Kategorie: Kultur 02.05.2005
Iranische Filmemacher im Fokus
Die BMW Group unterstützt das 20. Internationale Dokumentarfilmfestival München
München. Das DOK.FEST München zählt mit etwa 500 Fachbesuchern und
12.000 Zuschauern zu den bedeutendsten Dokumentarfilm Festivals weltweit. Es
thematisiert den künstlerischen Dokumentarfilm, ein wirtschaftlich schwieriges
Genre. Zu den diesjährigen Schwerpunkten gehört in der Sektion "Horizonte" das
Land Iran.
Mit Unterstützung der BMW Group wurden drei iranische Filmemacher
eingeladen: Bahman Kiarostami, Kamal Bahar und Bahman Gohbadi.
Foto:
Bahman Kiarostami
Bahman Kiarostami wurde 1978 in Teheran geboren und arbeitete früh schon
gemeinsam mit seinem berühmten Vater Abbas Kiarostami an diversen
Dokumentarfilmen. Sein erster eigener Film "Morteza Momayez: Father of Iranian
Contemporary Graphic Design" wurde 1996 fertig gestellt. Seitdem folgten neben
der Produktion von TV-Spots weitere neun Dokumentarfilme, die sich hauptsächlich
mit Kunst und Musik sowie religiösen Aspekten beschäftigen. Auf dem DOK.FEST
zeigt Bahmann Kiarostami seine neusten Produktionen aus dem Jahr 2004: "Pilgrimage"
beschäftigt sich mit jenen Hunderten von iranischen Schiiten, die täglich die
Grenze zum Irak überqueren wollen, um das Grab des Propheten Hussein zu
besuchen. "Two Bows" kontrastiert zwei iranische Spieler des Streich-Instruments
Kamancheh - den Exilanten Reza Derakhshani in Rom und den traditionellen Musiker
Bahram Berdikor in einem iranischen Dorf - und behandelt neben musikalischen
Aspekten Fragen kultureller Identität.
"Two Bows" läuft Mittwoch, den 11.05., um 21.30 Uhr und Samstag, den 14.05.,
um 17.30 Uhr im Vortragssaal der Münchner Bibliothek am Gasteig. "Pilgrimage"
läuft am Mittwoch, den 11.05., um 19.00 Uhr und am Samstag, den 14.05., um 20.00
Uhr im Vortragssaal der Bibliothek am Gasteig. Der Regisseur hat sein Kommen
zugesagt und wird an einem der Tage persönlich anwesend sein.
Die BMW Group hat die Prävention und die Behandlung von HIV / AIDS schon
lange zu einem Schwerpunkt ihres gesellschaftspolitischen Engagements gemacht.
AIDS ist ein enormes Tabu-Thema in der iranischen Gesellschaft. Die iranischen
Filmemacher Kamal Bahar und Mohammad Ehsami lassen in ihrem Film "AIDS" (Eydz)
von 2004 Ärzte, Apotheker, Geistliche, Ausreißer, Fixer und Prostituierte über
die aktuelle Situation im Iran berichten. Offiziell werden dort Prostitution wie
Drogenszene totgeschwiegen, die Scham verbietet den Kauf von Kondomen und
AIDS-Kranke werden wie Kriminelle behandelt - bei einer Dunkelziffer von
geschätzten 450.000 Infizierten.
"AIDS" läuft am Sonntag, den 8.05., um 19.00 Uhr im Vortragssaal der
Bibliothek am Gasteig. Dabei wird der Regisseur Kamal Bahar anwesend sein.
Mit seinem Film "Schildkröten können fliegen" (deutscher Kinostart 5. Mai
2005) hat Bahman Gohbadi ein faszinierendes Meisterwerk geschaffen. Auch beim
DOK.FEST in München ist er mit zwei Filmen vertreten und wird selbst bei den
Vorführungen anwesend sein. "War is over" zeigt den Irak nach dem Sturz von
Saddam Hussein, ein Tagebuch über die schwierige Nachkriegs-Realität. In seinem
zweiten Film "Daf - Tambourine" beleuchtet er das Leben der Kurden rund um die
traditionelle Trommel "Daf".
"War is over" läuft am 11.05. um 19.00 Uhr im Vortragssaal am Gasteig. Um
21.30 Uhr folgt dann der Film "Daf - Tambourine". Beide Filme werden am 14.05.
wiederholt.
Im Internationalen Wettbewerb läuft als Welturaufführung das von der BMW
Group unterstützte Projekt "Winterkinder" von Jens Schanze (Jahrgang 1971). Der
Autor und Regisseur arbeitet in diesem Abschluss-Film an der Hochschule für
Fernsehen und Film die nationalsozialistische Vergangenheit an seiner eigenen
Familie auf und zeigt, wie die psychischen Folgen der Verdrängung sich negativ
bis in die Enkel-Generation der heute 30- bis 40-Jährigen auswirken. Jens
Schanze erhielt 2002 für seinen Film "Otzenrather Sprung" den Grimme-Preis als
Autor und Regisseur. Er wird sowohl bei der Vorführung am Samstag, den 7.05., um
20.00 Uhr im Rio Filmpalast am Rosenheimer Platz in München anwesend sein, als
auch bei der Wiederholung am 11.05. um 15 Uhr im Filmmuseum.
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