Zum 100. Geburtstag von Sir Alec Issigonis Legenden um eine Legende
Der erste war Lord Snowdon: Ihm, einem Freund von Alec Issigonis, gebührt die
Ehre, den MINI Classic in der Londoner Society salonfähig gemacht zu haben.

Morris Mini-Minor Super-de-Luxe, 1963
Als einer der ersten Käufer fegte er, begeistert von den kompakten
Abmessungen und dem hervorragenden Handling, durch die britische Hauptstadt.Als Ehemann von
Prinzessin Margaret machte er seinen Einfluss geltend, dass Issigonis die Chance
bekam, seiner Schwägerin Queen Elizabeth den Kleinwagen vorzuführen. Als sie
persönlich neben Issigonis Platz nahm und sich eine Runde durch den großen Park
von Schloss Windsor chauffieren ließ, hatte der MINI Classic den Durchbruch
geschafft.
Nobeltrimm: Im „Wickerwork“-Look.
Nicht lange nach Lord Snowdon kam Peter Sellers, einer der großen englischen
Schauspieler, in den frühen 60er Jahren auf den Geschmack des MINI Classic. Er
begründete einen neuen Trend, indem er den ursprünglich spartanischen Kleinwagen
innen fein ausstatten ließ und dies äußerlich durch einen Karosserieüberzug mit
dem Aussehen eines Korbgeflechtes dokumentierte. Dieses Design gefiel Jahre
später wiederum dem monegassischen Regenten so gut, dass sich Rainier von Monaco
ebenfalls einen MINI Classic im sogenannten „Wickerwork“-Trimm anfertigen ließ.

Stadt-Sportwagen: Morris Mini Cooper S Mk II, 1968 in London
Peter Sellers Faible für den MINI Classic ging freilich noch weiter: Er ließ
sich nicht nur eines seiner Lieblingsautos mit einer am Dach angeschlagenen
Heckklappe ausrüsten, sondern beschenkte über die Jahre auch seine
Lebensgefährtinnen mit sehr individuell veredelten MINI Classics. Das Beispiel
machte Schule und es ist nicht bekannt, ob die 20 000 Pfund Sterling, die ein
arabischer Liebhaber in seinen MINI Classic investierte, die Spitze der
Individualisierung war.
Für Einsteiger: Niki Lauda begann auf einem MINI Classic.
Nach seiner sportlichen Blitzkarriere, die in dem Sieg bei der Rallye Monte
Carlo 1964 gipfelte, diente der MINI Classic zahllosen Rennfahrern als
Einstiegsauto. Darunter waren auch einige, die später zu Weltruhm kamen. Einer
von ihnen heißt Niki Lauda. In einem Interview erinnerte er sich: „Der Cooper S
hatte ein phantastisches Image bei meinesgleichen, das war zwei, drei Jahre
zuvor durch die Monte Carlo-Siege ausgelöst worden. Ich sehe noch die Bilder vor
mir mit den tausend Scheinwerfern und den Lederriemen an der Motorhaube. Dass
ein derartiges Auto Monte Carlo gewinnen konnte, das war einfach riesig. Und als
ich das Auto dann selbst hatte, war Platz genug für meine Begeisterung. Es ließ
sich so leicht, so problemlos fahren, so direkt und so schnell, es war
herrlich.“ Kurz darauf gewann Lauda sein erstes Bergrennen auf seinem MINI
Classic, der Rest seiner Karriere ist Legende.
Der Star: Drei MINI Classic erledigten den „Italian Job“.

Morris Mini Cooper, 1964
Niemand weiß, wie oft der MINI Classic in Film und Fernsehen als Komparse
oder Staffage eingesetzt wurde. Aber er ist eines der ganz wenigen Automobile,
die auch Hauptrollen spielten. So in dem 1969 mit Michael Caine gedrehten
Klassikers „The Italian Job“. Der Streifen drehte sich praktisch nur um ein
Thema, nämlich eine wilde Verfolgungsjagd mit drei Mini Cooper durch die
italienische Stadt Turin. Gleich nach der Filmpremiere legte Rover eine
Sonderserie auf, die wie die Filmstars dekoriert waren und auch den Filmtitel
trugen.
Der Über-MINI: Twini mit zwei Motoren.
Und der MINI Classic war natürlich ein willkommenes und teils exzessiv
bearbeitetes Tuning-Objekt: Sechszylinder- oder Turbomotoren fanden sich unter
der Haube, brettharte Fahrwerke, es gab nichts, was es nicht gab.
Die Krönung allerdings schuf Alec Issogonis selbst: 1963 hatte er auf der
Basis eines Moke Prototyps den Twini gebaut – mit zwei Motoren. Vorn arbeitete
ein Vierzylinder mit 950 Kubikzentimetern Hubraum, im Heck trieb ein 850er
Basismotor zwei Achswellen zu den Hinterrädern an.

Austin Mini 850, Ausführung Super-de-Luxe, ab 1962 im Programm
John Cooper übernahm die Weiterentwicklung und stellte einen MINI Classic mit
zwei 1275er Motoren auf die Räder, die zusammen rund 180 PS entwickelten. Dieses
Auto war wiederum die Vorlage für einen Renn-Twini, den BMC auf der Targa Florio,
dem berühmten Rundstreckenrennen auf Sizilien einsetzen wollte. Der zweimotorige
Renner erreichte zwar hervorragende Rundenzeiten, doch nach kurzer Distanz fiel
der hintere Motor aus und der Über-MINI blieb sieglos.
Quelle: BMW Presse-Information vom 15.11.2006
|