Bremsen frieren an

[dansker]

Das ist genau das gleiche, wenn man in starken Regen gefahren ist und den Wagen dann Abstellt und für einige Zeit anschliessend nicht Benutzt. Dann rosten die Bremsklötze ebenfalls an den Bremsscheiben fest. Da kann die Bremse noch so Fehlerfrei sein, festgammeln wird sie trotzdem.
Und nein, die Bremsscheiben sind nicht "Wellig", um die Bremskolben zurück zu drehen. Hier reicht es bei einer Scheibenbremse alleine aus, wenn der Bremsdruck vom Bremssystem wieder weggenommen wird, auf Deutsch, wenn das Bremspedal wieder gelöst wird. Hierbei zieht sich der Kolben dann wieder um vielleicht 1-2 Zehntel mm zurück, was ja völlig ausreichend ist und bei der nächsten Bremsung das Pedal nicht in den "Keller" gedrückt werden muss, um Bremsdruck zu bekommen.

Was ich mit dem "Festfrieren" meinte: Bei den jetzigen Temperaturen ist die Gefahr eines "Festklebens" der Bremsklötze wesentlich höher, wie in der warmen Jahreszeit. Im Sommer bleibt die Bremsscheibe länger Warm, und diese kann dann das evtl. Wasser noch in der Standzeit zum Abdampfen bekommen. In den Wintermonaten kühlt die Bremsscheibe wesentlich schneller ab und an den Bremsklötzen befindliches Wasser lässt dann die Bremsbeläge an der Bremsfläche anrosten.

[Haschra]

Zitat von dansker

Und nein, die Bremsscheiben sind nicht "Wellig", um die Bremskolben zurück zu drehen.

"Wellig" ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck,
aber einen Seitenschlag so um die 0,02mm haben die neuen Scheiben werksmäßig.
So wird der Rechteckring in seiner Funktion noch unterstützt.
Wäre dieser Schlag nicht vorhanden und die Scheibe absolut schlagfrei,
könnte sich der Belag beim bremsen regelrecht "festsaugen",
und die Klötze sich nicht von der Scheibe lösen.
Der max. Seitenschlag bei gebrauchten Scheiben sollte nicht größer als 0,06 - 0,09mm sein.

M f G

[dansker]

Dieser "Gewollte Seitenschlag" kann aber nur darauf zurückzuführen sein, das man wohl nicht im Stande ist, eine Bremsscheibe zu 100% Schlagfrei Abzudrehen. Dieser Arbeitsvorgang ist ja der gleiche, als wenn man seine Bremsscheiben bei einer Werkstatt Abgedreht bekommt. Da wird dann die Bremsscheibe gleichzeitig auf der Aussen-, und Innenseite abgedreht, um eine Scheibe nach Möglichkeit Schlagfrei zu bekommen.

[heller-goisern]

Was die Bremssatel angeht so ist das in 90%aller Fälle kein Problem . Es gibt für wenig Geld Rep. Sätze für die Bremssattel neue Kolben Dichtungen bzw. Manschetten usw. Das kostet nun wirklich kein Vermögen.

[Olitschka]

Man sollte aber bei angeschraubten Rad testen ob da was hakt.
Ohne Radschrauben sitzt die Scheibe ja nur an der einen Schraube und die hält sie nicht plan an der Nabe, somit schleift sie an einer Stelle.

[--750il--]

also man kann das rad schon durchdrehen.. es dreht auch 1-2mal über den schleifpunkt nach, wenn man es kraftvoll anstößt.

[Olitschka]

Ein Arbeitskollege hatte das mal an seinem alten Benz.
Selten gefahren und nur Kurzstrecke.
Bei ihm hat es jedes mal geklebt.

[dansker]

Wenn die Bremsscheibe etwas "hakelig" durch den Bremssattel dreht, kann die Ursache aber auch an einer Radnabe liegen, die nicht genug Gereinigt wurde. Sollte das rad sich dann immer noch etwas zu schwer Drehen lassen, liegt dies mit grosser Sicherheit daran, das der Zylinder kurz unterhalb der Staubmanschette stark angerostet ist und somit den Kolben "klemmen" lässt. Die andere Möglichkeit ist, das sich die Chromlage auf dem Kolben an einigen Stellen gelöst hat und das Material des Kolbens dann zu Korrodieren begonnen hat und ebenfalls den Kolben nicht mehr frei Gleiten lässt. Solange es nur Rost am Zylinder ist, kann man diesen sehr einfach mit einer "Tassendrahtbürste" entfernen. Wenn allerdings ein Bremskolben etwas von der Chromlage verloren hat, hilft nur noch der Austausch des Kolbens. Allerdings würde ich dann immer solche Austauschaktion Paarweise vornehmen.