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Kategorie: Formel1 01.01.1970
GP Kanada 2005 - Vorschau
Gestärkt durch die jüngsten Resultate, drei Podiumsplatzierungen und eine
Poleposition in zwei Grands Prix, reist das BMW WilliamsF1 Team nach
Nordamerika. Dort stehen die Großen Preise von Kanada und der USA innerhalb von
nur acht Tagen auf dem Programm.
Jenseits des Atlantiks warten andere Bedingungen: Die Rennstrecken erfordern
geringeren Abtrieb und hohe Motorleistung. Montréal ist nicht nur bei den
Piloten beliebt. Das BMW WilliamsF1 Team hat vor allem an den Grand Prix 2001
die besten Erinnerungen, damals feierte die deutsch-englische Partnerschaft
einen ihrer frühen Siege auf dem Circuit Gilles Villeneuve.
Nick Heidfeld:
"Ich freue mich auf den Einsatz in Kanada. Nicht nur, weil die Rennstrecke
in Montréal klasse ist, ich mag auch die Stadt und die Leute dort. Der Kurs wird
sich in diesem Jahr anders präsentieren. Er wurde gerade frisch asphaltiert, von
daher weiß niemand so genau, was uns erwartet.
Wir werden wiederum einige neue Komponenten am Auto haben. Ich hoffe, sie
funktionieren wieder auf Anhieb, und ich hoffe, Michelin stellt uns erneut gutes
Reifenmaterial zur Verfügung."
Mark Webber:
"Montréal erinnert mich in vielerlei Hinsicht an Melbourne, weil die Stadt
die Formel 1 jedes Jahr so herzlich empfängt. Die Strecke vermittelt das Gefühl
von einem Stadtkurs, sie ist von vielen Mauern gesäumt und fahrerisch sehr
anspruchsvoll. In der Stadt und an der Strecke herrscht immer eine tolle
Atmosphäre. Ich glaube, jedes Team reist gerne zum Grand Prix nach Kanada.
Der Kurs verlangt gute Bremsen, gute Traktion und jede Menge Motorleistung
für die langen Geraden. Um hohen Topspeed zu erreichen, werden wir ein anderes
Abtriebsniveau fahren als bei den bisherigen Saisonrennen.
Montréal war in der Vergangenheit ein gutes Pflaster für das Team. Ich
selbst bin zwar im vergangenen Jahr nicht ins Ziel gekommen, war aber 2003 in
den Punkten. Ich freue mich auf das Rennen. Ich hoffe, wir setzen dort unsere
positive Entwicklung fort und sammeln wieder fleißig WM-Zähler."
Sam Michael
(Technischer Direktor WilliamsF1):
"Traditionell bedeutete der GP in Kanada Saisonhalbzeit. Das ist in diesem Jahr
nicht ganz der Fall. Nach den Podiumsplatzierungen bei den Rennen in Monaco und
auf dem Nürburgring sowie guten Testtagen in Silverstone freuen wir uns auf den
achten Grand Prix der Saison.
Die Strecke in Montréal verlangt wenig Luftwiderstand, sie wird dominiert
von langen Geraden zwischen vielen langsamen Kurven und Schikanen. Es gibt zwei
gute Überholmöglichkeiten. Kein Kurs ist härter in Bezug auf den Verschleiß und
die Temperaturen der Bremsen.
Im Zuge der Weiterentwicklung des FW27 haben wir weitere
Aerodynamik-Veränderungen vorgenommen. Sie betreffen Front- und Heckflügel sowie
einige Verkleidungselemente. Außerdem haben BMW und WilliamsF1 weitere
Untersuchungen und Anstrengungen bezüglich unserer Starts angestellt. Wir
hoffen, dass wir uns auch in dieser Hinsicht gegenüber unseren bisherigen
Leistungen verbessern."
Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor):
"Wir hoffen, in Kanada unseren Aufwärtstrend fortsetzen zu können. Die Strecke
hat uns in der Vergangenheit immer gelegen. Auf den langen Geraden des Circuit
Gilles Villeneuve sind Standfestigkeit und Leistung des BMW P84/5 Motors extrem
gefordert. Laut unserer Messdaten haben wir dort 2004 mit 343,2 km/h den
dritthöchsten Topspeed im Vergleich der Rennen gefahren. Schneller waren wir nur
in Monza und in Indianapolis. Die längste Volllastpassage in Montréal misst 995
Meter, der Volllastanteil über eine komplette Runde lag mit 55 Prozent im
mittleren Bereich. Ein gewisses Risiko stellt das Laub der Bäume dar, weil es
die Kühler verstopfen kann. Ansonsten rechnen wir nicht mit außerordentlichen
thermischen Belastungen. Selbst bei Sommerwetter sollten die Motoren auf den
Geraden noch ausreichend Kühlluft bekommen.
Die Atmosphäre beim Grand Prix in Montréal ist immer wieder etwas
Besonderes. Zum einen, weil Fahrerlager und Rennstrecke so malerisch liegen. Zum
anderen, weil die ganze Stadt die Formel 1 willkommen heißt. Es gibt jede Menge
Veranstaltungen am Rennwochenende. Dazu gehört auch die BMW M-Night, für die am
Samstagabend eine Straße in der Innenstadt gesperrt wird."
Zahlen und Fakten:
-
Strecke/Datum: Circuit Gilles Villeneuve, Montréal/12. Juni 2005
- Startzeit (lokal/GMT): 13:00 Uhr/17:00 Uhr (19:00 Uhr in Deutschland)
- Runde/Renndistanz: 4,361 km/305,270 km (70 Runden)
- Sieger 2004: Michael Schumacher (Scuderia Ferrari Marlboro)
- Pole 2004: Ralf Schumacher (BMW WilliamsF1 Team), 1.12,275 min
- Rundenrekord: Rubens Barrichello (Scuderia Ferrari Marlboro) 1.13,622 min
(2004)
F1-Statistik:
- BMW WilliamsF1 Team: 92 Starts, 10 Siege, 17 Polepositions
- WilliamsF1 vor 2000: 356 Starts, 103 Siege, 108 Polepositions
- BMW vor 2000: 97 Starts, 9 Siege, 15 Polepositions
Historie und Hintergrund:
WilliamsF1 hat in Kanada sechs GP (1979, 80, 86, 89, 93 und 96) gewonnen, BMW
zwei (1982 und 84). 2001 gelang der deutsch-englischen Partnerschaft der erste
gemeinsame Sieg in Montréal.
2005 wird der 37. Große Preis von Kanada ausgetragen und zwar zum 27. Mal in
Montréal. 1967 fand der erste Kanada GP in Mosport statt, dort folgten noch
sieben weitere. Mont-Tremblant war zwei Mal GP-Schauplatz.
Seit 1978 fährt die Formel 1 in Montréal, die Strecke wurde nach dem Sieger des
Auftaktrennens benannt, nach dem Kanadier Gilles Villeneuve.
Die Stadt Montréal, benannt nach dem Berg Mont Royal, wurde 1642 als
Ville-Marie-de-Montréal von französischen Entdeckern gegründet. Montréal ist die
Hauptstadt der französischsprachigen Provinz Quebec und liegt zwischen einem
Mündungsarm des Ottawa River und dem Sankt-Lorenz-Strom. Die Stadt zählt über
eine Million Einwohner. In der Stadt herrschen extrem kalte Winter, in den
freundlichen Sommern sprühen die Bewohner geradezu vor Unternehmungslust.
Das Gelände auf der Insel Notre Dame, wo die nicht permanente Rennstrecke liegt,
war 1967 Schauplatz einer Weltausstellung und 1976 Austragungsstätte für die
Olympischen Spiele. Das Formel-1-Fahrerlager ist entlang dem ehemaligen
Ruderbecken aufgebaut.
Quelle: BMW Presse-Information vom 03.06.05
 
Verzögerungstaktik: Auf vielen Strecken
entscheiden die Bremsen der Formel-1-Rennwagen über die Performance. Die
optimale Wirkung ergibt sich durch das Wechselspiel des High-Tech-Materials
Karbon und der Temperatur der Scheiben und Beläge.
rechts: Performance Statistik F1-Grand Prix in
Kanada
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