Bremsen: Bremsleitung "geplatzt"!

[dansker]

Noch eine Bemerkung von einen Prüfer des "TÜV-Nord" in Flensburg: Da ich einen Deutschen 730 hier habe, der in Deutschland zum TÜV muss, habe ich, bevor ich die Bremsrohre Getauscht habe, dort Angerufen um zu Wissen, ob diese Kupferrohre in Deutschland denn nun Verboten, oder Erlaubt sind! Zuerst bekam ich eine etwas um den "Heissen Brei" gehende Antwort, indem mir Mitgeteilt wurde, das viele Dänen nach Deutschland Umziehen, und ihr Fahrzeug mitbringen. Diese müssen dann in Deutschland Getüvt werden, damit sie auf Deutschen Nummern Fahren dürfen. Man habe Beobachtet, das von diesen Fahrzeugen gut 90% Nachträglich mit Kupferbremsrohren Ausgerüstet sind, und diese würden nicht Beanstandet!!

Darauf entgegnete ich mit der Frage, das es ja sein könnte, das hier in Flensburg diese Rohre nicht Beanstandet werden, aber das Fahrzeug solle in Kiel beim TÜV Vorgestellt werden, und darum bräuchte ich schon etwas mehr "Handfestes", zB. ein Schriftliches Verbot, oder eine andere Bestimmung, die Besagt, das Kupferrohre Zulässig sind! Der Prüfer las mir dann einen Text aus den Prüfvorschriften vor, in der folgendes steht:
Bei einigen Modellen des Fabrikates "Peugoet", sind die Fahrzeuge ab Werk mit Kupferrohren Ausgestattet! Wenn nun aus welchen Gründen auch immer, einige Rohre Ausgetauscht werden, und diese Wiederum als Kupferleitung Montiert werden, sind diese n i c h t zu Beanstanden!!

Hieraus leitete der TÜV-Prüfer ab, das es Egal sei, ob es ein Peugoet oder Opel usw. ist, die Bremsen arbeiten überall mit dem fast gleichen Druck, und daher ist es seiner Meinung nach auch in Ordnung, wenn ich an einem BMW diese Kupferrohre Verbaue, er werde diese ohne Beanstandungen Durchgehen lassen! Desweiteren sagte er auch, wir sollten ruhig den Wagen in Kiel beim dortigen TÜV Vorstellen, und sollte es sein, das sich ein Prüfer in Kiel über diese Bremsrohre Mokiert, möchte der Kunde dem Prüfer Bitten, einmal nach Flensburg zum TÜV-Nord Anzurufen, er (der Flensburger Prüfer) würde die Leute in Kiel dann "Konfirmieren"!

Wie es so scheint, gibt es wohl kein Eindeutiges Verbot, das Besagt, das Kupferrohre nicht Montiert werden dürfen!

Gruss dansker

[Setech]

Das ist leider so - es kommt mir vor, als ob die Sachverständigen nicht mehr so viel Sachverstand anwenden dürfen. Es ist das Standardgeschät gefragt - also HU, AU und Teilegutachten abschreiben und eintragen.
Wenn der Sachverständige Sachverstand einsetzt, kann er einen auf den Deckel bekommen und allein die Wahrscheinlichkeit dafür schreckt ab.
Wie immer drei Prüfer - vier Meinungen.

[Zeeyou95]

...zuerst einmal vielen Dank für die Informationen und Hinweise! Wie schon gesagt, werde ich mich die nächsten Wochen nicht um den Wagen kümmer können. Sobald ich aber die Gelegenheit habe und den Wagen in die Werkstatt gebracht habe, werde ich berichten.

[m30 freak]

Was der eine Prüfer sagt ist gut,was der Andere sagt kann es nicht sein.

Fakt ist es ist eine Änderung am Kraftfahrzeug.Diese bedarf einer Abnahme.
Ohne spezifisches Gutachten keine Abnahme.
Das waren die Aussagen von Drei unterschiedlichen Prüfstellen.

Die haben alle kein Bock mehr.

mfg Harald

[dansker]

Das wird man ja Sehen, wenn der V8 in der nächsten Woche beim Tüv Vorgestellt wird! Wenn der Tüv meint, das Kupferleitungen nicht Zulässig sind, so sollte man dies auch deutlich Bekannt machen, und nicht mit irgendwelchen Ausflüchten wegen der Haltbarkeit dieser Rohre kommen. Hier in "DK" werden zum Austausch der alten Rohre nur Kupferrohre Verbaut, und so lange ich Selbstständig bin, ist mir noch nie ein Kupferrohr Untergekommen, welches Undicht geworden ist!
Ich könnte mir eher Vorstellen, das es in Deutschland eine Lobby gibt, die eine Zulassung von Kupferrohren mit aller Macht versucht zu verhindern.

Gruss dansker

[m30 freak]

Das ist gut möglich,ist halt die bessere Wahl ,und haltbarer.

Die Deutschen Tüv Gesetze gehören eh mal kräftig Reformiert!

Aber wenn du als Hersteller direkt die cunifer verbaust ist das kein Stress beim Tüv,da es ja so werksmässig geliefert wurde.
Auch eine Aussage eines Tüvers.

[Setech]

Leider ist es so, dass ein Sachverständige haftet. Es ist aber auch gut so, dass ein Sachverständige haftet.
Er hat es eben leicher sich an ein Blatt Papier zu klammer, wenn irgend wann ein Gutachter aufgrund eines Unfalls eingeschaltet wird und dann eine Schwäche zu Tage tritt.
In meinen Augen gibt es mindestens zwei Sachverständige. Der eine der sich Fragt: "Ist das eine technisch sauber Lösung und würde ich sie auch so fahren?"
Der Andere der sich an Papier klammert und vielleicht noch einen Nachweis für die Kraftstoffleitung fordert, ob diese denn resistent gegen Kraftstoff und mineralische Öle ist und ob genau diese Resistenz auch in einem BMW E32 ebenfalls auftritt.

Bitte hier nicht von Kupferleitungen sprechen, sondern von Kunifer oder Cunifer.
Wenn die Rohe wie oben zitiert der Norm entsprechen und als Bremsrohre zugelassen sind, dann geht das technisch i.O.
Die Bauartveränderung ist hier nicht gegeben, es wurde nichts geändert, sondern ein defektes Teil durch ein gleichwertiges ersetzt.

[Haschra]

""Die Bremsleitungen sind aus einer Kupfer-Nickel-Legierung hergestellt, sogenanntes KUNIFER, und daher rostfrei.

Unsere KUNIFER-Leitung Typ CN102 (auch Cunifer 10 genannt) entspricht in Zug- und Druckfestigkeit der britischen Norm BS2871.3 bzw. BS EN12449 (letzteres ist gleichzusetzen mit DIN EN12449 und ersetzt mit DIN EN 12451 die alte DIN 1785, alle DIN entsprechen dem aktuellen Werkstoffkurzzeichen CuNi10Fe1Mn) sowie der Werkstoffnummer 2.0872, bzw. CW352H und sind nahtlos gezogen.
Gemäß DIN 74234 "Hydraulische Bremsrohre Bördel" Abschnitt 3 sind Bremsrohre mit Werkstoffkurzeichen CuNi10Fe1Mn (2.0872) (ehemals DIN 17664), als Bremsrohre zugelassen.
Leider kann keine ABE bzw. ein Teilegutachten mitgeliefert werden, was zu der paradoxen Situation führt, dass Kunifer-Leitung zwar zulässig sind, der TÜV aber dennoch die Abnahme im Einzelfall verweigern kann.

Unterlagen über die Einhaltung der Normen können Sie sich gerne bei uns anfordern."" Quelle: Korrosionsschutz-Depot

Wenn man schon technische Produktdaten zitiert, sollte man es vollständig zitieren, und nicht aus dem Zusammenhang reißen.
Sonst könnte bei manchem Leser ein falsches Bild entstehen, und er von falschen Tatsachen ausgehen.
Ohne Einzelabnahme dürfen diese Leitungen eigentlich nicht verbaut werden.

M f G

[dansker]

Wenn man es ganz genau Wissen möchte, sind diese Bremsleitungen nicht nur Kupfer und Nickel, sondern wie die Bezeichnung der Rohre schon Aussagt, eine Legierung aus Kupfer, Nickel, Eisen und Mangan. Sollte man wirklich mit dem Gedanken Spielen, sich solche Rohre am Fahrzeug zu montieren, sollte man beim Kauf darauf achten, das die Abkürzungen der einzelnen Werkstoffe auch auf den Rohren Aufgeprägt ist! Denn reine Kupferleitungen sind für den Fahrzeugbau, in Bezug auf Bremsrohre nicht Zulässig, was den Grund hat, das reines Kupfer nicht mit den hohen Arbeitsdrücken Klarkommt, und bei Vibrationen gerne Brechen mag!

Gruss dansker

[Setech]

Bei den letzen Restaurationen (911 T, W113, W463) gab es keine Probleme bei der Abnahme. Es gibt sie also wirklich, echte Sachverständige.