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Fahrzeugbordnetz der ZukunftRevolution der Bordnetztechnologie ermöglicht neue Komfort und Sicherheitsfunktionen.
Noch vor einigen Jahrzehnten gab es in einem PKW nur wenig Elektrik und kaum Elektronik. Im Motorraum steckten Batterie, Lichtmaschine, Regler, Anlasser und Zündung. Am Armaturenbrett fanden sich Schalter, Kontrolllämpchen, Blinkerrelais und Sicherungen. Vom Armaturenbrett bis zum Fahrzeugheck gab es nur noch einige Leuchten und die dazugehörigen Kabel. Das Autoradio bildete die Krönung der Fahrzeugelektronik in einem Auto bis zur Mitte der 1970er Jahre. Heute sind bis zu 90 Prozent aller Innovationen in einem Fahrzeug mit dem Einsatz von Elektronik und Software verbunden und die Anzahl der Steuergeräte (z. B. für die Motorsteuerung oder DSC) ist dementsprechend in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Bis zu 70 Steuergeräte werden aktuell in Premiumfahrzeugen der Oberklasse verbaut. Das heißt: Ein modernes Fahrzeug hat mehrere hundert elektrische und elektronische Funktionen und bis zu 115 MB Datenvolumen an Bord – und das ohne die Daten der Navigations-DVD. Das Informationszeitalter in der Fahrzeugelektronik. Das Telefon, das erstmals auf der Weltausstellung 1876 in Philadelphia präsentiert wurde, brauchte 55 Jahre, um 50 Millionen Nutzer für sich zu gewinnen. Das Fernsehen lockte die gleiche Zahl in 13 Jahren an. Das Internet brauchte dafür nur drei Jahre. Kurzum: Die vernetzte digitale Datenkommunikation, in drahtgebundener und drahtloser Form, ist aus dem modernen Alltag nicht mehr weg zu denken. Das heutige Leben ist längst geprägt durch den schnellen und unkomplizierten Austausch von Informationen unabhängig vom Ort. So können heute Emails an jedem erdenklichen Ort und zu jeder Zeit versendet werden – entweder über das Mobilfunktelefon, das Notebook oder das Smartphone. Daten, wie Sprache oder Email, werden dazu digitalisiert und in Form von Internet Protocol-Paketen, der Sprache des weltumspannenden Internets, übertragen. Dieser Standard ermöglicht ein Höchstmaß an Freiheit und Unabhängigkeit, denn Daten wie Musik, Bilder, Emails, Dokumente, Adressen usw. sind jederzeit und überall abruf- und damit auch verfügbar. Das automobile Bordnetz von heute. Forschungsprojekt "Bordnetz der Zukunft"
Um die Datenmenge der Elektronik im Fahrzeug zu transportieren, arbeiten in einem aktuellen Fahrzeug bis zu fünf unterschiedliche Bussysteme wie CAN, LIN, MOST und FlexRay, nebeneinander. Alle erfüllen die Anforderungen ihres jeweiligen Einsatzgebietes optimal, aber alle diese Bussysteme sprechen eine eigene automobile Sprache, die – um im Bild zu bleiben – immer übersetzt werden muss, wenn Informationen von verschiedenen Systemen genutzt werden wollen. Die BMW Group Forschung und Technik denkt bereits weiter und forscht an einer einheitlichen Standardsprache für das Netzwerk „Automobil“. Basis für diese Technologie ist das Internet Protocol (IP). Im Fahrzeug kann diese weltweit einheitliche Sprache zum Beispiel sehr gut über ein Breitbandnetzwerk wie etwa das Ethernet übertragen werden. Damit wird das Fahrzeug zu einem Teilnehmer am World Wide Web. Alles hört auf ein Kommando: Beispiele aus der Praxis. Das Fahrzeug wird damit integrativer Bestandteil des Gesamtnetzwerks und der Komfort der Insassen kann weiter erhöht werden. Das neuartige, auf IP basierende Fahrzeugbordnetz macht die Infrastruktur in einem Fahrzeug flexibler. In Zukunft kann dann z. B. die Werkstatt leichter neuForschungsprojekt "Bordnetz der Zukunft" e Steuergeräte inklusive neuer Funktionen integrieren oder der Kunde per Plug&Play seine neuen elektronischen Endgeräte im Fahrzeug nutzen und bedienen. Nicht alle Anwendungen müssten fest im Fahrzeug verbaut werden, da das auf IP basierende Bordnetz die Brücke zum weltumspannenden Internet schlägt. Die Ingenieure erforschen auch weitere Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn die komplette Elektronik des Fahrzeugs nur noch eine Sprache kennt. Dann ist es beispielsweise – wie in einem Prototyp bereits erlebbar – einfach möglich, dass ganze MP3-Kollektionen im Fahrzeug ganz bequem über das Internet angehört werden können oder Videos direkt im Fahrzeug aus dem Internet geladen und zur Unterhaltung auf den Rücksitzen abgespielt werden können. Auch Einblicke in das Bordnetz und die Steuergeräte des Fahrzeugs sind für die Insassen und den Service viel leichter. Forschungsprojekt "Bordnetz der Zukunft"
Mit dem Bordnetz der Zukunft wird das Fahrzeug unabhängig von den kurzen Entwicklungszyklen der Entertainment-Industrie, da auch die jeweils neuesten Entwicklungen (Blue Ray, HDTV, IPTV, IP Radio, …) einfach per Plug & Play genutzt werden können und keine Steckverbindungen mit spezieller Infrastruktur mehr benötigen. Im Bereich der Fahrerassistenzsysteme bietet diese neuartige Bordnetztechnologie völlig neue Möglichkeiten, insbesondere für komplexe Systeme, die auf verschiedene Informationen von Sensoren, Kameras, etc. zugreifen. Alle diese Systeme und Informationsgeber sprechen dann dieselbe Sprache. Auch in der Avionik hat die IP-Technologie wegen ihrer (Funktions-)Sicherheit und Zuverlässigkeit schon Einzug gehalten.
BMW Group Forschung und Technik.Kreative Kraft – kundenorientiert und effizient. Ein Unternehmen kann im internationalen Wettbewerb nur dann erfolgreich sein, wenn es über hohe Innovationskraft verfügt und zugleich die notwendige Schnelligkeit bei der Umsetzung von Ideen besitzt. Mit der 2003 gegründeten hundertprozentigen Tochtergesellschaft BMW Group Forschung und Technik verschafft sich die BMW Group eine Voraussetzung für technologischen Vorsprung: Denn die rechtlich eigenständige GmbH gewährt kreativen Freiraum wo nötig und kurze Wege für maximale Flexibilität. Eigenständiges Denken – das Ziel immer vor Augen. Die Spezialisten der BMW Group Forschung und Technik haben einen klaren Auftrag: neue Technologien wegweisend für den automobilen Einsatz erschließen. Um kreatives Neuland unabhängig vom Tagesgeschäft einer automobilen Serienentwicklung effizient bearbeiten und umsetzen zu können, muss entsprechender Freiraum für die Experten geschaffen sein. Mit der BMW Group Forschung und Technik ist dies gelungen. Sie bietet eine Arbeitsumgebung mit flachen Hierachien und durch die rechtliche Eigenständigkeit kurze Entscheidungswege. Eine bewusste Abkopplung vom streng geführten Produkt-Entstehungs-Prozess in der BMW Group erlaubt, dass Ideen und Erfindungen in kürzester Zeit reifen können. Machbarkeit und Nutzen von „Neuem“ sind so schnell zu beurteilen und werden in erste Prototypenanwendungen überführt. Damit lassen sich Entscheidungen für einen möglichen Serieneinsatz fundiert treffen. Nähe zur Serienentwicklung – effizienter Transfer. Als besonders erfolgreich zur frühzeitigen Beurteilung der Serienreife hat sich dabei das Konzept der so genannten Kooperativen Forschung herausgestellt: In einem nahtlosen Prozess werden die Serienabteilungen, als Empfänger von Forschungsprojekten, von Anfang an und über alle Phasen hinweg in Ablauf und Inhalte einbezogen. So arbeiten die Forscher bereits in einer sehr frühen Phase mit den für die Serienentwicklung zuständigen Fachstellen zusammen. Bedarf wird damit optimal erkannt und effizient umgesetzt. Mit Abschluss der Forschungsphase begleitet der verantwortliche Experte zudem „sein“Projekt bis in die Serienentwicklung. Das Know-how bleibt also in einer Hand – über Forschung, Vorentwicklung und Serienentwicklung hinweg. So können Reibungsverluste an den Schnittstellen zwischen Abteilungen gar nicht erst entstehen. Das Forschungs- und Innovationsnetzwerk der BMW Group. Die Komplexität heutiger Spitzentechnologie, wie sie im Automobilbau
zum Einsatz kommt, erfordert die multidisziplinäre Zusammenarbeit
im Unternehmen selbst und über die Unternehmensgrenzen hinaus.
Die BMW Group ist weltweit mit Forschungs-, Entwicklungs- und
Produktionsstandorten vertreten. Die BMW Forschung und Technik GmbH ist
in das internationale Forschungsnetzwerk eingebunden. Dazu gehört
das „California Innovation Triangle“, das aus drei Büros in Kalifornien besteht:
BMW Group Technology Office in Palo Alto, Designworks in Newbury Park
und das „Engineering and Emission Test Center“ in Oxnard. Auch in Japan,
China und Frankreich ist die BMW Group mit einem Technology Office Verbindungen zu international anerkannten wissenschaftlichen Einrichtungen, wie z. B. zur Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft sowie zu Hochschulen und Universitäten in der ganzen Welt sind für die BMW Group selbstverständlich. Dies ist besonders im Bereich der vorwettbewerblichen Grundlagenforschung von Nutzen, da Forschungskooperationen die Möglichkeit bieten, eigene Ressourcen gezielter einzusetzen sowie technische und wirtschaftliche Risiken zu verteilen. Kompetente Zulieferer und Systementwickler integriert die BMW Group über die „Virtuelle Innovations-Agentur“ (VIA) in Forschungsvorhaben. Quelle: BMW Presse-Information vom 25.10.2007 |
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