Kategorie: Formel1 11.03.2007
BMW Sauber F1 Team 2007
Ausführliche Vorstellung
München/Hinwil. Die
Richtung stimmt, aber der Weg ist noch lang: Nach seinem guten Debütjahr in der
Formel 1 will das BMW Sauber F1 Team 2007 den nächsten Schritt machen. In der
kommenden Saison wird im neu formierten Team die erfolgreich begonnene
Aufbauarbeit wie geplant fortgesetzt. Die sportliche Zielsetzung ist klar: 2007
sollen weitere Podestplätze eingefahren werden. Gleichzeitig wird der personelle
Ausbau der Belegschaft in Hinwil abgeschlossen. Bis auf 430 Mitarbeiter wird der
Standort wachsen. Bis zum Jahresende wird in Hinwil auch der neue Gebäudekomplex
fertig gestellt sein. Dann hat das BMW Sauber F1 Team seine volle Schlagkraft
erreicht.
BMW-Sauber F1-Team, von links:: Nick Heidfeld, Mario Theissen, Sebastian
Vettel, Timo Glock, Willy Rampf und Robert Kubica
„Wir haben 2006 die eigenen Ziele übertroffen. Jetzt steigen die
Erwartungen schneller, als das Team sich entwickeln kann. Das ist der Fluch der
guten Tat“, sagt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen und erklärt die
Marschroute: „2007 steht das zweite und letzte Jahr unserer Aufbauphase auf dem
Programm. Wir wollen aus eigener Kraft den Weg aufs Podium schaffen. Wenn die
Spitzenteams schwächeln, wollen wir zur Stelle sein. Siege aus eigener Kraft
sind 2007 noch nicht realistisch. Siege haben wir uns für 2008 vorgenommen. 2009
wollen wir um die WM mitfahren.“ Ohne Zweifel: Das erste Jahr des BMW Sauber
F1 Teams in der Königsklasse des Motorsports hat Lust auf mehr gemacht. Zwei
Podestplätze, 15 Mal in den Punkten, am Ende sogar Platz fünf in der
Herstellerwertung – das BMW Sauber F1 Team war besser unterwegs als gedacht.
„Das“, weiß Theissen, „war tatsächlich mehr, als die Fachwelt einem neu
aufgestellten Team zugetraut hat. Allmählich wird auf der Grand-Prix-Bühne
sichtbar, wie intensiv und zielstrebig hinter den Kulissen gearbeitet wird.“
Launch des BMW Sauber F1.07
125 Mitarbeiter wurden in Hinwil bereits eingestellt, weitere 30 werden folgen.
Sie alle mussten und müssen integriert und mit der Münchner Belegschaft von
knapp 300 Formel-1-Mitwirkenden vernetzt werden. Bei einer derart großen Anzahl
kein leichtes Unterfangen. Schließlich darf das Gesamtgebilde nicht aus den
Fugen geraten. Bisher lief alles nach Plan. Schneller, ist sich Theissen
bewusst, kann man nicht wachsen. Zumal viele Mitarbeiter vorübergehend
ausgelagert sind und in angemieteten Büros ihrer Arbeit nachgehen. Denn der neue
Gebäude-Komplex in Hinwil wird nicht nur Prüfstände, Labors und
Entwicklungsabteilungen beherbergen, sondern auch neue Büros. Noch geht es also
eng zu in Hinwil, doch die Zeit der Provisorien ist absehbar. Trifft man am
Standort Hinwil viele neue Gesichter, sind die Fahrer des Teams gute Bekannte:
Nick Heidfeld (DEU) und Robert Kubica (PLN) werden als Stammpiloten um WM-Punkte
kämpfen. Sebastian Vettel (DEU), der bereits ab dem Türkei-GP 2006 als
Freitagsfahrer im Einsatz war, ist der offizielle Test- und Ersatzfahrer.
Theissen sagt über diesen prickelnden Cocktail aus Routine und frischem Blut:
„Wir sind sehr zufrieden mit unserer Besetzung. Nick ist unser erfahrener Mann.
Er ist schnell, er ist zuverlässig, und er
besitzt das Know-how, das Team weiterzubringen. Das alles macht ihn zu einer
festen Größe und einer wichtigen Orientierung für die Techniker und die anderen
Fahrer. Robert hat bereits gezeigt, dass er schnell ist. Bei der Routine wird er
aufholen. Die beiden arbeiten gut zusammen und tragen auf der Strecke einen
gesunden Konkurrenzkampf aus. Sebastian wiederum wird von uns die Möglichkeit
bekommen, auch an den Freitagen zu fahren. Er wird von beiden lernen.“
Heidfeld, der 2006 die meisten Zähler für das Team holte, sagt: „Nach unserer
guten ersten Saison müssen wir unseren Weg jetzt weiter gehen. Dabei darf man
nicht zu viel erwarten, denn die Luft nach oben wird dünner. Wir haben im ersten
Jahr 36 Punkte und den fünften WM-Platz geholt. Der WM-Vierte hatte aber 86
Punkte. Das sind Welten.“
Launch des BMW Sauber F1.07 „Ich habe 2006 viel gelernt“, sagt Kubica, „das will
ich 2007 umsetzen und weiter dazulernen. Nach einem Formel-1-Rennen erstmals auf
dem Podium zu stehen, war ein großartiges Erlebnis. Ich will mehr davon.“
Sebastian Vettel umreißt seine Aufgabe: „Je besser ich das Auto und das Team
kennenlerne, desto mehr kann ich mit meiner Testarbeit unterstützen. Ich werde
alles tun, um Nick und Robert gut zuzuarbeiten.“ Interessant wird, was die
Umstellung auf Einheitsreifen 2007 bringt. Denn ab sofort wird in der Formel 1
auf Bridgestone Potenza gefahren. Nach dem Rückzug von Michelin rüsten die
Japaner fortan alle Teams mit dem „schwarzen Gold“ aus. BMW war in der Formel 1
ab 2001 mit Reifen von Michelin unterwegs, Sauber hat von 1999 bis
einschließlich 2004 Erfahrungswerte mit Bridgestone sammeln können. „Die
Einheitsreifen werden die Teams enger zusammenrücken lassen“, ist Theissen
überzeugt. Neben Einheitsreifen gibt es noch andere Neuigkeiten im Regelment.
Zu den wichtigsten technischen Änderungen zählen weitere Einschränkungen für die
Motoren. Die Triebwerke der Saison 2007 stellen die technische Basis bis
einschließlich der Saison 2010 dar. Sie sind neuerdings mit maximal 19.000 U/min
unterwegs und müssen weiterhin zwei GP-Wochenenden durchstehen. Dabei zählt der
Freitag nicht mehr dazu. Freitags werden 2007 zwei 90-minütige Sessions
abgehalten, in denen die Teams maximal zwei Autos einsetzen dürfen. Damit dürfte
sich der Fahrbetrieb am jeweils ersten Veranstaltungstag deutlich erhöhen. Stark
reduziert hingegen wurden die Testfahrten. 2007 sind maximal 30.000 Kilometer
pro Team erlaubt. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 absolvierte das BMW Sauber F1
Team allein von Januar bis Saisonende 43.659 Testkilometer.
(Mehr Infos zum Saisonstart entnehmen Sie bitte dem Menü links, oben.)
Quelle: BMW Presse-Information vom 16.01.2007
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