Kategorie: Wirtschaft 03.05.2005
Quartals-Zwischenbericht: Rede von Stefan Krause
Telefonkonferenz vom 31.03.05
- Es gilt das gesprochene Wort -
Rede von
Stefan Krause
Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen
Telefonkonferenz Zwischenbericht zum 31. März 2005
03. Mai 2005
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
in der robusten Ergebnisentwicklung des ersten Quartals 2005 zeigt sich die
Stärke des Unternehmens. Der Cashflow stieg mit fast 13% erneut deutlich
gegenüber dem Vorjahr und steht für die hohe Finanzkraft der BMW Group.
Bild: Stefan Krause, BMW Group, Mitglied des
Vorstands der BMW AG, Finanzen (Bild aus Mai 2002)
Wie bereits von Dr. Panke dargestellt, haben sich externe Einflüsse wie stark
gestiegene Rohstoffpreise, Währungseffekte sowie der erhöhte Wettbewerbsdruck
belastend ausgewirkt. Trotz der externen Einflüsse hat sich das Ergebnis des
ersten Quartals 2005 plangemäß entwickelt. Aufgrund des Absatzwachstums und der
im Unternehmen permanent laufenden Effizienzverbesserungen waren wir in der
Lage, die exogenen Belastungen weitestgehend auszugleichen.
Daher lag der Überschuss der BMW Group mit 519 Mio. Euro per Ende März 2005
nur unwesentlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Hier wirkte sich unter
anderem eine im Jahresvergleich rückläufige Steuerquote aus.
Die Umsatzrendite nach Steuern stieg im ersten Quartal 2005 gegenüber dem
Vorjahr von 4,8% auf 5,0%.
Je Stammaktie und Vorzugsaktie ergibt sich im ersten Quartal 2005 ein
Ergebnis von 0,77 Euro gegenüber 0,78 Euro im Vorjahresquartal. Die Bruttomarge
des Konzerns erhöhte sich im ersten Quartal 2005 gegenüber dem Vorjahresquartal
von 23,1% auf 23,6%. Im Industriegeschäft war die Bruttomarge mit 22,1% im
ersten Quartal 2005 gegenüber 22,2% im Vorjahreszeitraum nahezu unverändert.
Das Konzernergebnis vor Steuern ging im ersten Quartal 2005 um 4,6% auf 812
Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht zurück. Daraus ergibt sich eine
Umsatzrendite des Konzerns im ersten Quartal 2005 von 7,8%. Diese lag damit nur
knapp unter dem Vorjahresquartal, in dem eine Marge von 7,9% erzielt wurde.
Damit komme ich nun zu einigen weiteren Eckdaten des ersten Quartals:
Der Umsatz des Segments Automobile stieg per Ende März 2005 um 2,2% auf 9,954
Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern im Segment lag aufgrund der vorgenannten
Effekte mit 702 Mio. Euro um 5,4% unter dem Vorjahreswert.
Das Segment Motorräder profitierte von der im Vorjahr gestarteten
Produktoffensive und erhöhte den Umsatz im ersten Quartal 2005 um 12,8% auf 318
Mio. Euro. Das Segment-Ergebnis vor Steuern stieg im ersten Quartal 2005 um
10,7% auf 31 Mio. Euro.
Das Finanzdienstleistungsgeschäft war im abgelaufenen Quartal von einem
starken Wachstum im Neugeschäft gekennzeichnet. Die Anzahl der Neuverträge mit
Kunden stieg im ersten Quartal 2005 um 11,4%. Das Geschäftsvolumen erhöhte sich
im gleichen Zeitraum auf 34,1 Mrd. Euro bzw. 13,0%. Die Penetrationsrate, der
Anteil der über die BMW Group Finanzdienstleistungen finanzierten Neufahrzeuge
stieg per Ende März 2005 auf 42,3% gegenüber 39,5% im Vorjahresquartal. Infolge
der erfreulichen Entwicklung des Neugeschäfts, des anhaltend niedrigen
Zinsniveaus und einer weiterhin ausgewogenen Risikosituation im
Finanzdienstleistungsgeschäft erhöhte sich im ersten Quartal 2005 das
Segmentergebnis um 13,6% auf 150 Mio. Euro.
In den Überleitungen ergab sich durch gestiegene
Zwischengewinn-eliminierungen aufgrund des deutlichen Wachstums im
Leasinggeschäft ein Anstieg des negativen Saldos auf -71 Mio. Euro.
Ich möchte noch auf einige wesentliche Bestandteile der Gewinn- und
Verlustrechnung eingehen: Wir haben im ersten Quartal 2005 wie erwartet als
Folge der umfangreichen Investitionen in den vergangenen Jahren höhere
Abschreibungen zu verzeichnen gehabt. Die Abschreibungen auf das
Sachanlagevermögen und die übrigen immateriellen Vermögensgegen-stände stiegen
entsprechend von 428 Mio. Euro im Vorjahr um 27% auf 545 Mio. Euro.
Aufgrund der Markteinführung neuer Produkte wie der neuen BMW 3er Limousine
haben sich die Vertriebs- und Verwaltungskosten gegenüber dem Vorjahr um 5,5%
erhöht. Die Forschungs- und Entwicklungskosten haben sich im ersten Quartal 2005
um 8,7% von 550 Mio. Euro auf 598 Mio. Euro erhöht. Daraus errechnet sich eine
Forschungs- und Entwicklungsquote bezogen auf den Umsatz von 5,8% im ersten
Quartal 2005 bzw. 5,1% im Vorjahresquartal.
Die Aktivierungsquote der Entwicklungskosten betrug gemäß International
Financial Reporting Standards im ersten Quartal 2005 33,2% gegenüber 34,5% im
Vorjahresquartal. Die Quartalswerte sind durch unterschiedliche
Erfassungszeitpunkte der Projektaufwendungen bedingt. Daher gehen wir für das
Gesamtjahr unverändert von einer Aktivierungsquote auf dem Niveau des Vorjahres
aus.
Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsleistungen, das sind die Forschungs-
und nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten zuzüglich der Investitionen in
aktivierungspflichtige Entwicklungskosten, belaufen sich im ersten Quartal 2005
auf 644 Mio. Euro gegenüber 621 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Für das Gesamtjahr 2005 erwarten wir, dass die Forschungs- und
Entwicklungskosten das Niveau des Vorjahres wegen des Anstiegs der
Abschreibungen von aktivierten Entwicklungskosten, aber vor allem einiger neuer
Projekte wie bereits erwähnt übersteigen werden.
Das Finanzergebnis hat sich im ersten Quartal 2005 trotz eines rückläufigen
Beteiligungsergebnisses vor allem aufgrund einer positiveren
Marktwertentwicklung der Optionsverpflichtung aus der Umtauschanleihe auf die
von der BMW Group gehaltenen Anteile an der Rolls-Royce plc, London gegenüber
dem Vorjahr von -66 Mio. Euro auf -9 Mio. Euro verbessert.
Die Marktwertentwicklung der Optionsverpflichtung hat das sonstige
Finanzergebnis um 1 Mio. Euro entlastet. Im Vorjahr war hier noch ein negativer
Effekt aus der Fair Value Bewertung von -65 Mio. Euro zu verzeichnen gewesen.
Der Marktwert der von der BMW Group gehaltenen Aktien der Rolls-Royce plc. wird
ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst und hat sich im gleichen Zeitraum um 9
Mio. Euro verbessert.
Ich möchte Sie noch auf die neue Bilanzgliederung nach Fristigkeiten
hinweisen, die wir im ersten Quartal 2005 umgesetzt und im Konzernanhang in den
Erläuterungen zur Bilanz unter Nummer 4 beschrieben haben.
Die wichtigsten Änderungen ergeben sich für die BMW Group aus der Anwendung
des im Rahmen des Improvement Projekts überarbeiteten IAS 1 „Presentation of
Financial Statements“.
Dieser Standard sieht eine Bilanzgliederung nach Fristigkeiten vor und führt
somit zu einer entsprechend geänderten Darstellung in der Konzernbilanz.
Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Rückstellungen werden grundsätzlich
entsprechend ihrer Restlaufzeit oder ihrer Zugehörigkeit zum normalen
Geschäftszyklus in kurz- und langfristige Posten unterteilt.
Im Zuge der Neugliederung der Bilanz nach Fristigkeiten wurden einzelne
Bilanzpositionen inhaltlich abgegrenzt und entsprechend angepasst. In der
Investor Relations Rubrik der Unternehmenshomepage bieten wir Ihnen ein Dokument
an, das auf Basis der Bilanz des Geschäftsjahres 2004 die neue Struktur zeigt.
Meine Damen und Herren,
wir haben im ersten Quartal 2005 externe Einflüsse zu verkraften gehabt.
Ferner wirkte sich der Modellwechsel bei der 3er Limousine aus, die am 5. März
in Europa eingeführt wurde und in diesen Tagen in den USA und weiteren Märkten
erhältlich sein wird. Die BMW Group verfügt über starke Marken, attraktive
Produkte und eine leistungsfähige Organisation, um auch in einem schwierigen
Umfeld erfolgreich sein zu können.
Für den weiteren Jahresverlauf sind wir daher zuversichtlich und streben
unverändert an, im Jahr 2005 das hohe Ergebnisniveau des Vorjahres in etwa zu
erreichen.
Ich danke für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 03.05.05
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