Hi Rheipertchen,
na wenn Du mal nachrechnest, dann stimmt das ja auch: Im Stau brauchst Du Benzin - wenn Du stehst, dann liegt Dein Momentanverbrauch auf 100 km bezogen selbst mit 'nem Smart Diesel bei unendlich. Die Mathefreaks wissen nämlich, das bei einer Division durch Null das Ergebnis nicht definiert ist, also muß man sich an das Ergebnis herantasten.
Dann dividiert man durch einen positiven Betrag, der nur ein Stückchen von Null entfernt ist und HEUREKA! man merkt, das das Ergebnis gegen unendlich strebt.
So und nun zum Fall des Stop and Go im Stau mit mehr Stop als Go

:
Da läuft die ganze Zeit der Motor praktisch bis auf kleine Momente im Leerlauf, DANN MUSS DIE RESTREICHWEITE SINKEN! Und das mit den stark sinkenden Restreichweiten ist halt so eine Sache: Der BC kann ja nicht in die Glaskugel sehen und wissen, welche Betriebszustände die nächsten Stunden herrschen.
Da sich dummerweise immer einige Nutzer des Fahrzeugs auf die Restreichweitenanzeige verlassen, als sei das was die Anzeige hergibt Gesetz, greift man nun zum Element der Vorsicht, indem man einfach stärker den letzten Verbrauch gewichtet - ist nämlich nichts dümmlicher, wenn die Kiste liegen bleibt, weil sich jemand auf die Anzeige verlassen hat. Man kann halt nur eine Prognose aufgrund alter Meßwerte machen!
So eine Anzeige muß leider immer ein Kompromiß sein, solange wir noch nicht den Glaskugelchip erfunden haben, der in die Zukunft schauen kann.
Wenn jetzt ein Fahrzeughersteller sich nur auf den historischen Durchschnittsverbrauch des Fahrzeugs über die letzten 20.000 km stützt, dann ist das verdammt dämlich von den Ingenieuren - sorry, aber das muß wohl der Fall bei Deinen vorhergehenden Fahrzeugen der Fall gewesen sein.
Denn wenn jetzt plötzlich eine Paßstraße befahren wird - wohlmöglich noch mit Anhänger? Ist dann natürlich eine saugeile Restreichweite
Geil, auf der Großglockner-Paßstraße braucht die Kiste mit Anhänger nur 10 Liter und ich kann noch 500 km fahren, super Auto, wow!
sowas kommt dann dabei raus.
Nun mal wieder technisch: Fahrzeuge mit der K-Jetronic hatten oft eine Unterdruckdose um eine Verbnrauchsanzeige zu bekommen - war keine sehr genaue Angelegenheit, nur mal so am Rande.
Beim BMW dürfte das so gelöst sein (ich schließe nur logisch, wenn ich das Ding zu konstruieren hätte würde ich es so machen): Hier haben wir eine Motronic, die aufgrund mehrerer Parameter die benötigte Spritmenge berechnet und diese durch die Öffnungszeit der ESV dosiert. Also liegt der Spritverbrauch schon digital vor - nix Notwendigkeit noch ne Druckdose oder ähnliches einzusetzten, zumal viel ungenauer.
Den braucht man dann nur noch auf den Momentanverbrauch pro Stunde umzurechnen, dann noch mit der gerade gefahreren Geschwindigkeit zu verrechnen und schon hat man ein Signal für die Momentanverbrachsanzeige in Liter auf 100 km geeicht - ganz nebenbei der geeignetste Wert für Otto Normalverbraucher, darunter kann er sich etwas vorstellen. Aber auch mit dem Nachteil, dass der platte Konsument so ein Auto für eine Spritschleuder hält, weil er es eben nicht besser weiß.
Auch ein Astra hat bein Anfahren im ersten Gang einen Spritverbrauch von über 50 Litern pro 100 km. Erzähl das aber einem, dem die mathematischen und technischen Zusammenhänge nicht klar sind - das ist vollkommen sinnlos.
So noch ein Wort zur Genauigkeit: Unterdruckdose ist natürlich nur ein sehr bescheidener Wert, zumal der Spritverbrauch nicht linear mit dem Unterdruck fällt. Die Methode über die Motronic ist schon wensentlich genauer, aber auch hier einige Einflußfaktoren: Dei Öffnungszeit der ESV ist nicht immer proportional zum Spritverbrauch: Bei Vollast wird der Spritdruck über den Benzindruckregler unterdruckgesteuert erhöht, das kann dann die Motronic auch nur ungefähr hochrechnen. Auch der Benzindruckregler hat seine Ungenauigkeiten ....
Viele Grüße
Harry