Zitat:
Orginal gepostet von Holgi M60 V8
Ich Denke mal das ich im Winter den Wagen ruhig Starten kann und dann erst ans Katzen gehe.
Bei 500 U/min wird das Oel vorgewärmt und gut verteilt.
Wenn ich dann los fahre vermeide ich hohe Drehzahlen bis die Wassertemperatur senkrecht steht.
Gruß Holger
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DAS ist meines Erachtens falsch.
Weil:
a) Belästigung der Nachbarn.
b) Unsinniger Kraftstoffverbrauch.
c) Der Motor wird im Leerlauf nicht ausreichend mit Öl versorgt.
Das Öllämpchen erlicht zwar (ab ca. 0,5 bar), aber der Öldruck ist nicht überall ausreichend.
WEIL:
Der Ölkreislauf ist ein verzweigtes System.
Dicke Röhren können besser mit kaltem Öl durchflutet werden, als dünne Röhren.
Kaltes Öl hat eine erheblich höhere Zähflüssigkeit.
Je dünner die Röhre ist, umso mehr Energie (Öldruck) wird benötigt, um kaltes Öl durch zu drücken.
Im Leerlauf denke ich ist es sehr knapp. Der Öldruck reicht gerade so aus, oder aber auch nicht.
Kleine Röhren "verstopfen" durch zähflüssiges kaltes Öl.
Der Öldruck-Fühler (das Öl-Lämpchen) öffnet zwar bei ca. 0,5 bar, aber ist damit gewährleistet, dass überall auch Öldruck vorhanden ist ?? --> NEIN. Nur ein Total-Ausfall des Ölpumpe würde angezeigt.
Dieses "verstopfen" ist durch einen rasch erwärmten Motor, der dann auch mehr Öldruck im Fahrbetrieb erzeugt, wohl nicht zu erwarten. ... daher:
d) Im Leerlauf erwärmt sich der Motor nur sehr langsam.
Im Fahrbetrieb erheblich schneller.
Die Techniker haben herrausgefunden, dass die Innen-Abnutzung des Motor bei kaltem Öl am schlimmsten ist.
Je schneller der Motor Betriebstemperatur erreicht, um so schneller erreicht er den Zustand: Fast-Verschleiß-Freier-Betrieb.
Das Argument, dass ein kalter Motor, der höhere Drehzahl als Leerlauf läuft aber durch diese höhere Drehzahl mehr Abrieb hat zählt nicht, weil die Ölpumpe bei mehr Drehzahl die Schmierstellen erheblich besser "bedienen" kann. Und das kalte Öl nun mit erheblich mehr Druck an die Schmierstellen befördert wird und dort da ja immer noch sehr zähflüssig erst langsam (trotz hoher Drehzahl) abläuft.
Zu hohe Drehzahlen (wohl über 4ooo U/Min) bewirken dagegen keinen erheblich verbesserten Öldruck (weil die Reibung des Öls an den Wänden nun zu extrem wird). Somit wird hierbei das Öl an den Lagerstellen weggedrückt und es kommt zu einem Schmierfilmlosen Abreiben der Bauteile.
Warum KNUFFEL seinen 911er warm laufen massen muß geht mir auch nicht in den Kopf rein.
Sein Motor hat mit ziemlicher Sicherheit auch Gleitlager an der Kurbelwelle und Ölringe in den Kolben.
Sein Argument:
"Anders sieht´s z.B. bei meinem alten 11er aus.Der hat eine Trockensumpfschmierung,
d.h. er hat keine Ölwanne,um Panschverluste der Welle zu vermeiden.Desweiteren
Spritzölkühlung für die Kolbenböden.Den muß ich leider Warmlaufen lassen."
Kann ich nicht verstehen.
Es ist ganz klar, dass die Spritzölkühlung für die Kolbenböden kurz nach dem Start noch nicht so wirkungvoll ist bzw. nicht funktioniert, weil zu fähflüssiges Öl.
Aber warum brauchen die Kolben kurz nach dem Start eine Öl-KÜHLUNG ?????
..also auch hier NICHT warm laufen lassen.
Bei ganz tiefem Frost evtl. 30 Sekunden, aber länger ist in meinen Augen Unsinn.
Da sind dann Langzeitschmierungen wohl die bessere Wahl.
Dazu kann ich nur sagen: im schlimmsten Fall funktionieren diese Produkte wie Slick50, QMI, etc. nicht.
Dann war es ein teurer Ölwechsel, mehr nicht.
Im Günstigsten Fall helfen sie die Motorlebensdauer derart zu erhöhen, dass es sagenhaft ist und vorher die Karosse wegfault (auch bei BMW)...
Zum Thema Langzeitschmierung kann ich n Aufsatz mit Erfahrungen und Gerüchten schreiben, aber das führt hier zu weit.