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Alt 09.06.2012, 06:47   #1
GismoRex
Individual-ist
 
Benutzerbild von GismoRex
 
Registriert seit: 10.02.2007
Ort: Wallensen
Fahrzeug: 730iA Individual (`94)
Standard 20 Jahre e32 - Eine persönliche Geschichte

Der 09.06.1992 war der Tag, an dem meine persönliche e32-Story ihren Anfang nahm. Berührt hat mich Jahre vorher schon der 735i meines Nachbarn. Diamantschwarz war er, tiefer gelegt natürlich auch und die damals top-modernen Borbet-A-Felgen hatte er drauf. Mein Gott, war ich angefixt! Das war 1988. Für mich war die Anschaffung eines e32 noch völlig undenkbar! Aber vier Jahre später, die ersten Gebrauchten kamen ganz langsam in erschwingliche Nähe, war es dann soweit. Ein lachssilberner 735i aus dem zweiten Herstellungsjahr weckte meine Aufmerksamkeit. Er stand beim Händler und stammte aus erster Arzthand.



Die Laufleistung war gering und die Ausstattung bei Licht betrachtet eigentlich auch. TRX-Räder mit 240er Bereifung hatte er ab Werk verbaut. Elektrische Sitze und ein ebenso betriebenes Stahlschiebedach auch. Eine Klimaanlage war an Bord und natürlich auch ein Radio nebst Soundsystem. Sehr viel mehr war es wohl nicht. Sei´s drum, er sollte es sein! Drei Jahre war er in Betrieb, bevor er für ein neues Fahrzeug in Zahlung gegeben wurde. Da die inzahlungnehmende Niederlassung wenig später in Konkurs ging, verbrachte er die kommenden Jahre im Stillstand. Bis er vom Insolvenzverwalter endlich freigegeben wurde und einen neuen Käufer finden konnte, war er fast fünf Jahre alt. Ausgepreist mit 36.000 DM war er noch immer kein Schnäppchen. Mit etwas Verhandlungsgeschick bekam ich ihn für 32.000 DM. Wahrlich kein Pappenstiel! Dennoch, ich war so was von glücklich, ich kann es kaum in Worte fassen – selbst heute noch nicht! Nachbars Auto vor Augen, hatte ich natürlich nur eins im Kopf: Die Borbet-A mit ihren 235er und 255er Reifen waren das nächste angepeilte Ziel. Es sollte aber noch eine Weile dauern, bis ich sie mir leisten konnte. Inzwischen unternahm ich so manche Tour im absoluten Originalzustand und erfreute, ach, was sage ich (!), berauschte mich an seinen formidablen Fahreigenschaften!



Kurz vorm Winter war es dann soweit! Die heiß geliebten Wunschräder waren endlich am Wagen. Gebraucht zwar, aber in neuwertigem Zustand! Sie haben damals böse viel Geld gekostet. Umso schlimmer traf es mich, dass ich mir kurz nach der Montage einen Hinterreifen kaputt fuhr und Ersatz kaufen musste. Rund 500,- Mark (!!!) kostete einer davon, zzgl. Montage. Es erübrigt sich da fast zu sagen, dass mein Geld diesen Winter nicht auch noch für einen Satz Winterreifen ausreichte. Das geliebte Auto blieb also des öfteren stehen. Nicht, dass ich es nicht versucht hätte, mit den extra breiten Sommerschlappen bei Schnee vom Fleck zu kommen. Allein der Raumgewinn und die dabei abgegebene Figur waren so erbärmlich, das auch ein gerade mal 28-jähriger Heißsporn, der auf dicke Hose machen wollte, die absolute Sinnlosigkeit dieses Unterfangens einsehen musste.

Nach gut einem Jahr musste mich mein geliebter Untersatz verlassen. Die Trennung von meiner Lebensabschnittsgefährtin kostete Geld. Trotzdem blieb er in meiner Erinnerung lebendig. Immer, wenn ich einen e32 sah, hechelte ich ihm hinterher. Drei Jahre später kam dann ein verbrauchter 735i vom Fähnchenhändler zu mir und ich hatte trotzdem sehr viel Spaß mit ihm. Auf ausgedehnte Touren im Alpenraum und sogar bis ins südliche Spanien brachte er uns, meine Frau und mich, stets zuverlässig und komfortabel.



Den Jahreswagenzustand meines ersten e32 im Hinterkopf, fuhr aber immer etwas Wehmut mit und ich hielt unbeirrt weiter Ausschau nach einem richtig schönen 7er. Ich fand ihn schließlich rund eineinhalb Jahre später in Gestalt eines Ersthand-750iL.



Den ehemaligen Direktionswagen erwarb ich auch auf einem Kiesplatz. Ja, damals konnte man vereinzelt noch Glück haben mit derlei Käufen. Er hatte einen durchgebrannten Katalysator aufgrund einer nicht korrekt arbeitenden Lambdasonde. Nachdem beides gewechselt war, stellte sich Freude ein. Es war ein herrlicher Wagen! Die erste Tour führte meine Frau und mich nach Italien, wo wir unter anderem im Ferrari-Werk und an der Ferrari-Teststrecke einen Stopp einlegten.



Auch Venedig stand auf dem Plan und der Gardasee wurde umfahren. Das ruhige Dahingleiten bereitete sehr viel Freude. Aber auch bei Eiltempo auf deutschen Autobahnen war man mit diesem Gefährt eindeutig ganz vorn dabei. So manche Fernfahrt bei Nacht wurde dank freier Autobahnen zum race trip. Frei nach Marcus Motto „Ich geb Gas, ich geb Gas, ich will Spaß!“ So phantastisch die Zeit mit ihm auch war, er hatte einen Makel, den ich beim Kauf nicht bemerkt hatte. Als Inhaber eines Handwerksbetriebes wurde er von meiner Kundschaft einfach nicht akzeptiert. Nicht nur ein Mal bekam ich hinter vorgehaltener Hand den Satz „Schau dir das Auto an, der hat es nicht mehr nötig!“ zu hören. Einige Kunden gaben auch ganz offen zu, lieber ihre Aufträge an Firmen vergeben zu wollen, die es nötiger hätten als meine. Der Frust saß tief! Schweren Herzens beugte ich mich den Umständen und wechselte in die akzeptierte gehobene Mittelklasse. So war das halt in jener Zeit, wo die e32 noch gebaut wurden, bzw. erst ganz frische Gebrauchtwagen waren. Das war um 1998 und es folgte wieder eine e32-freie Zeit. Ich dachte oft und gern zurück, glaubte aber, es sei nun endgültig vorbei.

Andere, teils neue Autos, kamen und gingen. Die e32 wurden zunehmend rarer. Wann immer einer zu sehen war, hielt es mich nicht mehr auf dem Sitz, ich musste hin. Ich musste Tuchfühlung aufnehmen und ihn umrunden. Meine Frau hörte in diesen Jahren häufiger mal wehmütige Sätze von mir zum Thema. Allerdings fiel mir auch auf, dass nur noch selten mal ein wirklich guter e32 zu sehen war. Die wenigen, die ich sah, waren in der Regel deutlich vom Zahn der Zeit und den notorisch klammen Geldbeuteln der Siebt- oder Achthandbesitzer gezeichnet.

Im Jahr 2009 hielt ich die Abstinenz nicht mehr länger aus. Ich stöberte in den Internet-Börsen und schaute mich um. Etwas unsicher war ich noch. Bisher kannte ich die e32 nur als Fahrer, der sie bei Bedarf in der Werkstatt ablieferte und sagte „Mach mal!“. Da ich grundsätzlich aber gern schraube, nur eben überhaupt keine Erfahrung mit der komplexen Technik der e32 hatte, entschied ich mich für einen günstigen 730i aus einem bekannten Auktionshaus. Er hatte einen laufenden, aber deutlich klopfenden Motor. Dann kaufte ich einen Unfallwagen dazu und fing an zu schrauben! Die gesamte Antriebseinheit wurde aus dem Unfallwagen heraus operiert und in meinen Neuzugang transplantiert.



Da der Wagen bei Licht betrachtet sich als sehr verbraucht herausstellte, wurde noch vieles vom Spender umgebaut. Dann wurde er mit unzähligen Extras aufgepeppt und durch den Tüv gebracht. Die Jungfernfahrt absolvierte er schließlich ohne irgendwelche Zipperlein. Österreich, Italien und Slowenien standen auf dem Plan und ich war selig, endlich wieder im e32 fahren zu dürfen.



War ich zu Beginn noch skeptisch, ob die Realität sich mit meiner verklärten Erinnerung an die früheren e32 in Einklang bringen lassen würde, so war ich schnell aufs angenehmste überrascht. Der e32 fährt sich im Vergleich zu heutigen Fahrzeugen noch immer zeitgemäß. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, ein Hindernis für andere Verkehrsteilnehmer in modernen Fahrzeugen zu sein. Auch das Komforterlebnis erwies sich als absolut ebenbürtig. Die Materialanmutung setzt auch heute noch Maßstäbe und die Form hebt sich wohltuend vom heutigen Einheitsbrei ab. Einzig der optische Zustand meines Siebeners ließ reichlich Raum für Verbesserungen. Ich kalkulierte es durch. Eine Ganzlackierung hätte sein müssen, eine intensive Innenraumaufbereitung ebenfalls und etliche Kunststoffteile hätte ich wohl ersetzen müssen, um wirklich zufrieden zu sein. Da kam schnell ein stattliches Sümmchen zusammen!

Da vereinzelt immer wieder wirklich gute Autos für verhältnismäßig kleines Geld auftauchten, fing ich erneut an zu suchen. Jetzt, wo ich mir sicher war, eine langfristige Beziehung mit einem e32 eingehen zu wollen, veränderten sich allerdings auch die Suchkriterien. Einen V8 oder V12 wollte ich gern haben. Ein Faceliftmodell sollte es sein und der Zustand musste gut sein oder sich mit überschaubarem Aufwand dahin bringen lassen und da ich ihn nicht im Alltag bewegen würde, durfte es ruhig etwas Ausgefallenes sein. Fündig wurde ich in Form eines 730iA Individual aus erster Hand mit einzigartiger Ausstattung und mit interessanter Historie. Dieses Auto gefiel mir auf Anhieb und den Kauf habe ich nie bereut!



Seit drei Jahren verbessere ich ihn kontinuierlich im Detail und fahre vereinzelt auch mal ein Treffen damit an. Sonst steht er in einer beheizten Garage und wird bei schönem Wetter mal rausgeholt. Noch immer stehe ich gern in Gedanken versunken vor ihm und lasse in Ruhe meinen Blick über seine Formen gleiten. Es macht mich zufrieden! Das Auto ist nicht nur schön, es ist das Auto, das ich gern besitze und fahre. Ihr seht schon, noch immer bin ich verliebt in den e32. Trotz heute 20 jähriger Ehe, ich habe meinen Traumpartner gefunden! Ein wenig wundert es mich schon, wie schnell die Zeit vergangen ist. Es fühlt sich gar nicht nach so viel an! Aber in einer guten Ehe ist es ja ähnlich.

Grüße von einem wirklich überzeugten e32-Fan!

Gis
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