|
|
|
Die BMW Coupé-Tradition: der 6er und seine prominente VorfahrenTraditionell werden bei BMW sportliche, kraftvolle und elegante Automobile gebaut. Attribute, die vor allem auf die Autogattung der Coupés zutreffen. Keine Überraschung also, dass die Historie der weiß-blauen Marke eine lange Reihe prominenter Vorbilder des neuen 6er Coupés aufweist.
Tatsächlich ist die Karosserievariante Coupé fast so alt wie das Automobil selbst. Doch während heute Coupés als besonders kultiviert, elegant, dynamisch – und teuer – gelten, so waren sie ursprünglich die preisgünstige Alternative zur Limousine. Wenn man so will, deren auf zwei Sitze und wenig Gepäckraum „abgespeckte“ Version. Das Coupé wird zum Liebling der feinen Gesellschaft. Das änderte sich aber bereits zum Ende der Zwanziger Jahren, als immer mehr Wohlhabende feststellten, dass die kompakteren und damit auch leichteren Coupés den Limousinen in punkto Geschwindigkeit die Rücklichter zeigten. Und rasch passten sich die schnellen, wendigen Sportcoupés auch in ihrer Ausstattung den hohen Erwartungen der feineren Gesellschaft an. Immer mehr deutsche Autohersteller boten nun Coupévarianten an, um den Kundenwünschen Rechnung zu tragen. Das erste „echte“ BMW Coupé war und blieb exklusiv. So brachte auch BMW 1931 mit einer Variante des Typs BMW 3/15 PS DA 4 sein erstes „echtes“ Coupé auf die Straße. Der immer noch auf einer Lizenz des englischen Austin Seven basierende DA 4 war als Coupé immerhin 100 Reichsmark teurer als die Limousine und verströmte zumindest schon dadurch einen Hauch von Exklusivität. Lediglich 210 Kunden entschieden sich während des Produktionszeitraums 1931–1932 für den Kauf dieses mit dünnen Speichenrädern ausgestattete, eher unspektakulären Automobils. 1938 endlich erschien mit dem BMW 327 Coupé das erste große BMW Coupé in der Geschichte des Münchner Fahrzeugherstellers. Der bis heute zu den schönsten Automobilen aller Zeiten gehörende Sechszylinder ist der älteste „direkte“ Vorfahre des neuen 6ers. Eleganz, Kraft, Dynamik – die Attribute von damals ziehen sich bis zum jüngsten Coupé-Spross durch die Firmengeschichte.
Der BMW 327/28 war ein absoluter Siegertyp. Baron Huschke von Hanstein, der „Gentleman-Rennfahrer“ der dreißiger Jahre, war einer von 86 Käufern, die das 327/28 Coupé ihr eigen nennen konnten. Kein Wunder, war die 80 PS starke und 140 Stundenkilometer schnelle Sportversion mit über 8 000 Reichsmark doch mehr als doppelt so teuer wie ein exklusiver Reisewagen. Noch exklusiver wurde allerdings ein anderes BMW Coupé aus dieser Zeit – das BMW 328 Coupé Touring blieb ein Einzelstück. Und was für eins: Mit 135 PS trug es seine rund 800 Kilo Gewicht in Le Mans zum Klassensieg und bei der Mille Miglia 1940 sogar zum triumphalen ersten Platz der Gesamtwertung. Die frühen fünfziger Jahre: Barockengel und BMW 503. Nach dem zweiten Weltkrieg dauerte es bis 1954, als mit einer Variante des Typs 501 wieder ein BMW Coupé die ausgebombten Werkhallen verließ. Chassis und Motor lehnten sich an Vorkriegskonstruktionen an; der Volksmund nannte die üppig geformte Erscheinung „Barockengel“. Der Typ 501 und sein Schwestermodell mit V8-Motor, der BMW 502 wurden in der Coupévariante lediglich 30mal verkauft, was bei einem Preis von rund 20 000 DM niemanden überraschen konnte. Immerhin kostete damals ein Eigenheim kaum mehr. Das ab 1956 verkaufte 503 Coupé sorgte mit V8-Motor und allem erdenklichen Luxus jener Zeit wie Lederpolstern und elektrischen Fensterhebern dafür, dass bei BMW die traditionellen Coupé-Tugenden nicht vergessen wurden. Für die Karosserielinien zeichnete Designer Albrecht Graf Goertz verantwortlich. Der Schüler der Industriedesign-Ikone Raymond Loewy schuf mit dem 507 Roadster und eben dem 503 Coupé traumhafte, unvergessene Automobile – doch leisten konnten nur wenige sich einen der 30 000 Mark teuren Wagen. Es blieb deshalb bei 273 Exemplaren.
Ein kleines Coupé ganz groß. Ab 1959 trat erneut ein kleines Coupé an, um für die weiß-blaue Marke zu werben – der BMW 700. Dieser nach seinem italienischen Designer Giovanni Michelotti südländischen Charme versprühende 2+2-Sitzer traf exakt den Zeitgeist und füllte die Auftragsbücher. Dazu gesellte sich 1962 das Luxuscoupé 3200 CS, das der berühmte italienische Karossier Nuccio Bertone für BMW entworfen hatte. Nach gut 600 Exemplaren wurde der Italo-Klassiker 3200 CS 1965 vom BMW 2000 CS abgelöst, dem der 2800 CS und der 3.0 CSi folgten. BMW war wieder in der Oberklasse vertreten.
Auch auf den Rennstrecken der 70er-Jahre zeigten die BMW Boliden in farbenfroher „Kriegsbemalung“ den Wettbewerbern den gewaltigen Heckspoiler. Hans-Joachim Stuck, Brian Redman oder Ronnie Peterson hießen die Rennstars, die im BMW Coupé viele Pferde vom Zügel ließen. Der 6er wird zum erfolgreichsten Coupé der BMW Geschichte. Mitte der 70er waren die wilden Jahre vorbei und BMW präsentierte mit seiner 6er-Reihe ein elegantes, zurückhaltend gestaltetes Oberklasse-Coupé, dem ein außergewöhnlicher Verkaufserfolg beschieden sein sollte: Bis zum Produktionsende 1989 konnten mehr als 86.000 Exemplare verkauft werden. Nie zuvor war ein BMW Coupé erfolgreicher gewesen. Der folgende 8er war in den 90er-Jahren mit mehr als 31 000 verkauften Einheiten ein weiterer technologischer Meilenstein in der BMW Coupégeschichte: Seine 8- und12-Zylinder Motoren katapultierten den 8er locker auf bis zu 250 Stundenkilometer und ermöglichten dem exklusiven Kreis seiner Liebhaber ein bis dahin unerreicht genussvolles Dahingleiten. Quelle: BMW Presse-Information vom 16.10.03 |
|
|
Die BMW Coupé-Tradition: der 6er und seine prominente Vorfahren |
|||
|
zurück zur Startseite | |||
www.7-forum.com · Alle Rechte vorbehalten · Letzte Bearbeitung dieser Seite: 26.01.2006 · Dies ist keine Seite der BMW Group |