohem Komfort.
Um den Verbrauch zu optimieren, entwickelte ZF eine konsequente
Schaltstrategie der Wandlerüberbrückungskupplung mit dem Ziel, die Kupplung so
früh wie möglich – nämlich direkt nach dem Anfahren – vollständig zu schließen.
Um dabei die Schwingungen im Antriebsstrang sicher zu beherrschen, setzt ZF neu
entwickelte Drehmomentwandler ein: Beim Benziner übernimmt diese Aufgabe ein
Turbinen-Torsions-Dämpfer, für Dieselmotoren wurde ein spezieller
Zwei-Dämpfer-Wandler entwickelt. Mit dem frühen Schließen der Wandlerkupplung
und der Kompensation der Massenträgheiten durch die kleinere Wandlerbaugröße
wurde neben dem Verbrauch auch die Fahrdynamik deutlich optimiert. Die so
verbesserte Anbindung des Antriebsstranges an den Motor lässt den Fahrer eine
direktere Reaktion des Fahrzeuges auf seine Gaspedalbewegungen erleben.
Hydraulik und elektronische Getriebesteuerung
Neu ist außerdem, dass das 6-Gang-Automatgetriebe alle Doppelschaltungen
direkt ausführt und teilweise um bis zu vier Stufen ohne Zeitverlust und
fühlbare Verzögerung herunterschalten kann. Eine Weiterentwicklung des
Hydrauliksystems macht dies möglich. Die jeweils erforderliche Kupplung wird
durch separate Druckregler direkt angesteuert, so dass für das Überspringen
einer Fahrstufe keine zusätzliche Zeit benötigt wird. Diese so genannte
Zielgangfindung macht den Schaltablauf sehr präzise. Und damit das möglichst
schnell passiert, übernimmt eine verbesserte Steuerungselektronik die Wahl der
jeweils optimalen Fahrstufe. Anhand der Daten über Lastzustand, Fahrsituation
und die Geschwindigkeit, mit der das Gaspedal getreten wird, „entscheidet“ die
Steuerungssoftware, ob um eine oder mehrere Stufen zurückgeschaltet wird. Es
kommt vor allem darauf an, wie intensiv der Fahrer beschleunigen will. Je
kräftiger er Gas gibt, desto dynamischer nimmt sein Fahrzeug Tempo auf.
Die Reaktionszeiten liegen nun unterhalb der
menschlichen Wahrnehmungsschwelle.
Der Verbrauchsvorteil des neuen Getriebes liegt
bei bis zu 6 Prozent.
Ganz gleich, ob um einen oder über mehrere Gänge geschaltet wird, die
Reaktionszeit bleibt immer die gleiche. Und die ist extrem gering: Erfolgt etwa
bei einer Fahrgeschwindigkeit von 70 km/h im sechsten Gang ein Kickdown-Signal,
braucht das 6-Gang-Automatgetriebe gerade einmal 100 Millisekunden, um den
schnellen Wechsel vom sechsten in den zweiten Gang loszutreten. Auch die
Schaltzeit insgesamt konnte ZF gegenüber bisherigen Getrieben um die Hälfte
reduzieren.
Weiter entwickelter Radsatz
Herzstück des neuen ZF-6-Gang-Automatgetriebes ist wie schon bei der
Vorgängerversion das Planetengetriebesystem auf der Basis des
Lepelletier-Radsatzes. Dadurch können die sechs Gänge mit deutlich weniger
Bauteilen realisiert werden: Waren für 5-Gang-Automatgetriebe noch drei Radsätze
und sechs Schaltelemente notwendig, genügen jetzt ein einfacher Planetenradsatz
und ein Ravigneaux-Radsatz im Zusammenspiel mit fünf Schaltelementen. Das
Ergebnis: deutliche Gewichtseinsparungen von insgesamt rund elf Kilogramm
gegenüber den 5-Gang-Automatgetrieben. Zur Reduzierung von Gewicht und somit
Kraftstoffverbrauch trägt auch der vermehrte Einsatz von Kunststoff bei. So ist
beispielsweise die Ölwanne nicht länger aus Metall.
Ausblick
Bereits 2001 hat ZF das weltweit erste 6-Gang-Automatgetriebe erfolgreich in
den Markt eingeführt. Inzwischen haben die 6-Gang-Getriebe
5-Gang-Automatgetriebe weitestgehend abgelöst. Mit den neuen 6-Gang-Getrieben
wird ZF in der Lage sein, auch in den nächsten Jahren den Benchmark bei
Stufenautomatgetrieben verteidigen zu können.
Quelle: ZF Presse-Information vom 06.12.06
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