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Zitat von Red.Dragon
Ich habe von einer Studie gehört, die besagt, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen jetzt schon bei nur ca. 117 Km/h liegt. Das beweist IMHO, dass es keines Tempolimits bedarf.
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Den Beweis verstehe ich nicht... Nur weil die Durchschnittsgeschwindigkeit heute bei ca. 117 km/h liegt, bedeutet es ja nicht, dass nicht schnell gefahren wird. Im Gegenteil: Um eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 117 km/h auf längere Zeit zu erreichen, muss man schon dort wo es möglich ist deutlich schneller als 130 km/h fahren. Es gibt doch nur noch wenige Abschnitte, in denen man frei fahren kann. Und dort geben die Deutschen offenbar richtig Gas, denn anders ist die "hohe" Durchschnittsgeschwindigkeit kaum zu erklären!
Dies kann ja jeder mal für sich selbst überprüfen! Wer morgens zur Arbeit muss und dazu über die Autobahn fährt, kann prüfen auf welche Durchschnittsgeschwindigkeit er kommt, wenn er an den "freien" Stellen genau 130 km/h fährt. Ich vermute mal, dass man im Schnitt die 117 km/h nicht erreichen wird!
Durch ein Tempolimit würde die Durchschnittsgeschwindigkeit eben noch weiter gesenkt, vielleicht auf 107 km/h. Übrigens erwarte ich nicht, dass sich die Durchschnittsgeschwindigkeit aufgrund besseren Verkehrsflusses erhöhen würde, denn dafür ist die aktuelle Durchschnittsgeschwindigkeit von 117 km/h einfach zu hoch.
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Zitat von Red.Dragon
Eben habe ich auch die Unfallstatistik für 2006 in den Nachrichten gesehen, die besagt, dass es dieses Jahr weniger Unfälle und Verkehrstote gab, als jemals zuvor.
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Das ist unbestritten, hat aber mit der Tempolimit-Diskussion nur wenig zu tun. Denn jeder Tote ist einer zuviel. Mal anders gesprochen: Es wird sicher auch Vekehrstote geben, die auf zu schnelle Autobahnfahrt (nicht mal Rasen) zurück zu führen sind. Wenn man diese Tote durch ein Tempolimit verhindern könnte, wieviele Tote wären da noch akzeptabel, um kein Limit einzuführen?
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Zitat von Stefan010
@chriss
Warum das der Wirtschaft schadet? Ist doch einfach.
Weniger Spritverbrauch fürhrt dazu, das man weniger zur Tanke muss, also weniger Arbeit für die Ölproduzenten und weniger Arbeit. Weniger Einnahmen für die Pächter. Folglich, wird der Bedarf des Tempolimits bestimmt immernoch überprüft.
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Ok, natürlich mag es die Erdöl-Industrie schädigen, wenn weniger Sprit verbraucht würde. Aber jeder eingesparte Liter Benzin bedeutet auch mehr Geld in der Tasche des Verbrauchers. Und hat der Verbraucher mehr Geld in der Tasche konsumiert er ggf. andere Dinge, leistet sich Dienstleistungen usw., wobei auch wieder Arbeitsplätze in Deutschland (und nicht in Saudi Arabien) unterstützt werden. Ein sinkender Spritverbrauch wäre im Großen und Ganzen sicher sinnvoll - auch für die deutsche Wirtschaft. Wobei natürlich auch hier die Ausnahme die Regel bestätigt.
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Zitat von Heiko
Der ÖPNV müsste auch erheblich günstiger sein.
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Genau! Wäre der ÖPNV in der Innenstadt ganz kostenlos, dann hätten wir einige Probleme auf einen Schlag gelöst: wir hätten keine (oder zumindest weniger) Parkprobleme, es gäbe keinen erhöhten Feinstaub mehr, die Zahl der Verkehrs-Unfälle würde sinken, der Umwelt wäre geholfen, ...
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Zitat von Heiko
warum muss immer das Ausland als "gutes Vorbild" herhalten, wenn wir etwas machen müssen?
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Stimmt! Mein beliebter Spruch dazu: "Wenn alle vor Dir aus dem 22. Stock aus dem Fenster springen - springst Du dann hinterher?" Ergo: nur weil es alle anders machen, müssen wir es nicht auch anders machen.
Es bleibt wohl dabei: einen wirklich vernünftigen Grund gegen ein Limit gibt's (leider) nicht. Aber man muss ja auch mal aus dem Bauch entscheiden können.
Gruß,
Chriss