Um die Frage mal genauestens zu beantworten, zitiere ich das Handbuch
BBW 46 / DBW 46 3 Funktionsbeschreibung
301
3. Funktionsbeschreibung
3.1 Funktionsablauf
3.1.1 Einschalten des Heizgerätes
Durch Einschalten gelangt positive Steuerspannung von
der Batterie über F2 und Klemme A5 an die Elektronik des
Steuergerätes.
– Die Betriebsanzeigeleuchte H1 leuchtet.
– Die Glühung wird über Relais K1 und die Umwälzpumpe
über Relais K2 eingeschaltet.
– Nach dem Vorglühen (ca. 30 sec.) liegt eine getaktete
Spannung über Transistor V108 am Stecker C2 an.
Vom Stecker C2 wird die Dosierpumpe Y1 über
Temperatursicherung F3 angesteuert.
– Die Sicherheitszeit von ca. 90 sec beginnt.
– Nach der Brennstoffvorlaufzeit (ca. 5 sec) wird über
Relais K4 der Brennluft-Gebläsemotor M1 mit Vollast
gestartet.
Kommt während der Sicherheitszeit eine Flamme zustande,
meldet der Flammwächter B1 "hell", und Relais
K1 fällt ab. Die Sicherheitszeit wird zurückgestellt und die
Glühkerze ausgeschaltet. Dieser Vorgang nimmt bei
ordnungsgemäßer Zündung ca. 15 sec in Anspruch.
Startwiederholung:
Kommt während der Sicherheitszeit keine Flamme zustande,
erfolgt automatisch ein zweiter Startversuch mit
30 sec Nachlauf mit Glühung, Vorglühen (ca. 30 sec) und
Sicherheitszeit (ca. 90 sec). Dieses Startmuster gilt auch
beim Wiedereinschalten im Regelbetrieb.
HINWEIS
Bei den Steuergeräten
Bestell-Nr. 105 499 12 Volt
105 507 24 Volt
230 04_ 12 Volt
230 05_ 24 Volt
erfolgt nach dem Einschalten und nach jeder Regelpause
eine Glühkerzenabfrage.
Bei Glühwendelunterbrechungen oder Sicherungsdefekt
im Glühkerzenstromkreis erfolgt ein Nachlauf von
60 Sekunden und danach eine Störabschaltung.
Bei Steuergeräten mit Glühkerzenabfrage ist der Einbau
eines externen Glühtaktrelais nicht erlaubt, da im Steuergerät
beim Abschalten der Spannung eine Unterbrechung
des Glühkerzenstromkreises registriert würde.
Zusätzlich erfolgt während des Startvorganges und des
Brennbetriebes eine Spannungsabfrage. Bei einer Unterspannung
von 9,5 Volt ±0,5 V (bei 12 Volt Heizgeräten)
oder bei 19 Volt ±1 V (bei 24 Volt Heizgeräten) über einen
Zeitraum von 20 Sekunden erfolgt eine Störabschaltung
mit einem Nachlauf von 60 Sekunden.
In den Steuergeräten mit der Bestell-Nr. 230 04_ und
230 05_ ist die Glühtaktung im Steuergerät integriert und
hat keinen Einfluß auf die Abfrage im Steuergerät.
3.1.2 Brennbetrieb
Das Heizgerät befindet sich nach dem Einschalten zunächst
im Vollastbetrieb.
Der Temperaturfühler erhöht mit steigender Temperatur
seinen Widerstandswert in Abhängigkeit der Heizkreislauftemperatur.
Bei Erreichen der einzelnen Schaltschwellen werden über
das Steuergerät folgende Betriebszustände eingeleitet
(siehe Funktionsdiagramm).
Fahrzeuggebläse:
Bei Überschreiten einer Wassertemperatur von 55 °C
wird über Relais K5, K6 und Anschluß A6 das Fahrzeuggebläse
eingeschaltet. Bei Unterschreiten von 50 °C wird
das Fahrzeuggebläse wieder ausgeschaltet.
Teillastbetrieb:
Bei Überschreiten von 78 °C wird der Teillastwiderstand
R1 vor das Brennluftgebläse M1 geschaltet (Relais K4
fällt ab, Relais K3 zieht an). Gleichzeitig sinkt die Dosierpumpenfrequenz
um ca. 50 %.
Vollastbetrieb:
Sinkt die Temperatur im Teillastbetrieb auf 70 °C ab, wird
wieder auf Vollastbetrieb umgeschaltet (Relais K3 fällt ab,
Relais K4 zieht an). Die Dosierpumpe arbeitet mit der
Vollastfrequenz.
Regelpause:
Steigt die Temperatur im Teillastbetrieb über 86 °C, wird
die Dosierpumpe abgeschaltet. Es beginnt der Nachlauf.
Nachlauf:
Der Nachlauf bewirkt das Belüften und Entgasen der
Brennkammer sowie ein Abkühlen des Wärmeübertragers,
um Überhitzungsschäden zu vermeiden.
Nach Erlöschen der Flamme meldet der Flammwächter
"dunkel" (optischer Nachlauf siehe Abb. 301).
Während der Nachlaufzeit (ca. 60 sec) läuft das Brennluftgebläse
in Vollast und wird anschließend abgeschaltet.
Die Nachlaufzeit (elektronischer Nachlauf siehe
Abb. 301) beträgt immer ca. 60 sec. Sie wird nicht
verkürzt durch Ausschalten oder rasches Absinken der
Temperatur.
Nach dem Nachlauf laufen nur Umwälzpumpe und
Fahrzeuggebläse weiter.
Start nach der Regelpause:
Sinkt die Temperatur in der Regelpause unter 70 °C,
wird automatisch ein neuer Startvorgang eingeleitet
(siehe 3.1.1).
Sobald der Flammwächter "hell" meldet, ist der Brennbetrieb
wieder erreicht und das Heizgerät geht auf
Teillastbetrieb, wenn die Temperatur über 78 °C steigt
(ansonsten Vollastbetrieb).
3 Funktionsbeschreibung BBW 46 / DBW 46
HINWEIS
Das Heizgerät kann auch längere Zeit in den Betriebszuständen
Teillast, Vollast und Regelpause verweilen,
wenn sich ein Gleichgewichtszustand zwischen erzeugter
Wärmemenge und Wärmeabnahme einstellt.
Ebenso ist ein Wechseln der Regelspiele Vollast/Teillast
und Teillast/Regelpause je nach Wärmebedarf möglich
(siehe Funktionsdiagramm).
3.1.3 Ausschalten des Heizgerätes
3.1.3.1 Heizgerät befindet sich im Brennbetrieb
– Nach dem Ausschalten erlischt die Betriebsanzeige
(H1).
– Dosierpumpe und Fahrzeuggebläse werden sofort
abgeschaltet.
– Das Brennluftgebläse läuft sofort mit Vollast.
– Nach dem Flammwächtersignal "dunkel" beginnt der
Nachlauf (siehe 3.1.2).
– Nach dem Nachlauf wird auch das Brennluftgebläse
über Relais K4 und die Umwälzpumpe über Relais
K2 abgeschaltet.
3.1.3.2 Heizgerät befindet sich in der Regelpause
– Umwälzpumpe und Fahrzeuggebläse laufen weiter.
3.1.4 Störabschaltung
Bei Störungen schaltet sich das Heizgerät einschließlich
Umwälzpumpe selbsttätig aus. Die Betriebsanzeige H1
erlischt.
3.1.4.1 Störabschaltung bei nicht zustandekommender Flamme
Kommt trotz automatischer Startwiederholung (ca. 4 min)
keine Flamme zustande, schaltet das Steuergerät das
Heizgerät mit Nachlauf aus.
3.1.4.2 Störabschaltung bei Flammabbruch (z.B. Brennstoffmangel)
Wenn die Flamme während des Brennbetriebes ausgeht
und der Flammwächter B1 "dunkel" meldet, wird durch
Relais K1 die Glühkerze für max. 90 sec (Sicherheitszeit)
zugeschaltet. Das Heizgerät geht in Vollastbetrieb.
Kommt keine Verbrennung mehr zustande, erfolgt eine
Störabschaltung mit Nachlauf.
3.1.4.3 Störabschaltung durch die Temperatursicherung oder Temperaturbegrenzer
Kommt es zu einer Überhitzung im Heizkreislauf, löst die
Temperatursicherung F3 oder der Temperaturbegrenzer
aus und unterbricht die elektrische Ansteuerung der
Dosierpumpe. Damit ist die Brennstofförderung gestoppt,
und die Flamme erlischt.
Weiterer Funktionsablauf siehe 3.1.4.2.
3.1.4.4 Störabschaltung nach dem Vorglühen bei defektem Flammwächter
Liegt am Ende der Vorglühzeit ein Flammwächtersignal
"hell" vor, bevor das Brennluftgebläse anläuft, erfolgt eine
Störabschaltung.
3.1.4.5 Störabschaltung durch Glühwendelunterbrechung der Glühkerze oder des Glühkerzenstromkreises
Nach dem Einschalten und nach der Regelpause erfolgt
bei den unter 3.1.1 genannten Steuergeräten die Glühkerzenabfrage.
Bei Unterbrechung der Glühwendel oder des
Glühkerzenstromkreises erfolgt eine Störabschaltung.
3.1.4.6 Störabschaltung durch Unterspannung
Bei einer Unterspannung von 9,5 Volt ±0,5 V (bei 12 Volt
Heizgeräten) oder 19 Volt ±1 V (bei 24 Volt Heizgeräten)
gemessen am Eingang des Steuergerätes über eine
Dauer von 20 Sekunden erfolgt eine Störabschaltung mit
einem Nachlauf von 60 Sekunden.
3.1.4.7 Entstörung
– Störursache beseitigen.
– Die Störentriegelung erfolgt durch Aus- und Wiedereinschalten
des Heizgerätes (Ausschaltdauer mindestens
1 sec).
– Bei Überhitzung, Wechseln der Temperatursicherung
(siehe 8.7.3) oder Rückschalten des Temperaturbegrenzers.
