OBD - Von DEKRA "genötigt"
Hallo zusammen, ich bräuchte mal Eure Einschätzung.
Ich hatte den 750 il letztens Hauptuntersuchung bei der DEKRA. Der Wagen ist dort - mit vielleicht der einen oder anderen Ausnahme - seit 2004 für die HU. Soweit so gut. Bei der Abgasuntersuchung fand der (eigentlich erfahrene) Prüfer die OBD - Steckdose nicht. Er fragte mich nach der Position. Ich sagte in der Mittelkonsole. Nachdem er mich allerdings weiter fragend ansah und ich auch nicht sicher war, ob es vielleicht noch eine andere Dose gibt und der Prüfer keine Anstalten machte in der Sache voranzukommen, guckte ich in der Bedienungsanleitung nach.
Ich zeigte ihm das Bild, die OBD ist hinter einer Holzverkleidung in der Mittelkonsole. Er machte sich an die Arbeit, bekam die Holzverzierung in der Mittelkonsole hinter der sich die OBD befindet aber nicht ab. Er gab mir die Info, das er ohne Abgasuntersuchung die HU nicht machen könnte. Was mich als Kunde ziemlich unter Druck setzte. Nach dem Motto, wenn ich nicht an die OBD komme, hast Du Kunde, Pech gehabt. Also setzte ich mich auf den Beifahrersitz und versuchte selber den Deckel zu entfernen. Es dauerte etwas, der Prüfer machte weiterhin keine Anstalten, selbst etwas zu unternehmen, wie z.B. einen Kollegen hinzuzuziehen. Immerhin haben wir das Fahrzeug seit 2004 und ich war schon zig mal ohne Probleme bei der gleichen DEKRA.
Ich bat ihn um den Schraubenzieher, den er vorher selber verwendet hatte um den Deckel zu entfernen. Trotz Vorsicht löste sich der Deckel unter knacken, die Plastikhalter waren abgebrochen.
Ich habe dann die HU bekommen und dachte, war sehr verägert über die Ignoranz des Prüfers, dachte aber, das kann ich kleben. Geht leider nicht. Den Deckel gibt es bei BMW nur mit der Verkleidung zum Getränkehalter. Kosten gute 300€ plus Arbeit.
Also habe ich mich telefonisch an die betreffende DEKRA gewandt, dort an einen Leiter und die Sache geschildert.
Die DEKRA fühlt sich für die Sache nicht verantwortlich, da in letzter Konsequenz ich den Deckel kaputt gemacht habe.
Den Hinweis, das der Prüfer keine Anstalten außer "gucken" gemacht hat um die OBD zu finden, den Deckel selber abzumachen und letztlich dem Kunden gesagt hat, gucken Sie doch mal, sonst gibt es keine HU.... bügelte er ab. Sie haben es ja abgebrochen. Das kann ich so unsere Versicherung nicht melden, bzw. die bezahlt das nicht, wenn der Kunde das kaputt gemacht hat.
Eine weitere Begründung war, das bei den 7ern normalerweise die OBD unter der Lenksäule liegt und die Verwirrung des Prüfers verständlich war. Die Position der OBD in der Mittelkonsole sei ungewöhnlich. Er kann nicht alles wissen (bei den zig Prüfungen vorher bei der gleichen DEKRA ging es komischer Weise auch)...
An seiner Stelle hätte ich mich als Verantwortlicher gefragt:
Wieso hat der Prüfer nicht selber in seinen Unterlagen oder in der Bedienungsanleitung zum Ort der OBD nachgesehen?
Wieso hat der Prüfer keinen Kollegen gefragt, am Computer war ersichtlich, dass das Fahrzeug schon mehrfach dort zur HU war?
Wieso hat das also seit 2004 mit der OBD bei der DEKRA geklappt und in 2018 auf einmal nicht mehr?
Wieso soll sich der Kunde darum kümmern?
Wer trägt die Verantwortung, wenn wir den Kunden "bitten" - es war eher ein Nötigen, die OBD freizulegen?
Was würden wir machen, wenn der Kunde selber nur doof guckt - die HU absagen?
Was beabsichtigt ein Prüfer mit der Aussage, er könne dann keine Abgasuntersuchung machen?
Versteht mich nicht falsch. Natürlich kann der Prüfer den Kunden fragen wo die OBD ist. Das ist eine normale Reaktion. Aber wenn der selber anfängt in der Bedienungsanleitung nach zu sehen, weiss ich, dass er keine Ahnung hat. Selbst wenn dann die Position ersichtlich ist, ist der Kniff zum öffnen des Deckels immer noch nicht bekannt. Dann kann man die Verantwortung nicht auf den Kunden abschieben und mit der Konsequenz "keine HU" zu nötigen und unter Druck zu setzen.
Sich also letztlich hinzustellen, die Hände zu heben und zu bedeuten, wenn Du die OBD nicht frei legst, wird es mit der HU nix.
Ich werde das dem Ansprechpartner bei der DEKRA noch einmal schriftlich zukommen lassen. Er hat mir darauf hin eine schriftliche Stellungnahme zugesagt.
Ich will das so nicht auf mir sitzen lassen. Da ich das Verhalten des Prüfers und danach auch des Vorgesetzten aus Kundensicht unmöglich finde.
Was würdet ihr machen ? Bin über Eure Einschätzung und Tipps sehr dankbar.
VG Matthias
|