Alsoooo, habe trotz der Warnungen und gut zureden die Pleuellagerschalen (mit neuen Schrauben) von unten mit angehobenem Motor gewechselt. ACHTUNG, das ist eine Arbeit für Leute die Vater und Mutter, und auch noch die Nachbarn, und alle anderen die sie kennen, erschlagen haben.
Um das Ergebnis vorweg zunehmen:
Die Schalen sahen im wesentlichen gut aus, 2 Zyl. hatten Schleifspuren bis in die 2. Schicht und 1 Zyl. war richtig runter und teilweise in der 3. Schicht. Diese Schale war auf der rechten Bank auf einem Pleuel nahe der Spritzwand (Welcher Zyl. weiß ich nicht mehr genau) verbaut.
Auf der rechten Bank Richtung Spritzwand hatte ich auch das rumpelnde/tickernde Geräusch festgestellt. Möglicherweise war also die Lagerschale die Ursache. Mehr werde ich wissen, wenn der Motor wieder läuft.
So, jetzt mal die Arbeitsschritte die ich gemacht habe, soll eher der Abschreckung dienen, falls das wirklich jemand machen will.
1. Fahrzeug vorne aufbocken oder auf Rampen fahren. Wenn man nur einen einfachen Motorkran hat, muß man den Wagen auf Böcke stellen, sonst passt der Kran nicht.
2. Ölfiltergehäusedeckel öffnen, Öl ablassen. Kabel vom Ölstandgeber lösen. Untere Ölwanne abbauen. Hohlschraube am Ölfiltergehäuse abschrauben. Ölmeßstab rausziehen und die Halterung an der oberen Ölwanne abschrauben.
2. Mutter für das Ritzel der Ölpumpe lösen, Ritzel abnehmen. Das dünne Ölrohr aus der Pumpe ausklipsen. Ölpumpe abschrauben. Achtung, die hängt dann noch an 2 Leitungen. Vorsichtig ziehen bis sie plötzlich runterkommt. Die Pumpe ist schwerer als gedacht und noch mit Öl gefüllt.
3. Spannschraube für den Flachriemen lösen und anschließend auch die zentrale Schraube, die den Hebel an der oberen Ölwanne hält, abschrauben.
4. Keilriemen von der Servopumpe nehmen. Einfach den Spanner mit einem Hebel wegdrücken bis der Riemen genügend Luft hat.
4. Dann Servoöl ablassen und alle Ölleitungen von der Pumpe lösen. Servoölpumpe von oberer Ölwanne abschrauben. Die Ölleitungen müssen runter, anders bekommt man die Pumpe nicht von dem dämlichen, lange Bolzen der oberen Ölwanne runter.
Achtung, evtl. erst Schritt 7. vor 5. machen
5. Schrauben der oberen Ölwanne abschrauben. Das sind ca. 26 kleine rundherum, 2 größere zur Kupplung hin, 4 große direkt an der Kupplung unter schwarzen Gummistopfen versteckte und 4 Torx die von der Kupplungsglocke in die Wanne reingehen. Vorsichtig rütteln, schütteln bis sie sich löst.
6. Motorlager, je 2 Schrauben pro Seite, abschrauben. Motorabdeckung entfernen und Motorkran an den 2 Tragösen befestigen und Motor vorsichtig anheben. Ggf noch die Kupplungsglocke mit Wagenheber anheben/stützen.
So, jetzt wird nochmal sehr spaßig. Der Motor war schon gute 3-4 cm gehoben und der Kran war schon mächtig unter Spannung. Trotzdem passte die obere Wanne nicht über die Vorderachse und das Lenkgestänge. Nur mit heben wären da auch nochmal 3cm nötig gewesen. Die Lösung dazu war 7.
7. Die gottver$%&?(/!, lange, unnütze Nase hinten an der Ölwanne abflexen (oder sägen), dabei den Motor von unten abdecken, damit der Dreck nicht in den Kurbeltrieb fliegt. Evtl. diesen Schritt schon vor 5. machen
8. Obere Ölwanne vorsichtig, nach vorne herausnehmen. Wenn nötig, den Motor mit Ratsche und Gelenk an der Kurbelwelle drehen, so das keine Pleuel im UT hängen, sonst passt die Wanne nicht vorbei! Rechtzeitig den Schlauch vom Ölmeßstab rausziehen.
Achtung, auf halbem Weg kann endlich und muß auch die Hohlschraube von der Rücklaufleitung des Ölfiltergehäuses gelöst werden. Vorher geht es nicht, deswegen wurde auch die andere Hohlschraube in Schritt 2. gelöst.
Bei Montage rechtzeitig diese Schraube wieder montieren! (Oder durch blinde ersetzen, wenn man die obere Hohlschraube geschweißt hat)
Achtung, wegen Schräglage läuft verbliebenes Motoröl auf die Schwungsscheibe und in die Kupplung! Öl schnell wegwischen bzw. Schwungscheibe gleich abdecken/abkleben.
9. Pleuellagerschalen ersetzen.
10. Dichtungsreste abkratzen und Ölwanne wieder unter den Motor bringen
Soweit bin ich bis jetzt gekommen. Problem ist jetzt die Dichtung samt Wanne heile wieder unter der Achse und Lenkgestänge durch zu bekommen und auch noch Silikondichtung aufzutragen. Aber das sollte ja jetzt auch kein Hindernis mehr sein.
Danach theoretisch in umgekehrter Reihenfolge montieren! Bei Montage der Ölpumpe das Spiel der Kette prüfen. Neue Dichtringe insbesondere an den Pumpen verwenden. Natürlich Motor und Servoöl in ausreichender Menge einfüllen. Genau checken, ob man nicht etwas vergessen hat.