Hallo zusammen,
wie einige vielleicht schon gelesen haben, musste ich mir einen Highliner kaufen...
Der ist erst mal zum Haare raufen, aber ein Highliner. So etwas schlachtet man nicht! Da ich ja grundsätzlich immer ein Herz für mitleiderweckende Gestalten habe, konnte ich es auch nicht lassen. Autos habe ich genug, also bin ich nicht darauf angewiesen und muss keine rollende Restauration machen.
Die im Folgenden zur Schau gestellte Darstellung von Hohn und Spott richtet sich nicht gegen den Verkäufer hier aus dem Forum, denn eben wegen dieser 1000 Kleinigkeiten hatte er ja von der Wiederherstellung abgesehen und mir das Auto verkauft.
Hier werde ich in loser Folge immer mal wieder über den Fortschritt, sodenn es einen gibt, berichten.
Gestern standen erst einmal eigentliche Basics auf dem Zettel... Einige Schaulustige waren auch da, @VollNormal und noch jemand aus dem E34 Forum.
TOP5 der Sitzung:
- Noch mal eine Diagnose fahren.
- M-Tech gegen das reguläre Luft Sack Lenkrad tauschen.
- Linke elektrisch verstellbare Rückbank untersuchen und grade einbauen.
- Zubehör- Freisprecheinrichtung und Handykonsole rauswerfen.
- Kabelsalat im Radioschacht lüften.
Zuerst das Lenkrad, eigentlich ein leichte Übung zum warm werden.... eigentlich!
Hupe runter, Mutter lösen... Mutter war nur handfest!
Darunter eine Unterlegscheibe, soweit normal... unter der Unterlegschibe zwei (!!!) 16mm (!!!) Federringe als "Distanzhülsen", damit die Mutter überhaupt Druck aufs Lenkrad ausübt.
Da hatte ich schon die erste Krawatte... aber dem noch nicht genug!
Lenkrad runter und dahinter kam dann ein Stück abgesägtes Rohr (!!!) zum Vorschein, gleichfalls als Distanzhülse!!!
Wie ich in den letzten Tagen merkte, hat es immer hinter den Lenkrad geschliffen und gehupt hat es auch nicht. Das lag schlicht und ergreifend daran, das der Schleifkontakt der Hupe nicht auf den Schleifring lief, sondern SPANHEBEND daneben.
Die ganze Lenksäule ist voll mit Messingstaub!
Dann das Originale Lenkrad wieder rein... Lenksäulenverkleidung abbauen, da muss ja der "orangene Stecker" für den Luft Sack sein, der sollte ja getrennt werden, wenn man das Lenkrad ausbaut. Den orangenen Stecker habe ich auch gefunden, allerdings zusammengesteckt... dafür war das andere Ende aus der Lenksäule gerissen.
OK, hier gehts nicht weiter, kommt auf die Teileliste!
Dann die Rückbank! Linke Seite geht nicht für Geld und gute Worte ab, da muss ich mir erstmal einen Trick überlegen.
Schaun wir doch mal unter die rechte Rückbank!
Da hat mich der schlag getroffen BMW ist ja sowas von auf ganzheitlichen Luxus bedacht...
SA 0815 "Edelholzverkleidete Batterie" kannte ich noch garnicht.
Die meisten iL fahrer wissen um das Problem mit der Höhe der Batterie und dem Konflikt mir der elektrischen Rückbank... nicht so der letzte aktive Vorbesitzer meines Highliners!
Offensichtlich wurde ein Kurzschluss bei der Montage der Rückbank erzeugt, denn die Batterie ist zu hoch. Schon McGyver lehrte uns, das man mit einer Autobatterie auch schweißen kann und siehe da, man sieht den "Schweißpunkt" auf dem Gestell der Sitzfläche von unten!
Naja, die Radioverkabelung wurde halt auch professionell vertüddelt und mit selbstverschweißendem Vinylband umwickelt.... Was will man erwarten?
Anstatt jetzt, wie jeder normal denkende Mensch, eine Batterie zu kaufen, die auch passt, wurde einfach ein Stück Restlaminat von der letzten Wohnugsauflösung mit einem Spanngurt um die lose stehende Batterie geschnallt!!!! Gaaaaanz großes Tennis, echt, hierfür sogar 2 Daumen hoch!
Das hat doch mal Schliff!
An der Batterie, direkt und ohne Sicherung war noch ein Nachrüstzigarettenanzünder angefrickelt.... Das dadurch die Polklemmen nicht mehr richtig auf die Batterie gingen, war ja egal, hat ja unter dem Laminat keiner gesehen.
Auch hier: "Nix zu löten anne Holzkiste!", solang ich den nur aus der Halle raus und wieder rein fahre, bleibt die Batterie drin und die Sitzfläche draussen. Muss e alle Lederteile zum aufbereiten ausbauen.
Dann die Freisprecheinrichtung rauswerfen...
Das war relativ einfach, weil die nicht eingebaut, sondern reingeferkelt war. Siehe Bilder.... ohne Worte.
Was ich daran aber ablesen kann, ist das einer der Vorbesitzer eine hoffnungslose Nachwuchselektrikerpfuschernatur war. Man kann die A-Säulenverkleidung zerstörungsfrei ausbauen, muss man aber nicht, weil das dann einfacher und schneller geht, wenn man die einfach rausreißt. Dann bricht man noch ein Stück vom Himmel ab, damit das Kabel auch drunter passt. Egal, der graue Posterstoff hälts ja zusammen!
Damit das Mikrofon auch gut hält, klebt man das einfach mit Pattex an den Himmel, Pattex ist ja praktisch und steht seit Jahren als Garant für Premiumverklebungen. Gut das er keine Schwerlastdübel zu Hand hatte, denn die lagen in der Zusatzsteuergerätebox im Kofferraum. Glück gehabt.
Und ich schwöre euch, das hätte der gemacht!!!! Die Zierleisten rechts hat er ja auch mit Spaxschrauben angeschraubt!
Nach dem Ausbau der Freisprecheinrichtung waren dann auch schon mal ca. 40% der Kabelsalates im Radioschacht entfernt. Das war mal positiv!
EDIT: Da er konsequent alles rausgeworfen hat, was BMW ist und durch leisztungsoptimierte Eigenbaukabelbäume ersetzt hat, ist die "Frequenzweiche" in den Kabelbaum hinterm Radio gewandert, zu erkennen an den in Schrumpfschlauch verpackten Kondensatoren im rechten Bild, die einach flugs dazwischen gefummelt wurden! Ein echter Crack, der Gute!
So far, so good, so out of control...