Kategorie: Artcar 25.01.2008
Pinakothek der Moderne München präsentiert das 16. BMW Art Car von Olafur Eliasson
„Your mobile expectations: BMW H2R Project”
München. Im Werk des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson
(*1967) spiegelt sich ein intensives Interesse an Formprozessen und Phänomenen
in Natur und Technologie wieder. Künstliche Wasserfälle, Lichtbrechungen, Nebel-
und Eisbildung sind wiederkehrende Elemente von Eliassons Skulpturen und
atmosphärisch unverwechselbaren Raum-Installationen. In ihnen werden die
Entstehungsbedingungen und energetische Wirkungsmöglichkeiten, aber auch die
Schönheit von Naturphänomenen werden sinnlich erfahrbar, wobei sie sich erst in
der Wahrnehmung des Betrachters vervollständigen.
Unter dem Titel »Your mobile expectations: BMW H2R Project« stellt Olafur
Eliasson in der Pinakothek der Moderne vom 29.05.-20.07.2008 sein neuestes Werk
vor, an dem der Künstler während der vergangenen drei Jahre im Dialog mit
Architekten, Mitarbeitern von BMW und Wissenschaftlern intensiv gearbeitet hat.
Nominiert von einer internationalen Kuratorenjury, war Olafur Eliasson 2005 von
BMW mit der Gestaltung des 16. BMW Art Cars betraut worden.
Die skulpturale Grundlage für das von Eliasson gestaltete Fahrzeug bot der BMW
H2R, ein wasserstoffbetriebener Rennwagen, der zur Erzielung von
Geschwindigkeitsrekorden bei gleichzeitigem Streben nach einer zukunftsweisenden
Umweltverträglichkeit entwickelt wurde.
Your mobile expectations: BMW H2R Projekt, 16.
BMW Art Car, Künstler: Olafur Eliasson, Fotografin: Anna Sofie Hartmann
Olafur Eliasson hat die Außenhülle des H2R Prototyps entfernt und ersetzte
diese durch eine ebenso komplexe wie fragile Haut aus zwei übereinander
liegenden spiegelnden Metallschichten, die sich netzartig über die Karosserie
ziehen und mit einer vielfachen Eisschicht überzogen sind. Auf diese Weise
verwandelt Eliasson ein Objekt avancierter Fahrzeugtechnologie und
Industriedesigns in ein Kunstwerk, das auf ebenso ausgeklügelte wie poetische
Weise Themen wie Mobilität, Temporalität und erneuerbare Energien sowie das
Verhältnis zwischen Autoproduktion und globaler Erwärmung reflektiert.
»Unsere Fortbewegung impliziert Reibung: nicht nur Luftwiderstand, sondern
auch gesellschaftliche, physische und politische Reibungen«, erläutert der
Künstler. »Das Interessante an der Erforschung von Bewegung und
umweltverträglicher Energie ist für mich die Tatsache, dass durch sie unser
Verantwortungsgefühl hinsichtlich der Art und Weise verstärkt wird, wie wir uns
als Individuen in einer von Pluralität und Polyphonie bestimmten Welt
fortbewegen.«
Zu
Herstellung und zum Schutz der Eishaut des Autos wird dieses in einem begehbaren
Kühlraum ausgestellt. Mehrere Tage lang wird der von Eliasson freigelegte
Fahrzeugrahmen zur langsamen Erzeugung der Eisschichten mit fast 2000 Litern
Wasser besprüht. Das auf diese Weise entstehende, von innen gelblich beleuchtete
und in eisiger Atmosphäre erstrahlende Werk ist rund 1,5 m hoch, 5,25 m lang und
2,5 m breit.
Olafur Eliassons Transformation des H2R -Fahrzeugs ist als künstlerische
Arbeit, die zeitlich und inhaltlich verortet ist, eine Design-Provokation und
stellt die tief greifenden Auswirkungen von Kunst und Design in ihren
zeitgenössischen gesellschaftlichen Zusammenhängen zur Diskussion.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 25.01.2008
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