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75 Jahre BMW. Die Geschichte der BMW Automobile - Teil 2303: Der erste BMW mit Reihensechszylinder.
Er hat schon eine automatisch arbeitende Kühlerjalousie und hydraulische Teleskopstoßdämpfer. Der Motor glänzt wiederum durch hohe Laufruhe, geringe Vibrationen und gute Durchzugskraft.
Der 326 ist eines der modernsten Autos seiner Zeit. Als erster BMW besitzt er eine strömungsgünstig geformte Karosserie, hydraulisches Bremssystem und verdeckt liegendes Reserverad. Der Motor ist ein zwei Liter großer Sechszylinder mit zwei Vergasern, dessen 50 PS von einem teilsynchronisierten Vierganggetriebe mit Freilauf im 1. und 2. Gang übertragen wird. Damit erreicht der 326 eine Höchstgeschwindigkeit von 115 km/h. Die Resonanz ist euphorisch, dieses Modell wird mit knapp 16 000 Einheiten meistverkaufter BMW der Vorkriegszeit. Doch der Zweiliter-Wagen bleibt exklusiv, 6 650 Reichsmark kostet beispielsweise das zweitürige Kabriolett. Im Vergleich: 1000 Mark soll der Preis des projektierten Volkswagen betragen. Und schon dies ist kaum erschwinglich.
328: Ein Sportwagen wird zur Legende. Bild: 1936: BMW 328 - Erfolgreichster 2 l-Sportwagen seiner Zeit
Der 326 soll nicht die einzige BMW Sensation des Jahres 1936 bleiben. Die nächste bahnt sich am 14. Juni auf dem Nürburgring an - mit dem ersten Auftritt des brandneuen BMW 328: "Unheimliches holte Henne aus seinem neuen 2 Liter. Welch prachtvolle Beschleunigung! Er schießt davon, die lange Gerade hinunter und hinein in die Kurven und Kehren des Rings... der Sportwagen ist schneller als die gesamte Kompressor-Konkurrenz! Weit überlegen geht Henne als Sieger durchs Ziel..." Was die "Motorwelt" so euphorisch beschreibt, ist das Ergebnis einer Blitzentwicklung. Die Konstrukteure, Mechaniker und Gestalter der BMW Entwicklung in München hatten wenig Zeit und Geld gehabt, diesen Sportwagen zu verwirklichen. Man musste sich auf das Wesentliche beschränken und vielleicht liegt darin das Geheimnis des Erfolgs. Binnen kurzer Zeit dominiert der BMW 328 seine Klasse auf unerhörte Weise, selbst deutlich leistungsstärkere Konkurrenten werden nicht selten deklassiert. 80 PS in der Serienversion bei nur 830 kg Gewicht verhelfen dem eleganten Roadster zu beeindruckender Kraftentfaltung.
335: souveräner Reisewagen für die neue Autobahn. Bild: BMW 327 Coupé (1937 - 1941)
Gegen Ende der dreißiger Jahre sind die Bayerischen Motoren Werke zu einem der renommiertesten Hersteller von Automobilen in Deutschland geworden. Innerhalb von nur zehn Jahren war es gelungen, vom Produzenten eines einfachen Kleinwagens in Lizenz zu einer Manufaktur von Automobilen zu werden, die anspruchsvollen Kunden eine breite Palette sportlicher Wagen bietet. Nachdem BMW 1937 mit dem Sport-Kabriolett vom Typ 327, dem bald auch eine elegante Coupé-Variante folgt, in den Kreis der Luxuswagenanbieter eintritt, fehlt eigentlich nur noch eine große und repräsentative Limousine im Angebot der BMW Wagen aus Eisenach. Zum Jahreswechsel 1937/38 entschließt man sich dazu, einen solchen Wagen nicht von Grund auf neu zu entwerfen, sondern sich bei der Konstruktion eng an den viertürigen Typ 326 anzulehnen. 1939 kommt der 335 auf den Markt, eine vergrößerte Ausführung des 326 mit verlängertem Radstand und neuem 3,5 Liter Sechszylinder-Motor. Er ist vor allem auf die neuen Autobahnen und die dort möglichen hohen Reisegeschwindigkeiten konzipiert. Die Maschine, deren seitliche Nockenwelle nicht mehr durch Rollenkette, sondern durch Stirnräder angetrieben werden, leistet 90 PS, gut für Tempo 145. Die Drehstabfedern sitzen nun längs an der hinteren Starrachse, das Viergang-Getriebe ist erstmals vollsynchronisiert. Doch das Jahr, in dem der Monumentalfilm "Vom Winde verweht" uraufgeführt und der erste deutsche Einheits-Fernsehempfänger vorgestellt werden, endet tragisch: Am 1. September entfesselt Hitler den Zweiten Weltkrieg.
501/502: "Barockengel" mit Sechs- oder Achtzylinder.
Drei Jahre später dient der "Barockengel" als Plattform für eine Sensation: Als auf dem Genfer Salon des Jahres 1954 der BMW 502 debütiert, begrüßt die Fachwelt den ersten serienmäßigen Leichtmetallmotor der Welt und ersten deutschen Achtzylinder der Nachkriegsgeschichte enthusiastisch: "Der neue Leichtbau V-Achtzylinder von BMW dürfte die bisher glücklichste Synthese der Automobilbau-Kunst diesseits und jenseits des großen Teiches sein", jubiliert etwa die Motor-Revue.
Quelle: BMW Presse-Information vom 22.03.04 |
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