Motorraum 750i Hydrostößel Problem

SP666 · 06.07.2014, 00:05

Hallo Zusammen,

bin heute mal dem unangenehmen Geräusch an meinem Fuffi auf den Grund gegangen.
Er klackert sehr stark auf der rechten Zylinderbank. Dachte eigentlich dass die Nockenwelle eingelaufen ist. Die sieht jedoch super aus!

Naja, denke das Bild erklärt es selbst.
Wie gehe ich am besten vor?
Was sollte ich alles erneuern?

Laufleistung: 140 000 km

Gruß
Sven

Chevyman · 06.07.2014, 00:19

So wie das aussieht wärst du wohl froh "nur" eine Hydrostößelproblem zu haben....
Da sind die Keile die das Ventil im Ventilfederteller fest halten, rausgefallen - der Stößel liegt auf der anderen Seite von dem Schlepphebel.
Schätze das Ventil ist nun runter in den Zylinder gerutscht und hatte da Kontakt mit dem Kolben...... Da die Ventile V förimg stehen, dürfte es jetzt krumm geklopft sein.

Nockenwelle raus und mal sehen ob das Ventil noch gangbar ist, bzw sauber schließt.
Wenn ja - Glück gehabt! Neuer Federteller, neue Keile, evtl neuer Schlepphebel
Wenn nein....

SP666 · 06.07.2014, 00:34

Okay...hört sich jetzt nicht so prikelnd an...
Danke für die Aufklärung! So gut kenne ich mich leider nicht aus.

dansker · 06.07.2014, 01:20

Wenn Du Glück hast, hängt der Ventilstamm noch an den Sicherungskeilen fest

. Die beiden Halbrunden Teile, die da auf dem ZK liegen ist die Führungsscheibe des Kipphebels, die in der Mitte gebrochen ist. Schaut man auf dem Foto durch die Öffnung der Federscheibe, kann man den Ventilschaft Sehen, und zumindest einen Sicherungskeil, der noch um den Ventilschaft, wenn auch in der obersten Nut, sitzt!

Auf keinen Fall den Motor Starten, sondern den Wagen in die Werkstatt/Garage Schieben. Die Kerze am Betreffenden Zylinder herausschrauben, und eine etwas dickere Schnur durch das Kerzenloch in den Zylinder Schieben (so viel wie reingeht), und dann die Kurbelwelle bei dem betreffenden Zylinder langsam auf "OT" Drehen! Beim kleinsten Wiederstand nicht Weiterdrehen, sondern dann erst die Ventilfeder am Defekten Ventilfederteller Entfernen, damit Du die Ventilführung, Ventilschaft richtig Sehen kannst, und erst dann die Kurbelwelle weiter in Richtung "OT" Drehen. Dabei Beobachten, ob das Ventil in die "Geschlossene Stellung" kommt!

Sollte es so sein, das Du beide Sicherungskeile findest, würde ich die Schaftdichtung des Schadhaften Ventils gleich Tauschen. Du kannst aus einen geschlitzten und etwas Gebogenen Flacheisen ein Werkzeug Anfertigen, das Dir Ermöglicht, nach Auflegen eines neuen Federtellers, die Ventilfeder zusammen zu Drücken, so das Du die Sicherungskeile montieren kannst, damit das Ventil schon einmal Geschlossen, und vielleicht doch noch Funktionsfähig ist! Sind die Sicherungskeile wieder am Ventilschaft Montiert, gleich darauf die Führungsscheibe für den Kipphebel Einlegen. Nun die Lagerböcke der Nockenwelle etwas lösen, damit Du den Kipphebel des eben Instandgesetzten Ventils wieder auf seinen Platz bekommst. Die Kipphebelwelle aber nicht Abnehmen! Hast Du dies gemacht, die Kurbelwelle etwas zurück Drehen, und die Schnur aus den Zylinder ziehen. Anschliessend die Lagerböcke der Nockenwelle wieder Festziehen!

Um eine Kompressionsprüfung wirst Du aber nicht vorbei kommen, nur so kannst Du feststellen, ob das Ventil noch schliesst! Ich Hoffe, Du hattest noch einmal Glück!

Gruss dansker

Kannst Du noch ein Foto machen, das die Nocke und den Kipphebel etwas besser zeigt, es sieht so auf dem Foto aus, als liege dort etwas zwischen Nocken und Kipphebel?!

Erich · 06.07.2014, 02:37

Zu dem Trickseil, wie dansker das hier erklaert, noch ein paar Infos, wie dick das Seil sein muss/kann, eine Fuehrungshuelse fuer das Seil kann man sich auch basteln. Wir haben das vor 2 Jahren mal dokumentiert an einem Alpina
M70 B12 Motor, als wir alle Ventilschaftdichtungen ausgetauscht haben und die Hydros.

Deep In E32　（???????????????）
Links im Index anklicken Engine und dann runterscrollen, sind massig Bilder, sogar eine Animation wie das mit dem Seil geht, wie man OT findet, Verteiler abnehmen und markieren etc.
Sprache kann man umstellen oben links, wenn auch die automatische Uebersetzung manchmal keinen Sinn macht, aber die Bilder sprechen fuer sich.

17er Schlüssel · 06.07.2014, 17:09

Also ich kann hier nur ein gebrochenes Druckstück sehen.
Außerdem kann man die Haltekeile noch gut erkennen.
Sind also noch da.
Die Macken am oberen Teller kommen vom fehlenden Druckstück.
Der SCHLEPPHEBEL drück durch das fehlende Druckstück immer wieder auf den Rand des Tellers.
Da der Motor so sicherlich noch ne Weile in Betrieb war,hat sich der Teller mehrfach gedreht.Daher sind auch rundum Macken zu sehen.
Die günstigste Möglichkeit wäre,mit einem Spezialwerkzeug den Schlepphebel sowie Hydrostössel aus zu bauen und auf Schäden zu untersuchen.
Dann das Ventil im oberen Bereich auf sichtbare Schäden untersuchen.
Wenn alles gut,neues oder gebrauchtes Druckstück (neu ca. 3 Euro) einsetzen,Hydro und Schlepphebel rein und gut ist.
Andere Ventile/Ventiltrieb ebenfalls einer Sichtprüfung unterziehen.
Wenn die Fuhre zusammengebaut ist,den Motor vorsichtig von Hand durchdrehen.(von vorne gesehen im Uhrzeigersinn)
Wenn kein Wiederstand spürbar,und die Ventilhöhe wieder mit den anderen nach Auge stimmt,hast du vielleicht noch mal Glück gehabt...
Ich denke aber angesichts des hier sichtbaren schon....
Frohes Schrauben!

Chevyman · 06.07.2014, 21:47

Ja, da könnt er Glück gehabt haben. Ich hätt zunächst die zwei Teile im Kopf als Federkeile identifiziert - etwas vorschnell. Schaut wirklich so aus, als wenn die noch im Federteller wären und das Ventil halten würden - dass wäre natürlich top.

dansker · 06.07.2014, 23:26

Mir ist bisher noch keine gebrochene Druckscheibe Untergekommen, weder am M40 oder M70. Ich Frage mich, ob dies durch zu hohe Umdrehungen Hervorgerufen werden kann. ZB. wenn man das Getriebe manuell Schaltet, und den Motor so zu hohen Drehzahlen "Zwingt"? Ich will damit dem TE nichts Unterschieben, da der Wagen ja vielleicht schon beim Vorbesitzer diese "Rosskur" bekommen hat!

Gruss dansker

17er Schlüssel · 07.07.2014, 09:59

Hatte ich auch noch nie.
Vielleicht auch ein Materialfehler...

SP666 · 09.07.2014, 12:51

Wie genau und wann der Schaden entstanden ist, weis ich leider nicht.
Der Vorbesitzer war Jahrgang 1932 und hat ihn vermutlich nicht großartig getreten oder so.
Ich habe mich nun entschieden die Köpfe abzubauen und überholen zu lassen. Dann bin ich wohl auf der sicheren seite! Ob der Kolben was abbekommen hat wird man beim Abnehmen wohl sehen.