Zitat:
Zitat von Siemer
Preis geht in Ordnung
|
Noch mal zum besseren Verständnis:
Nicht jeder Preis, der in Ordnung geht, kann am Markt auch erzielt werden.
Ich bin ganz sicher einer der Befürworter derjenigen, die sagen, dass ein gut gepflegter Wagen (kann man bei der letzten Rechnung von über 3000 Euro von ausgehen) seinen Wert haben MUSS.
Dennoch ist es so, dass die nachweislich erbrachten Instandhaltungskosten noch immer viel zu wenig in die Gebrauchtwagenpreise einfließen.
Die DAT oder Schwacke-Listen, die gemeinsam mit den im Internet angebotenen Wagen lediglich einen Mittelwert liefern zwischen Grotten und Top-Fahrzeugen verhindern es, einem Käufer nachhaltig klar zu machen, dass er am unteren Ende der Preisskala nur untere Qualität erwarten darf.
Im Gegentei, es wird dem Käufer vermittelt, dass er am unteren Ende der Preisskala einen einwandfreien Wagen erwarten darf, was de facto einfach nicht der Fall sein darf.
Ich habe den Verkaufspreis meines E38 alleine im letzten Jahr in Instandbringung und -erhaltung investiert, Geld, was schlichtweg verloren war, da der eigentlich am Markt notwendige Preis schlichtweg nicht zu erzielen ist.
Was auch damit zu tun hat, dass es zu viele geschönte Schrottbuden gibt, bei denen 120 Euro in eine Aufbereitung investiert wurden, die aber bei der ersten Bremsung aus 80 Km/h den wahren Zustand der Achsen verraten, und nach 500 KM auf einmal defekte Getriebe etc. aufweisen.
Das Motto "mit kleinem Geld auf dicke Hose" führt letztlich dazu, dass man entweder seinen Wagen eigentlich aus wirtschaftlicher Sicht gar nicht mehr verkaufen kann/darf, oder eben riesige Abstriche bei der Auspreisung in Kauf nehmen muss.
Ein Auto ist (solange nicht Oldtimer oder aussergewöhnlich selten) einfach kein Renditeobjekt, sondern gerade in der Klasse, die wir bewegen eine Geldvernichtungsmaschine.
Der Vorteil liegt eben im günstigen Einkauf, der auch gewahrt werden muss, so lange man die Investitionen in den Wagen nie mehr herausbekommt.
Das widerspricht aber eben der Erzielung eines fairen Verkaufspreises.
Den Königsweg gibt es leider nicht, denn wer garantiert nun dafür, dass der hier angesprochene Wagen nach so viel Vorbesitzern und trotz der großen Summe, die kürzlich noch hineingesteckt wurde, am Ende tatsächlich sein Geld wert ist?
Zu schnell ist ein Getriebe defekt, zu schnell ist ein Klimakompressor, eine Wasserpumpe oder sonst etwas am Ende.
Es bleibt ein 11 Jahre alter Wagen, der fast schon 4x um die Erde gefahren ist.
Und wenn man im Web die Preise vergleicht, dann liegt der Wagen fast schon im Preissegment, in dem es E65 mit Garantie vom Händler gibt.
Die Liebhaber der E38 Modelle tummeln sich nicht gerade am Markt, und die Meisten derer haben bereits ihren Wagen in der Garage stehen, und schon mit normaler Vernunft nicht mehr zu rechtfertigende Summen in ihren Wagen gesteckt, abgesehen von Zeit, Mühe und Herzblut.
Auch die wissen ganz genau, dass sie "ihr" Geld im Verkaufsfalle nie wiedersehen werden.
Hätte ich mehr Platz in der Teifgarage gehabt, würde mein V12 auch noch dort stehen, schön penibel gereinigt, mit Plane drüber.