Kategorie: Klassik Classic 18.05.2005
BMW Mobile Tradition auf der Mille Miglia 2005
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Mit 12 PS auf die Mille Miglia: Reichle/Lapp gehen mit BMW Isetta 250 an den
Start +++ Isetta und BMW 507 feiern 50. Geburtstag +++ Alexander Zanardi auf BMW 507
dabei +++ 22 BMW Teams am Start +++ Boni/Barzizza auf BMW 328 fahren um den
Damenpokal
München/Brescia. Es ist wieder soweit: am 19. Mai finden sich die
Traumwagen vergangener Epochen in Brescia ein. Was dann folgt, ist ein
italienisches Phänomen, ohne das die Klassikwelt deutlich ärmer wäre:
Hunderttausende von Zuschauern begleiten die PS-starken Boliden auf den tausend
Meilen von Brescia über Ferrara und Rom wieder zurück an den Ausgangsort.
Getragen vom einzigartigen Enthusiasmus der jubelnden Fans zieht damit eine
Karawane von automobilhistorischen Pretiosen durch Landschaften, die
ihresgleichen suchen.
Foto:
Iso Isetta, Mille Miglia 1954
Dies ist die richtige Bühne, um zwei ganz besondere Jubiläen authentisch zu
begehen: Sowohl der BMW 507 als auch die BMW Isetta feiern dieses Jahr ihren 50.
Geburtstag. Und obschon sich beide Automobile in ihrem Charakter deutlich
unterscheiden, vereint sie doch ein besonderes Privileg: Sie sind auf der Mille
Miglia startberechtigt, nachdem sie in den fünfziger Jahren die klassische
Ausgabe des Rennens durch Nord- und Mittelitalien fuhren.
Für die BMW Group Mobile Tradition übernimmt es das Team Jörg Reichle/Holger
Lapp, auf einer BMW Isetta 250 der großvolumigen Konkurrenz die Zähne zu zeigen.
Der Leiter der BMW Group Mobile Tradition, Holger Lapp, und der Journalist Jörg
Reichle bewegen das weiß - blaue "bubble car" in unmodifiziertem Zustand - weder
am Motor noch am Fahrwerk wurden Tuningmaßnahmen durchgeführt. Das zweite von
der Münchner Klassiksparte eingesetzte Team trägt einen klingenden Namen -
Giorgia und Luca Ferrari fahren eine BMW Isetta 300. Ist der Einsatz der Isetten
für die BMW Group Mobile Tradition noch Neuland, so haben Mercandanti/Mercandanti
schon seit einigen Jahren die Herzen der Zuschauer erobert. Damit ist neben den
beiden Werksisetten noch eine dritte, private Isetta mit im Teilnehmerfeld
dabei.
Als Präsident der italienischen Tochtergesellschaft der BMW Group bestreitet
Marco Saltalamaccia im BMW 507 die Neuauflage des Klassikers. Sein Partner im
Team hat Motorsporterfahrung auf höchstem Niveau: Der ehemalige Formel-1 Pilot
und aktuelle WTCC Fahrer Alexander Zanardi bewegt zusammen mit Saltalamaccia den
V8 Roadster, der vielen als eines der schönsten Autos gilt. Zanardi hatte in den
letzten Jahren durch sein Comeback auf BMW Tourenwagen von sich Reden gemacht.
Ein zweiter BMW 507 (Trucco/Domenico - Italdesign) ergänzt das Starterfeld der
50-jährigen.
Wie gewohnt zeigt die BMW Mobile Tradition auch wieder Schätze aus den 30er
Jahren. So startet Michael Ramstätter, Leiter Öffentlichkeitsarbeit von Europas
größtem Automobilclub ADAC, zusammen mit Richard Gaul, dem Pressechef der BMW
Group, in einem klassisch - schönen BMW 327 Cabriolet. Die überaus erfolgreiche
Geschichte des BMW 328 bilden gleich vier Teilnehmerfahrzeuge ab: Franca Boni
und Monica Barzizza nehmen auch dieses Jahr wieder den Damenpokal fest ins
Visier und sind für Platzierungen unter den ersten 15 gut. Aus den USA
angereist, bewegen Kurt Liedtke (CEO Bosch USA) und Michael Klein (CEO Murray´s
Discount Auto Parts) einen BMW 328 in der Serienausfühurng. Eine Hommage an den
Gesamt - und Teamsieg von BMW bei der Mille Miglia 1940 stellen zwei weitere
Fahrzeuge dar: Das BMW 328 Mille Miglia Coupé, Original Siegerwagen der Mille
Miglia 1940, wird pilotiert durch Professor Burkhard Göschel, Vorstand für
Entwicklung und Einkauf der BMW AG - zusammen mit seinem Copiloten Jürgen Kübler
ein erfahrenes Team. Prinz Leopold von Bayern teilt das Cockpit mit Chris Bangle,
dem Chefdesigner der BMW Group. Ihr Fahrzeug war 1940 maßgeblich am Teamsieg
beteiligt; der BMW 328 Mille Miglia Roadster belegte damals den 3. Platz der
Gesamtwertung.
Das Team der BMW Group Mobile Tradition wird erneut ergänzt durch zahlreiche
private Teams. Damit ist das Feld der teilnehmenden BMW erneut ein
faszinierendes Abbild der Automobilhistorie - in einem Leistungsspektrum von 12
bis 150 Pferdestärken.
Weitere Informationen zur aktuellen Auflage der Mille Miglia sind unter
http://www.millemiglia.it
zu finden.
Die Isetta auf der Mille Miglia
Es war die Sensation der Mille Miglia 1954: Am 1. Mai gingen in der Klasse
Turismo Serie Speziale unter 70 Startern auch sieben Iso Isetta an den Start.
Das Teilnehmerfeld wurde - wenig überraschend - dominiert von über dreißig FIAT
500, aber auch der Renault 4 CV mit 747 ccm war mit 20 Exemplaren gut vertreten.
Die Iso Isetta hatte mit ihrem 236 ccm - Motorchen nur eine Chance: durchhalten.
Tatsächlich belegte die bestplatzierte Isetta Rang 30 in ihrer Klasse - weniger
überzeugendes Spurtvermögen als vielmehr zahlreiche Ausfälle der Konkurrenz
sorgten für dieses gute Resultat. Wie groß jedoch der Abstand zum Sieger Ascari
war, verdeutlicht ein Vergleich der Zeiten: Ascari passiert nach 11 Stunden, 26
Minuten und 10 Sekunden die Ziellinie, während die Isetta mit 22 Stunden, 04
Minuten und 52 Sekunden fast doppelt so lange für die Runde durch Nord - und
Mittelitalien benötigte. Damit errang das Fahrerteam M. Cipolla/L. Brioschi Rang
175 in der Gesamtwertung - vier Konkurrenten (darunter drei weitere Isetten)
sind noch langsamer.
Die 22. Mille Miglia von 1955 sieht nur noch vier Iso Isetten am Start. Bei
strahlendem Sonnenschein machten sich die vier Fahrzeuge auf den Weg - um mit
Bestzeiten im Vergleich zum Vorjahr das Ziel in Brescia zu erreichen. Erneut
setzte Mario Cipolla die Maßstäbe im Feld der Isettafahrer. Die Verbesserung auf
20 Stunden, 04 Minuten und 52 Sekunden rührte unter anderem daher, dass sich
Cipolla zur Verbesserung des Leistungsgewichtes entschlossen hatte, seinen
Beifahrer aus dem Fahrzeug zu entfernen. Zum Vergleich: Die Sieger der Mille
Miglia 1955 - Moss/Jenkinson - waren gerade einmal zehn Stunden früher über die
Ziellinie gefahren......
Die Mille Miglia 1955 bedeutete gleichzeitig das Ende dieses heroischen
Kapitels im Motorsport. Spätere Einsätze der Isetta auf der Mille Miglia sind
jedenfalls nicht bezeugt. Trotzdem hinterließ die Isetta durchaus einen guten
Eindruck. Giovanni Lurani schrieb im gleichen Jahr: "Das kleine Isetta "bubble
car" und sein fähiger Lenker Mario Cipolla erreichten ein außerordentlich
interessantes Ergebnis. Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit lag nämlich um rund 2
km/h über dem Schnitt, den Minoja bei seinem Sieg während der ersten jemals
ausgetragenen Mille Miglia in 1927 fuhr."
Quelle: BMW Pressemitteilung vom 18.05.05
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