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Kategorie: Formel1 01.01.1970
GP Großbritannien 2005 - Vorschau
Die Zielflagge beim Großen Preis von Frankreich ist gerade gefallen, und
schon machen sich die Teams auf den Weg nach Silverstone. Der Britische Grand
Prix am 10. Juli ist der elfte von 19 Läufen zur Formel-1-Weltmeisterschaft
2005. Dieses Rennen steht naturgemäß ganz oben auf der Beliebtheitsskala von
WilliamsF1. Auf der Strecke in Northamptonshire erzielte das Team von Frank
Williams 1979 seinen ersten und 1997 seinen 100. GP-Sieg. Außerdem liegt der
Kurs der Fabrik in Grove so nahe, dass er vielen Mitarbeitern die ersehnte
Gelegenheit bietet, ihre Rennwagen vor Ort in Aktion zu erleben.
In Silverstone geht Rennsportlern das Herz auf. Die Strecke verlangt Mut von
den Fahrern und Präzision von den Fahrzeugen. Mit erneuten Weiterentwicklungen
am FW27 hofft das Team auf einen Aufwärtstrend und will den Fans im "Home of
British motor racing" einen guten Grand Prix bieten.
Nick Heidfeld:
"Silverstone ist, ähnlich wie Barcelona, eine Rennstrecke, die alle Fahrer
und Teams sehr gut kennen, weil dort relativ viel getestet wird. Ich finde den
Kurs auch anspruchsvoll. Er hat ein paar schnelle Kurven, und vor allem Becketts
macht einem als Fahrer viel Spaß. Was mir außerdem an diesem Rennen gefällt,
sind die sehr gut informierten Fans. In England gibt es viele echte
Motorsport-Enthusiasten, die sind weniger auf Personen bezogen, sondern vom
puren Sport begeistert.
In Silverstone kann das Wetter gelegentlich noch schlechter als auf dem
Nürburgring sein. Ich fahre grundsätzlich recht gern im Regen, eine nasse
Strecke kann für zusätzliche Spannung sorgen."
Mark Webber:
"Nachdem ich schon eine ganze Weile in England lebe, mag ich das Rennen in
Silverstone besonders gern. Ich habe dort viele Freunde, die immer zu den Rennen
kamen und mich in den verschiedenen Teams angefeuert haben. Auch sportlich habe
ich gute Erinnerungen an die Strecke. 1997 bin ich in der Formel 3 für Alan
Docking Racing gefahren, das Team ist in Silverstone zuhause. In der Formel 3000
habe ich in Silverstone einen Sieg geholt, und beim GP 2004 bin ich im Jaguar
Achter geworden. Außerdem wohne ich nur 40 Minuten von der Rennstrecke entfernt.
Ich fahre in der Gegend viel mit dem Fahrrad herum und kenne mich gut aus.
Der Kurs ist extrem fordernd. Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, vergleichbar
mit Barcelona. Bekanntlich kann das Wetter in Silverstone eine entscheidende
Rolle spielen. Ich hoffe, am Rennwochenende wird es schön sein, und ich wünsche
mir sehr, dass wir konkurrenzfähiger sind."
Sam Michael (Technischer Direktor WilliamsF1):
"Direkt nach dem GP Frankreich steht jetzt als zweiter Teil des Doppelpacks
unser Heimrennen auf dem Programm. Silverstone ist eine
Hochgeschwindigkeitsstrecke mit schnellen Richtungswechseln und drei Geraden,
auf denen Motorleistung gefordert ist. Am Ende jeder Runde geht es noch durch
einen langsamen Abschnitt. Aerodynamische Effizienz ist in Silverstone
entscheidend. Die Autos brauchen Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten, ohne zu
viel Grip in dem engeren Streckenabschnitt zu verlieren.
Um unseren Fahrern die größtmöglichen Chancen zu geben, haben wir weitere
aerodynamische und mechanische Verbesserungen parat. Wir haben nie zuvor während
einer Saison ein solch intensives Weiterentwicklungsprogramm absolviert wie
2005.
In Silverstone gibt es auch Überholmöglichkeiten, die für einen guten Grand
Prix sorgen können. Nach der Umstellung auf das neue Qualifyingformat zeichnen
sich die Rennstrategien der Teams jetzt wieder etwas klarer ab."
Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor):
"Silverstone ist ein Klassiker im Rennkalender. Immer wieder umstritten, aber
traditionsbeladen. Beim Heimspiel von WilliamsF1 wollen wir natürlich eine gute
Figur machen.
Mit vier Grands Prix in einem Monat ist der Juli eine enorme Belastungsprobe
für alle Beteiligten. Zumal schon unmittelbar davor zweimal zwei Rennen im
Doppelpack ausgetragen wurden, inklusive Überseeeinsatz. Trotz dieser
Beanspruchung Weiterentwicklung zu betreiben, verdient Respekt. Das in
Magny-Cours erstmals eingesetzte Aerodynamikpaket des FW27 sollte in Silverstone
Früchte tragen.
Auf den drei Geraden zahlt sich Motorleistung aus. Mit 58 Prozent liegt der
Volllastanteil leicht über dem Durchschnitt der Formel-1-Rennstrecken. Nick und
Mark werden den britischen Grand Prix turnusgemäß mit frischen BMW P84/5 Motoren
in Angriff nehmen."
Zahlen und Fakten:
-
Strecke/Datum:
Silverstone Circuit/10. Juli 2005
- Startzeit (lokal/GMT): 13:00 Uhr/12:00 Uhr (14:00 Uhr in Deutschland)
- Runde/Renndistanz: 5,141 km/308,355 km (60 Runden)
- Sieger 2004: Michael Schumacher (Scuderia Ferrari Marlboro)
- Pole 2004: Kimi Räikkönen (West McLaren Mercedes),1.18,233 min
- Rundenrekord: Michael Schumacher (Scuderia Ferrari Marlboro), 1.18,739 min
(2004)
F1-Statistik:
- BMW WilliamsF1 Team: 95 Starts, 10 Siege, 17 Polepositions
- WilliamsF1 vor 2000: 356 Starts, 103 Siege, 108 Polepositions
- BMW vor 2000: 97 Starts, 9 Siege, 15 Polepositions
Historie und Hintergrund:
Für WilliamsF1 hat Silverstone nicht nur deswegen eine besondere Bedeutung,
weil die Strecke nur einen Steinwurf vom Firmensitz in Grove entfernt liegt. Am
14. Juli 1979 feierte das Team dort seinen ersten Sieg, es gewann Clay Regazzoni.
Am 13. Juli 1997 erzielte Jacques Villeneuve auf dem Kurs den 100. GP-Sieg für
WilliamsF1. Insgesamt siegte WilliamsF1 acht Mal in Silverstone.
Die Rennstrecke in Silverstone wurde seit dem ersten Grand Prix im Jahr 1950
mehrfach umgebaut. Der diesjährige GP ist der 39., der auf dem Kurs in
Northamptonshire ausgetragen wird. Weitere GP von Großbritannien fanden in
Aintree (fünf) und Brands Hatch (zwölf) statt. Außerdem wurden in England drei
Grands Prix von Europa ausgetragen, 1983 und 1985 in Brands Hatch sowie 1993 in
Donington Park.
In den zurückliegenden Jahren wurde die den Kurs umgebende Infrastruktur
ausgebaut. Vor allem nach dem GP 2000 waren Parkplätze und Zufahrtswege in die
Diskussion geraten. Damals war das Rennen vom traditionellen Juli-Termin auf
April vorverlegt worden. Wolkenbruchartige Regenfälle hatten die unbefestigten
Parkplätze derart aufgeweicht, dass am Samstag die Zuschauer gebeten werden
mussten, zu Hause zu bleiben.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 03.07.05
 Sitz
und Halt: Die Rennoveralls der Formel-1-Fahrer wurden vor allem in den letzten
30 Jahren konsequent weiter entwickelt. Als zweite Haut schützen sie die Piloten
vor Flammen und Temperaturen bis 840 °C.
Performance-Statistik in Silverstone
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