Zitat:
Zitat von Setech
Das meinte ich ja auch mit simuieren.  Diese Schwingungen sind nicht so einfach zu berechnen, es ist leider kein banales Kundtsches Rohr.
Schon das jemand mal mehr zu einem Betrag schreibt, so sieht man mal einen anderen Blickwinkel und lernt dazu.
Klar, früher was es sicher einfacher, da hat Leistung gezählt. Heute ist das Pflichtenheft um einiges dicker. Die frage ist, ob sich das wirklich so für die Umwelt lohnt, das ist aber ein anderes Thema.
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Die Frage mit der Umwelt ist allerdings nicht so leicht zu beantworten, da zu viele fixe Faktoren eine rolle spielen (z.B. Grenzwerte für die Schädlichkeit von Stoffen in Abgasen vs. tatsächliche Schädlichkeit der Abgasinhalte wisenschaftlich und umwelttechnisch betrachtet vs. umweltpolitische Begebenheiten...)
Es gab hier eine sehr interessante Entwicklung, im Besonderen als es zunehmend K- und L-Jetronic gab, sprich zu Zeiten der Umstellung von Vergaser auf Einspritztriebwerke. Als Mechaniker damals bekam man das ja quasi hautnah mit, wenn der Motor am BMW-Tester hing oder aber wir kopfüber mit der Zündpistole im Motorraum eines E28 518 hingen, um den Zündzeitpunkt einzustellen (und um nachher zu bemerken, dass man mal wieder vergessen hatte, den Unterdruckschlauch der Zünd(vor-)verstellung ab zu ziehen...

).
Als es dann vom E21 323i mit K-Jetronic zur L-Jetronic im 323i und später im 325i zur Motronic ging, wurde einem schon sehr bewußt, welche Riesenschritte hier gegangen wurden. War ein M6-Motor noch ein mechanisches Wunderwerk mit Einzeldrosselklappen, so war ein 325i M20 ein Highlight an Electronik inkl. Checkcontrol, an Laufruhe, an Einfachheit bei der Wartung, etc.
Aber: Einen neueren 323i konnte man nicht mehr mittels CO-Wert von 3,5% mal eben von 143 auf 160 PS hochziehen...
Als ich den ersten M70 als Vorführer (ohne Kat und offen....ging wie die Hölle!) auf dem Hof sah und hörte, war dieses etwas ganz unglaubliches, unfassbares, unnahbares und geheimnisvolles etwas. 12 Ansaugrohre, diese ewig lang, 2 Luftmassenmesser, keine Luftmengenmesser mehr, 2 Drosselklappen und 2 x eine Motronic, welche die Sache perfekt ausbalancierte. Das war schon ein Highlight, was die Elektronik damals aus einem Motor machte. Und damals galt ein V12 als etwas völlig abgehobenes, unerreichbar, sauteuer (40.000 DM für ein komplettes AT-Triebwerk bei 430 DM Lehrlingsgehalt im 1. Lehrjahr...) und nicht begreifbar. Es gab außer uns nur noch Jaguar XJ(S), Daimler Double Six und Ferrari 412. That´s it! Das ist die Liga, in welcher dieses Fahrzeug eigentlich spielt. Bei einem Bruchteil der Wartungkosten! Eine Ingenieursleistung vom allerfeinsten!
Das schöne daran aber eigentlich war: Es wurden Motoren gebaut, weil man Motoren bauen wollte. Heute werden erst CO2 und Verbrauch festgelegt und die Kosten, dann wird angefangen zu entwickeln. Es ist der falsche Weg, bewahrheitet sich ja immer wieder, wenn man die Threads so liest, was alles an einem E38 / E65 / F01 in kürzester Zeit den Geist aufgibt. Davon ist mein M70 nicht nur meilenweit entfernt, sondern mehr als 4 Autogenerationen bei 7 Jahren Lebenszyklus! Das ist schon eine Hausnummer...
Ich könnt glaub ich ein ganzes Buch über die Zeit als Mechaniker schreiben, mit allen möglichen lustigen Geschichten...
P.S. Wer die Rächtschreibslfeeler findet, darf sie natürlich behalten.