Ich hatte mal einen Hartge H5S, Bj.81 5er E28 mit 3.5l Hartge Motor, 240PS, kein KAT.
Der Motorumbau war 1985, große Ventile, Nockenwelle, Fächerkrümmer. Nur die geschmiedeten
Kolben zur Verdichtungserhöhung fehlten noch, dann wären es 254 PS gewesen.
Hartge hat sogar den Ansaugkümmer vom 2.5er/2.8er Motor eingebaut, weil der
einen kleineren Querschnitt hat und die Füllung im unteren (praxisnahen)
Drehzahlbereich dadurch verbessert wird.
( Höhere Luftströmungsgeschwindigkeit bei niederer Drehzahl,
für Spitzenleistung bei hohen Drehzahlen wiederum hinderlich )
Der Motor ging wie die Sau bei einem Verbrauch von ca. 11 Litern Super
auf 100Km. Ich hab ihn immer noch im Keller liegen, Km-Stand 360000,
noch nix dran machen müssen.
Irgendwann kauf ich mir einen Cobra Bausatz und mach den Motor da rein.
Jedenfalls hat der Motor einen einstellbaren Kraftstoffdruckregler.
Das Auto hab ich von einem Lufthansa Piloten gekauft der nebenbei Rennen gefahren ist.
Nicht mit dem Hartge, sondern mit Opels. Sein Bruder hatte eine Werkstatt mit Prüfstand.
Er sagte mit, sie hätten mit dem Benzindruck schon experimentiert und bei Druckerhöhung
von 0.5 bar und offenem Ansaugtrichter maximal 15 PS mehr Spitzenleistung gehabt,
aber Mehrverbrauch von fast 1 Liter !
Also unbrauchbar für den Alltagsbetrieb.
Ein Beispiel wie wichtig das (stöchiometrische) Luft- / Kraftstoffverhältnis ist:
Vielleicht kennen einige noch den Hockenheimring vor dem Umbau, als die lange
Gerade durch den Wald noch da war.
Allerdings geht es im Beispiel um Rennmotore, nicht um "Bauernmotore" wie bei uns.
Also, Lufttemperatur 30 Grad Celsius, die Abstimmung des Motors entsprechend ausgelegt.
Jetzt heizten die Autos Runde um Runde um den Kurs, und jedesmal müssen sie
mit Vollgas durch das Waldstück, fast 1 km lang. Aber durch die Bäume und den
Schatten war die Luft da nur 20 Grad warm (Beispiel) also viel dichter und
sauerstoffreicher. Mit jedem Ansaugen war dann mehr Luft und Sauerstoff im
Brennraum, die Spritmenge blieb aber immer gleich.
Folge: Gemisch zu mager, Überhitzung, Motorschäden.
Deshalb wurden in Hockenheim die Motoren von den Spezialisten immer fetter
eingestellt. Entweder durch größere Hauptdüsen bei Vergasenmotoren oder durch
Erhöhung des Kraftstoffdrucks bei Einspritzmotoren, besonders bei denen mit
mechanischer Kugelfischer Einspritzung wie beim seligen BMW 2002 Tii,
da gab es kaum was einzustellen an der Einspritzanlage.
Heutzutage kann die moderene Motronic da schon viel mehr machen, sie verarbeitet
besonders in Verbindung mit Luftmassenmessern auch die Luttemperatur und
Luftdichte, aber die Motronic geht von einem konstanten, vorgegebenem
Kraftstoffdruck aus. Wird der Kraftstoffdruck verändert, muß also auch
der Chip anders programmiert sein um optimale Ergebnisse zu liefern.
Mir ist nicht bekannt, daß unsere Autos auch einen Sensor für den
Kraftstoffdruck haben, dessen Signal die Motronic verarbeiten kann.
Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist die Firma
Lenz (auf Lenz klicken )
Wenn Du also das 'Ding' kaufst und einbaust, den Kraftstoffdruck erhöhst
und losfährst, dann wird Dein Auto schon irgendwie laufen.
Vielleicht glaubst Du sogar, Mehrleistung zu spüren, aber wahrscheinlicher ist,
daß durch die ständige Überfettung das Öl von den Zylinderwänden gewaschen wird
und Zylinderlaufbahn und Kolbenringe schneller verschleissen.
Dem Katalysator und den Abgaswerten gefällts sowieso nicht.
Viel Spaß beim Experimentieren wünscht Dir
Manu