Bremsen: Andere Bremse hinten. Eintragung erforderlich?

[pascal20012]

Hallo ist es notwendig beim 735i die hinteren Sättel vom 750i eintragen zu lassen.
Original hat er ja die 12er Scheiben jetzt hat er die 20er Innenbelüftet mit 40er Kolben.

[Setech]

logisch - das ist ja eine Änderung der Bauart.
Du brauchst aber gute Gründe nur hinten die Bremse zu ändern. Der Sachverständig könnte auch argumentieren, dass das alleinige eintragen der hinteren Bremse zu einem überbremsen führen kann und somit die Änderung verweigern.

[pascal20012]

Vorn hat er ja auch die Großen Sättel drin 302x28(nicht die 4 Kolben)die gabs ja beim 750i auch.
Deswegen denk ich nicht das dass zum überbremsen führt.

[Ich e32]

Ich habe bei BMW und TÜV nachgefragt. Meinten beide nein, da du ja eine Größere und keine kleinere Einbaust Bitte nicht drauf festnageln
Außerdem habe ich das ja auch vor, nur sind meine Sattel noch bei dansker in Dänemark Vorne 302*28 vom 35er, hinten 300*20 vom Fuffi.Werde aber noch einen anderen TÜVER fragen was der sagt.

[pascal20012]

ich nehme die Sättel ja nur weil ich keine normalen mehr habe und die auch schon überholt sind.
Ich kann mich noch aus Opel Tagen erinnern das der Umbau auf größere Bremssättel etc wenn es von gleichen Autotyp stammt nie ein Problem darstellte.
Der Tüver meint auch ich soll die anderen nehmen aber wozu sollte ich wieder rückbauen ,ich weiss das es beim 735 auch Sättel mit 40er Kolben gegeben hat nur halt mit 12er oder 10 Scheibe.
Da der Durchmesser und die Beläge aber identisch sind ob bleüftet oder nicht kann ich mir nur schwer vorstellen das eine höhere Bremswirkung erreicht wird.
Für eine höhere Bremsleistung sind doch größere Scheiben usw erforderlich nicht dickere.

[Setech]

Zitat von Ich e32

und keine kleinere Einbaust

Das ginge auch nicht.

Einerseites: Ganz klar - wenn man die komplette Bremsanlage wird man eine deutlich standfestere Anlage im 35 haben.
Die Bremsdynamik ist in etwa gleich, die Sattel passen auch in die Felgen alles ist prima. Es sind auch theoretisch keine Nachteile zu erwarten.

Andererseits: Der Wagen ist so wie er ist von Hersteller getestet und auch zugelassen. Jede Änderung der Bauart bedarf einer Zulassung - Punkt!

Entweder hat man eine ABE, um bei der Bremse zu bleiben Stahlflex mit ABE, oder man hat ein Gutachten oder Herstellerbescheinigung die man verwerten kann.
Man kann nicht an alles denken beim Umbau und in einigen Fällen kann es zu schweren Unfällen kommen. Gerade bei der Bremse fällt mir ein:
- kann die Bremse genügend Energie umsetzen?
- ist das Ansprechen der Bremse gleich?
- ist die Freigängigkeit in der Felge vorhanden?
- passen die Bremssschläuche, Länge, scheuerfreies Verlegen etc.
- ist die Bremse auch klein genug, damit sie nicht über bremsen kann - also ist die Bremsdynamik identisch zur originalen Bremse und das in jeder Geschwindigkeit.
Wie gesagt, das sind nur einige logische Punkte, die bei der "großen" Bremse sicher gegeben sind. Vielleicht gibt es auch einige andere Punkte die mir gerade nicht einfallen.

Deswegen ist es gut so, dass man zum Gutachter gehen muss. Es ist ja nicht immer so einfach wie beim E32. Die Regelungen sind ja für all die anderen da, die sich nicht auskennen. Wir selber machen ja alles immer richtig, oder?

Ich selber musste auch die Bremse mit den 302X28 Scheiben beim 730er auf der Vorderachse eintragen, obwohl exakt diese auch beim 730 bis 11/87 verbaut wurde.
Als unterlagen wolle der gute Mann einfach Auszüge aus dem ETK, in dem das hervorgeht.

Selbst wenn der TÜV sagt, dass man das nicht eintragen muss, hätte ich das lieber schriftlich.
Es kann dümmer laufen als gedacht. Man ist in einem Unfall mit Personenschaden verwickelt und im dümmsten Fall muss man da nachweisen, dass es mit der Werksanlage nicht oder anders gelaufen wäre.

[Setech]

Zitat von pascal20012

Da der Durchmesser und die Beläge aber identisch sind ob bleüftet oder nicht kann ich mir nur schwer vorstellen das eine höhere Bremswirkung erreicht wird.
Für eine höhere Bremsleistung sind doch größere Scheiben usw erforderlich nicht dickere.

Leistung ist Arbeit pro Zeit - also ist es schon ein unterschied, ob sie innenbelüftet ist oder nicht.

Mal ein Beispiel:
Auto nur hinten eine Größere Anlage:
Man bremst aus hoher Geschwindigkeit. Die Bremslanlage vorn ist an der Leistungsgrenze und die Bremswirkung lässt nach.
Die hintere Anlage ist noch standfest, der Wagen überbremst hinten und kommt ins schleudern.

Wenn nur vorn die größere Anlage eingebaut ist, ändert sich auch die Dynamik, aber nicht so ungünstig, als wenn man nur hinten die große Anlage einbauen würde.

Die Bremse ist eben mehr als nur ein paar Stahlscheiben die Bewegung und wärme umsetzen.

[dansker]

Zitat von pascal20012

ich weiss das es beim 735 auch Sättel mit 40er Kolben gegeben hat nur halt mit 12er oder 10 Scheibe.
Da der Durchmesser und die Beläge aber identisch sind ob bleüftet oder nicht kann ich mir nur schwer vorstellen das eine höhere Bremswirkung erreicht wird.

10 mm? so mickrig war die Bremse beim 735 nun auch wieder nicht. Bis Jahrgang `87 hatte der 735 die gleiche Bremse wie der 750VFL., nur hatte der fuffi Hinten Ventilierte Scheiben. Bei den Ventilierten Bremsscheiben bekommt man eine etwas mehr Ausdauernde Bremsleistung, wie bei den "Massiven Scheiben", da hier die Kühlung doch etwas besser ist!

Der Unterschied zu den Bremsleistungen liegt hier nicht an der Auflagefläche der Bremsbeläge und den dazugehörenden Bremsscheiben, sondern es kommt in diesen Fall darauf an, ob man die Unterdruckbremsanlage hat, wie sie ab `88 in den R6 Montiert waren, oder ob es die "H31-Bremsanlage" ist, die doch wesentlich bessere Bremsleistungen und Drücke Aufbringt.

Gruss dansker