Kategorie: Wirtschaft Vorstand Motorrad Husqvarna BMW-Modellreihe: E84 F07 E71 27.09.2007
BMW Group stellt die Weichen für die Zukunft
Strategie "Number One" stellt Weichen für die Zukunft.
- Wertsteigerung steht bei neuer Strategie im Mittelpunkt
- Neue Rentabilitäts- und Wachstumsziele beschlossen
- Programm zur Erschließung von Effizienzpotenzialen von rund 6 Mrd. Euro bis
2012 beschlossen
- Stärkere Beteiligung der Aktionäre am Unternehmenserfolg
München. Die BMW Group hat mit einer strategischen Neuausrichtung die Weichen
für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. "Wir richten die BMW Group konsequent
auf Profitabilität und langfristige Wertsteigerung aus", sagte der Vorsitzende
des Vorstandes der BMW AG, Norbert Reithofer, bei der Vorstellung der neuen
Unternehmensstrategie am Donnerstag in München. Die strategische Zielrichtung
des Unternehmens bis in das Jahr 2020 ist klar definiert: Die BMW Group ist der
weltweit führende Anbieter von Premium-Produkten und Premium-Dienstleistungen
für individuelle Mobilität.
Umsatzrendite im Automobilgeschäft von 8% bis 10% angestrebt
Bei der zukünftigen Strategie steht der langfristige Erfolg und die Sicherung
der Unabhängigkeit des Unternehmens im Vordergrund. Für die ersten fünf Jahre
hat sich die BMW Group ehrgeizige Etappenziele gesetzt: So soll der Absatz bis
2012 auf mehr als 1,8 Mio. Fahrzeuge steigen. Im Motorradgeschäft will die BMW
Group in diesem Zeitraum die Auslieferungen um 50% auf 150.000 Einheiten pro
Jahr erhöhen.
Profitabilität steht dabei vor reinem Volumenwachstum. "Wir steuern das
Unternehmen künftig noch stärker nach der Kapitalrendite", erklärte Reithofer.
Im Segment Automobile will das Unternehmen ab 2012 einen Return on Capital
Employed (RoCE) von 26% und eine Umsatzrendite in einem Korridor von 8% bis 10%
erzielen.
Bis zum Jahr 2020 hat die BMW Group ebenfalls ambitionierte strategische Ziele
formuliert : So soll der Absatz im Automobilgeschäft auf deutlich über zwei Mio.
Fahrzeuge steigen.
Programm zur Erschließung von Effizienzpotenzialen von rund sechs Mrd. Euro
Die BMW Group startet ein umfangreiches Effizienzprogramm, das alle Bereiche des
Unternehmens umfasst und sowohl auf der Kosten- wie auch auf der Leistungsseite
ansetzt. "Damit sollen in den nächsten fünf Jahren Effizienzpotenziale von
insgesamt rund sechs Mrd. Euro realisiert werden, die uns Handlungsspielräume
eröffnen", unterstrich Reithofer. Bei dem Programm wendet die BMW Group das
Prinzip der Effizienten Dynamik an, das auch bei den Automobilen des
Unternehmens erfolgreich verfolgt wird: Mehr Output bei weniger Input.
Zusätzliche Ergebnispotenziale will das Unternehmen unter anderem durch weitere
Geschäftsaktivitäten erschließen. So sieht die BMW Group neben neuen Produkten
und Märkten auch entlang des Lebenszyklus eines Fahrzeuges und der
Wertschöpfungskette innerhalb der Branche Potenziale. Positiv zur
Ergebnisentwicklung der BMW Group soll auch die konsequente
Premium-Positionierung ihrer Fahrzeuge beitragen.
Die BMW Group hat darüber hinaus eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um auch
auf der Kostenseite deutliche Fortschritte zu erzielen. So werden alle
Kostenstrukturen auf den Prüfstand gestellt und die Standardisierung von
Prozessen weiter vorangetrieben. Das Unternehmen hat sich zudem zum Ziel
gesetzt, die Kosten, Investitionen sowie den Kapitaleinsatz pro Fahrzeug in
Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Verwaltung zu reduzieren. Durch
Kooperationen sollen Skaleneffekte bei Komponenten, Modulen und Antrieben
erzielt werden. Das Unternehmen strebt zudem weiterhin einen
Produktivitätszuwachs von mindestens 5% pro Jahr an.
Die BMW Group geht auch dank der angestrebten Produktivitätszuwächse davon aus,
das geplante Wachstum bis 2012 etwa mit dem derzeitigen Personalstand erreichen
zu können.
Natural Hedging und Einkauf im US-Dollarraum werden ausgebaut
Um unabhängiger von Währungsschwankungen zu werden, wird die BMW Group in
Zukunft noch stärker das sogenannte Natural Hedging sowie den Einkauf
insbesondere im US-Dollarraum gezielt ausbauen. So sollen bis 2012 die
Kapazitäten im US-Werk in Spartanburg von derzeit 140.000 auf 240.000 Fahrzeuge
erweitert werden. Die Planungen laufen bereits.
Die Kapazität im MINI-Werk in Oxford wird darüber hinaus ohne zusätzliche
Investitionen auf 260.000 Einheiten gesteigert. In China plant das Unternehmen
in einem ersten Schritt die Kapazität von 30.000 auf 44.000 Einheiten zu
erhöhen.
Ausschüttungsquote wird erhöht - Dividende soll 2007 deutlich steigen
Das Management ist vom nachhaltigen Erfolg der strategischen Neuausrichtung
überzeugt. Dementsprechend wird das Unternehmen die Aktionäre in Zukunft stärker
als bisher am Unternehmenserfolg beteiligen. So soll die Ausschüttungsquote
deutlich angehoben werden. In einem ersten Schritt wird der Vorstand dem
Aufsichtsrat und der Hauptversammlung eine substanzielle Erhöhung der Dividende
bereits für das Geschäftsjahr 2007 vorschlagen.
Darüber hinaus hält sich die BMW Group die Option eines Aktienrückkaufs offen.
Das Unternehmen wird sich jedoch in den kommenden zwölf Monaten zunächst auf die
höhere Ausschüttungsquote konzentrieren.
Die BMW Group wird darüber hinaus zukünftig auch mehr für die Mitarbeiter tun.
Um ihre Pensionen abzusichern, ist eine Auslagerung der Pensionsverplichtungen
in Deutschland in den kommenden Jahren in drei Stufen vorgesehen.
X1, Gran Turismo, MINI SAV und Rolls-Royce Coupé bis 2012 geplant
Die BMW Group wird ihre Modelloffensive auch in Zukunft fortsetzen. Bei allen
neuen Modellen werden Synergien durch die Nutzung von Baukästen realisiert. Die
erfolgreiche X-Baureihe wird um das Sports Acitivity Vehicle X1 erweitert. Auf
der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt ist bereits das BMW
Concept X6 vorgestellt worden. Außerdem wird ein viertüriger Gran Turismo nach
dem Vorbild der in Shanghai präsentierten Konzeptstudie CS gebaut. Als weiteres
Ergebnis der neuen Strategie wird das sogenannte raumfunktionale Konzept nicht
gebaut. Stattdessen soll mit einem im Charakter grundlegend veränderten
Fahrzeugkonzept - das unter dem Begriff Progressive Activity Sedan (PAS) die
Präsenz einer Limousine mit intelligenten Funktionalitäten interpretiert - ein
völlig neues Segment erschlossen werden.
Bei der Marke MINI wird es mit einem Sports Activity Vehicle ein weiteres Modell
geben. Auch bei Rolls-Royce wird die Modellpalette weiter ausgebaut: Ein Coupé
wird als dritte Variante des Phantom auf den Markt kommen. Darüber hinaus ist
ein weiteres Rolls-Royce Modell vorgesehen, das preislich und in seiner Größe
unterhalb des Rolls-Royce Phantom positioniert wird. Auch im Motorradgeschäft
wird das Produktangebot der Marken BMW Motorrad und Husqvarna Motorcycles in den
kommenden Jahren weiter ausgebaut.
Reithofer: Akquisitionen bleiben grundsätzlich auf der Agenda
Im Rahmen des Strategieprozesses hat die BMW Group alle Optionen für zukünftiges
Wachstum geprüft. Dies schloss auch einen Kauf oder den Aufbau einer vierten
Marke ein. Voraussetzung für einen derartigen Schritt wäre, dass die neue
Automobilmarke zum Unternehmen und seinen Stärken passt. Ein Zuwachs bei den
Stückzahlen müsste zudem zu sinkenden Stückkosten und damit zu Skaleneffekten
führen. Als weiterer Punkt müsste die neue Marke mindestens den gleichen
positiven Ergebnisbeitrag liefern wie das bestehende Automobilgeschäft. Die
eingehende Analyse hat jedoch ergeben, dass keine der geprüften Automobilmarken
derzeit diese Anforderungen erfüllt.
Dennoch schließt die BMW Group mögliche Zukäufe nicht generell aus. So ist es im
Segment Motorrad mit dem Erwerb der traditionsreichen Marke Husqvarna und ihrem
sportlichen Profil gelungen, neue bzw. jüngere Zielgruppen zu erschließen.
"Akquisitionen stehen grundsätzlich auch in Zukunft auf unserer Agenda", sagte
Reithofer. "Für mögliche Akquisitionen in der Zukunft haben wir im
Strategieprozess klare Kriterien definiert. So können wir gegebenenfalls schnell
handeln", fügte er hinzu.
Die BMW Group wird sich weiterhin auf ihre Stärken und damit auf den Markt der
Premiumfahrzeuge und -dienstleistungen konzentrieren, der auch in Zukunft
deutlich schneller als das Volumensegment wächst. So geht das Unternehmen davon
aus, dass das Premiumsegment zwischen 2005 und 2019 um rund 40% zulegen wird,
während im Volumensegment lediglich mit einem Zuwachs von knapp 20% gerechnet
wird.
Das Unternehmen wird auch in Zukunft substanziell in Zukunftstechnologien
investieren, um völlig neue Lösungen für individuelle Mobilität zu entwickeln
und seine Innovationsführerschaft auch im kommenden Jahrzehnt zu sichern. So hat
sich die BMW Group mit der Entwicklungsstrategie EfficientDynamics bei der
Verringerung von CO2-Emissionen beispielsweise einen klaren Wettbewerbsvorsprung
erarbeitet.
"Mit unserer strategischen Neuausrichtung sind wir für die Herausforderungen der
Zukunft gut gerüstet. Ich bin davon überzeugt, dass diese Strategie zu weiterem
wirtschaftlichem Erfolg führen wird", erklärte Reithofer.
Quelle: BMW Presse Mitteilung vom 27.09.2007
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