M750i und 728i geplant ?

[JochenV]

Ich glaube schon, dass ein 7er mit einer kleineren Motorisierung Sinn macht, mal ganz nüchtern betrachtet.

Der schwächste Benziner hat jetzt über 300 PS und spurtet in unter 6 Sekunden auf 100. Man muss sich mal vor Augen halten, wie die Realität auf deutschen Strassen aussieht: Nur 0,8% der Neuzulassungen gehören zur Oberklasse und weitere 1,5% sind Sportwagen, darunter auch Gurken wie der Hyundai Veloster. Unter den restlichen fast 98% gibt es kaum Fahrzeuge, die einem 728i das Wasser reichen könnten. Er würde ca. 7 Sek. auf Hundert brauchen und eine Topspeed von fast 250 km/h erreichen. Viele Massenhersteller haben überhaupt kein Modell mit diesen Fahrleistungen im Angebot. Der kleinste 7er wäre also immer noch flotter unterwegs als fast alles, was auf deutschen Strassen unterwegs ist. Der Abstand bleibt gewahrt.

Kommt es auf das WIE an? Naja, ein bißchen altmodisch ist diese Einstellung schon, oder? Ein 5,7 8-Zylinder mit 220 PS in einem altem Ami ist eine lahme Ente, ein 245 PS Vierzylinder BMW im Vergleich dazu ein sehr schnelles Auto. Wenn man draufdrückt, muss er schiessen und das tut er.

Ausserdem hilft so ein Motörchen dem Flottenverbrauch, würde neue Käuferschichten erschliessen, und wäre eine Möglichkeit, ein großes Auto zu fahren, wenn der Benzinpreis über 3,- oder 4,- Euro geht.

Nach soviel Pro für den Vierzylinder im 7er gar kein Contra? Doch, man kann ihn ablehnen, weil er blutleer klingt und nicht die Laufruhe bringt. Aber vor allem, weil er ein weiterer Sargnagel für die großen Motoren ist. Der 3er macht es vor, Downsizing ist der Trend, der zur Zeit anscheinend nicht aufzuhalten ist. Trotz aller rationalen Argmente schade drum.

[ThomasG]

Zitat von JochenV

Nach soviel Pro für den Vierzylinder im 7er gar kein Contra? Doch, man kann ihn ablehnen, weil er blutleer klingt und nicht die Laufruhe bringt. Aber vor allem, weil er ein weiterer Sargnagel für die großen Motoren ist. Der 3er macht es vor, Downsizing ist der Trend, der zur Zeit anscheinend nicht aufzuhalten ist. Trotz aller rationalen Argmente schade drum.

Es sprechen ja auch ausschließlich emotionale Gründe dagegen. Der 12-Zylinder beispielsweise ist mit viel Aufwand daraufhin gezüchtet worden, eine möglichst unhörbare und gleichmäßige Leistungsentfaltung zu haben, eben genau wie ein... Elektromotor.

Schaut man sich jetzt aber beispielsweise einen Mercedes SLS Electric Drive an, erscheinen einem selbst solche "Meisterwerke deutscher Ingenieurskunst" dagegen einfach nur wie antiquiertes Alteisen.

"Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit".

[tomblue]

Hallo,

grundsätzlich sind die Märtke sehr unterschiedlich. Während in Deutschland die Neuzulassungen beim 7er deutlich mehr als 50% Diesel Modelle sind, kann man in den USA gar keinen Diesel bestellen . Hätte vor 30 Jahren aber jemand gesagt, dass der Hauptanteil der in Premiumklasse Dieselmotoren werden ...
Insofern wage ich keine Prognose, ob es in naher Zukunft mal einen 4 Zyl. geben wird. Per heute ist der Verbrauch beim 730d schon sehr niedrig, Restwert und daher Leasingraten ebenfalls sehr günstig. Ein preiswertes Einstiegsmodell scheint nicht notwendig. Entschieden wird aber bekanntlich woanders.

Gruß Thomas

[KGB44]

Auch gegen einen 1,5l 3 Zylinder wäre doch nichts einzuwenden. Solange ich im Innenraum von dem ganzen getacker unter der Motorhaube nichts höre, wäre mir das total egal. Mit der 8-Gang Automatik ist auch ein 7er mit 1,5L 3 Zylinder "flott" genug unterwegs - und sicherlich flotter als jeder 728iA E38.

Dann hat man aber vor allem mehrere Vorteile:

- den Luxus eines 7ers
- die Kraft eines 6 Zylinders
- auch einen 3 Zylinder wird BMW in einem 7er "leise" bekommen, sodass man einfach "garnichts" hört.

- geringe Unterhaltskosten
- wenig Gewicht, für längere Haltbarkeit der Achsteile und Fahrwerkskomponenten

[Dr. No.]

Ich lgaube geringe Unterhaltskosten kann mann nach dem 3. Turbo streichen.
Das ist genau dass Problem von Dowsizing:
Die gesparten 60 Liter nach 60 000 km sind recht schnell futsch, sobald irgendetwas kaputt geht, weill es immer an der Leitstungrenze btrieben wurde. Die V12 sind beispielsweise sehr haltbar, denn sie werden fast immer nur im leicht erhöhten Leerlauf bewegt.

[DominikMS]

Ich bin von den neuen 4-Zylinder-Turbo-Motoren bisher nur den 520i als Leihwagen gefahren und war alles andere als begeistert. Der Motor wirkte sehr rau und die Spritverbrauch lag in einer Region, die auch ein 6-Zylinder mit entsprechender Weiterentwicklung erreichen könnte.

Natürlich haben die Hersteller kaum eine andere Wahl: Die EU sieht heftige Strafzahlungen vor, wenn die Hersteller die Vorgaben für den Flottenverbrauch auf Dauer nicht entsprechend halten. Zudem sorgen Umweltbedenken, der hohe Sprittpreis und sicherlich auch die gestiegene Akzeptanz der Diesel-Motoren dafür, dass ein hoher Verbrauch auch beim Benziner nicht mehr so ohne weiteres bei vielen Käufern akzeptiert wird.

Auch denke ich, dass es für die Herseller derzeit einfach viel günstiger ist, mit Turbo-aufgeladene 4-Zylinder zu bauen, als kostenintensives Feintuning an den großen Motoren durchzuführen. Insbesondere, wo derzeit doch eher ungewiss scheint, welche Antriebsvarianten in Zukunft überhaupt tragfähig sind. Mir scheinen die derzeit angebotenen aufgeladenen Aggregate eine Art Übergangstechnologie zu sein, bis klar ist, ob sich Elektro-Autos und Hybride stärker durchsetzen werden.

Außer dem Verbrauch spricht - finde ich - objektiv allerdings gar nichts für's Downsizing: Fragwürdige Haltbarkeit (außer Audi haben die meisten Hersteller doch kaum Erfahrung was die Langlebigkeit von Turbos, Bi-Turbos oder Tri-Turbos wie im M550/M750d angeht), schlechter Sound (M550d hilft ja künstlich mit simuliertem Motorgeräusch im Innenraum nach - wie arm ist das denn bitte?), geringere Laufruhe. Auch einen etwaigen Kostenvorteil geben die Hersteller praktisch nicht an die Kundschaft weiter, so dass der Kostenvorteil nur über Unterhaltskosten zu holen ist (vorausgesetzt, es geht kein Turbolader hopps).

Wenn es die Motoren als reine Ergänzung zu den "Großen" geben würde, wäre das ja noch OK, aber in der Tat ist es ja so, dass schon eine gewisse Verdrängung einsetzt - ob der Kunde will oder nicht - siehe z.B. die aktuelle 5er Serie, da muss man schon mindestens einen 530i nehmen, um einen 6-Zylinder zu bekommen (und den hat BMW nicht mal überarbeitet: Leistet immer noch 272 PS, wurde aber scheinbar künstlich verlangsamt 6,5 Sekunden auf 100 statt vorher 6.3, damit sich mehr Leute für den 528i entscheiden ). Beim 3er gibt es derzeit nur noch den 335i und 330d mit 6-Zylinder, der Rest läuft auf vier Töpfen, beim 1er ist es nur noch das Pseudo-"M"-Modell M135i.

Für mich verlieren die Fahrzeuge bzw. die Marke dadurch schon so ein Bisschen ihre Identität.

Ich will gar nicht bestreiten, dass das ein sehr subjektives/emotionales Argument ist, aber das macht es für mich ja nicht besser ;-)

Ich hätte übrigens auch gerne im meinem aktuellen 7er ein Schaltgetriebe, aber mit der Meinung stehe ich dann wohl tatsächlich ziemlich alleine da

[BMA]

Bei allem Downsizing, Flottenverbrauch, EU-Drangsal und grünen Pararolen, wird BMW uns "Autophile" nicht so schnell im Stich lassen. Man(n) gibt ja wohlwissend mehr Geld aus für einen BMW, Mercedes oder Audi weil man eine gewisse Erwartung in Marke, Status, Fahrgefühl und Selbsbelohnung setzt.
Je größer das Budget, desto mehr divergiert diese Erwartungshaltung mit bloßer Ratio, Effizienz, Wirtschaftlichkeit und auch ökologischen Gesichtspunkten. Oder um es deutlich unakademischer auszudrücken: Wer richtig Kohle hat will auch ne ordentliche, geile Karre mit viel Dampf in der Garage wissen.
(Ausnahmen wie ThomasG bestätigen nur die Regel )
Da die o.g. Marken diese Klientel mit Produkten bedienen muss, um überhaupt am Markt bestehen bleiben zu können, denn deren Top-Modelle sollen ja bewusst nach unten hin abstrahlen,
so lange wird es auch unvernünftige PS-Boliden geben. Gerade in den letzten Jahren hat doch eine enorme Leistungssteigerung stattgefunden. Die früheren 500er Benz-Motoren hatten ewig die gleiche Leistung, im Gegenteil sogar, der 500 E W124 hatte meines Wissens nach mehr Leistung als sein Nachfolger.
Ich empfände einen F01 712d persönlich recht lächerlich, aber ein E 38 725 tds war damals, als Diesel noch massiv in er Oberklasse verpönt war, ähnlich umstritten!
Also, ich kann zur Zeit ruhig schlafen, mich ängstigt nur ein wenig, dass ich mich schon ertappt habe im 500 PS-Lager zu stöbern!
In diesem Sinne, LG, BMA

[sexus]

Zitat von alexis sorbas

Du redest wirres Zeug.

Ich habe mir Mühe gegeben meine Meinung in einigen Sätzen verständlich wiederzugeben. Wenn du anderer Meinung bist, womit ich kein Problem habe, wäre eine Antwort mit ein bisschen mehr Inhalt sicher nicht unangemessen.

Kommt es auf das WIE an?

Du vergleichst einen alten Ami mit einem aktuellen Hightechmotor? Warum?

Vergleiche einen aktuellen 4-Zylinder mit einem aktuellen V8/V12 du wirst merken dass das wie das entscheidende ist. Auch bei dir handelt der größte Abschnitt von den Fahrleistungen, die unbestritten gut sind. Das Feeling, wenn ich den Schlüssel drehe, oder mal mit offenem Fenster vollgas gebe, würdigst du mit keiner Silbe.

Aber genau das ist es was Oberklasse* ausmacht.

*Oberklasse = das beste technisch machbare ohne dass der Preis im Vordergrund steht.

Warum diese Ansicht altmodisch sein soll erschließt sich mir nicht. Nur weil die Grünen im Bundestag sind?

[JochenV]

Zitat von sexus

Du vergleichst einen alten Ami mit einem aktuellen Hightechmotor? Warum?

Um einen größtmöglichen Kontrast herzustellen, ein rethorisches Mittel, um meinen Standpunkt darzustellen.

Zitat von sexus

Vergleiche einen aktuellen 4-Zylinder mit einem aktuellen V8/V12 du wirst merken dass das wie das entscheidende ist. Auch bei dir handelt der größte Abschnitt von den Fahrleistungen, die unbestritten gut sind. Das Feeling, wenn ich den Schlüssel drehe, oder mal mit offenem Fenster vollgas gebe, würdigst du mit keiner Silbe.

Ich schreibe: "...weil er blutleer klingt und nicht die Laufruhe bringt." Hast Du wohl übersehen.

Zitat von sexus

Warum diese Ansicht altmodisch sein soll erschließt sich mir nicht. Nur weil die Grünen im Bundestag sind?

Weil die Entwicklung zu immer höherer Literleistung führt, immer schon, nicht erst, seitdem der Begriff Downsizing modern wurde. Früher hatten die Motoren im Durchschnitt (Ausnahmen bestätigen die Regel) eine niedrigere Literleistung als heute. Und noch früher noch niedriger. Und davor ganz niedrig. Deshalb.

Aber nun fühl Dich mal nicht so angegriffen. Erfreu Dich an Deinem schönen großem Motor. Ich würde auch lieber einen 6.0 Liter Zwölfzylinder fahren, aber bei den Benzinpreisen ist es halt unökonomisch. Leider.

[Darius]

Ich hatte neulich die Gelegenheit, von der Arbeit nach Hause mit einem A1 1,2 TSI DSG zu fahren.

Dabei habe ich belustigt festgestellt, dass ich bei gleicher Strecke und gleichen Geschwindigkeiten mit dem A1 genauso viel verbraucht habe, wie mit meinem 325iA E90, nämlich exakt 9,0 Liter.

Bei 160 lag der Momentanverbrauch beim A1 sogar einen halben Liter höher.

Ich finde es toll, dass die Downsizing-Motörchen dank Labor-Normwerten sehr wenig an Steuer kosten, dann hören die Vorzüge für mich aber schon auf.

So lange ich die Wahl habe, werde ich immer zum 6-Zylinder greifen..Auch beim Diesel, denn mein oller Dienst-Golf verbraucht im Schnitt nur einen Liter weniger als mein alter 530dA Touring

In diesem Sinne