Heissgefahren...
Ich habe meinen 740i M60 Bj.95 heiss gefahren, ich kam nicht rechtszeitig auf die rechte Spur rüber, weil alles voll mit Bussen und LKWs war - wie ich sie liebe...
Ein Wasserschlauch ist abgefallen, weil der Hals des Kühlers abgebrochen ist.
Die paar Sekunden haben auf jeden Fall schon gereicht, dass es hinten schon raus geraucht hat, gestunken hat, und der Motor sich von selbst abgeschaltet hat bzw. im Leerlauf seine Drehzahl nicht mehr gehalten hat und still stand. Mit Gewalt kam ich doch noch in den kleinen Abstand zwischen BUS und LKW, auch, wenn es dem LKW Fahrer nicht gepasst hat, was er mit seiner lauten Huperei aus ausgedrückt hat - der Warnblinker war ihm auch egal, genau so der Dampf, der aus der Haube austrat - na gut, der war kaum zu sehen.
Endlich die Notspur:
Ich hörte im Zylinderkopf noch das Öl brödeln, der Ölstab hat nicht verdächtig nach Wasser/Öl Gemisch ausgesehen. Ich habe den Wasserschlauch wieder montiert soweit es ging - ein bisschen Hals war am Kühler noch übrig. Wasser aufgegossen, gewartet, bis die Temperaturanzeige wieder runter ging und nochmal gestartet. Die Ventile klapperten - vermutlich weil das Öl keine Hydrowirkung mehr hatte oder gar kein Öldruck mehr vorhanden war - haben sich aber schnell wieder beruhigt. Motor schnurrt wieder wie ein Kätzchen, aber das Wasser beginnt immer wieder zum kochen und baut einen Überdruck im Kühlkreislauf auf. Der Wasserschlauch rutscht immer wieder von dem halben Hals wieder ab, egal wie fest ich die Schelle befestige. Ich habe dann auch unterhalb des Halses entdeckt, dass der Kühler einen Riss im Kunststoff hatte und habe dann an der Stelle abgebrochen um einen neuen Kühler zu besorgen. Auf dem Boden sah ich das Wasser mit bunten Flecken, das nach Öl aussehen könnte, aber auch der Kühlerfrostschutz gewesen sein könnte.
Am nächsten Tag (der Wasserfleck war komplett verdunstet, keine Öl-ähnlichen Ablagerungen am Boden zu sehen) kam ich mit einem neuen Kühler an (boah, wer Originalersatzteile liebt, muss 500 Euro hinlegen, nie wieder...). Alles eingebaut, voll mit Wasser gemacht und ein paar Runden gefahren. Ein Wasserschlauch ist wieder abgefallen - na gut, ich habe die Schelle nicht extrem zugeschraubt - eher "normal", dachte ich. Nochmal richtig mit Schmackos zugeschraubt, Wasser rein und beobachtet:
Die Wasserschläuche werden recht hart, da scheint sich ein Überdruck aufzubauen. Ich höre es auch schon unter dem Einfüllstutzen brödeln. Aber kein Rauch mehr aus dem Auspuff, kein Gestank mehr, und eben kein Ventilklappern mehr.
Soweit der Stand, ich werde heute nach der Arbeit wieder raus fahren und ein paar weitere kleine Tests machen, was ohne CO Prüfer oder Druckprüfer alles möglich ist. Die weg gebliebenen Symptome geben mir Hoffnung, dass ich den Zylinderkopf vielleicht doch nicht plan schleifen lassen muss, oder evtl nicht einmal die Zylinderkopfdichtung tauschen muss. Deswegen folgende Überlegungen:
Ich habe mir sagen lassen, dass die Entlüftung beim 740er recht ekelig ist, es reicht nicht einfach aufzufüllen bis aus der Entlüftungsschraube Wasser austritt, sondern ich sollte mit kaltem Motor mit ca 2000 Umdrehungen längere Zeit entlüften. Könnte das der Grund sein, dass sich wieder so viel Überdruck aufbaut und die Schläuche so hart werden?
Hier im Forum habe ich auch gelesen, dass man Frotzschutz hinzufügen sollte, damit das Wasser nicht so schnell kocht. Ich habe auf der Autobahn natürlich keinen Frotschutz herum liegen sehen. Könnte das der Grund sein, dass die Schäuche so hart werden? Fährt jemand von Euch ohne Frotschutz (an heissen Tagen wie heute) erfolgreich?
Also wenn der Motor schon von selbst ausgeht, ist dann nicht der Zylinderkopf auf jeden Fall schon verbogen?
Bis bald...
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