Resultat eines einwöchigen Studiums "Pulser/- und Batterietechnik" :
Wenn ich mir das CTEK M300 mit Temperaturkompensation und meinen ALDI-Lader so ansehe, muss ich mich halt schon fragen, was man wirklich braucht.
Natürlich macht eine angepasste Ladung mit Temperaturüberwachung durchaus Sinn, sprengt hier aber wohl die meisten Geldbeutel. Für das Laden im Fahrzeug taugt das Verfahren auch nicht, wenn man kein 300 Euro-Ladegerät unter der Rücksitzbank vergraben will.
Ich habe meine Batterie bei zuletzt ca. 15 Grad voll geladen gehabt und sie hat bisher in der Erhaltung (wir hatten schon deutliche Minusgrade) zumindest lt. der Bordnetzspannung nichts verloren. Die Erhaltung Marke ALDI tut also.
Man muss sich auch immer fragen, was man eigentlich machen möchte. Ein Lima-Regler ist ein denkbar unsensibles Teil und ballert die Batterie einfach bis zur Reglerspannung 14,4V voll. Die Batterie nimmt sich aus dem Lima-Strom was sie braucht und der Rest geht ins Netz.
Den Lima-Regler interessieren die Temperatur oder der Ladungszustand nicht; da wird einfach geladen. So fahren unsere Batterien dann zwischen 4 und 8 Jahren(Astra 1,7 Diesel, Laternenparker, NUR 1KM Kurzstrecke zum EDEKA und nie nen Pulser / Ladegerät gesehen) durch die Gegend und fühlen sich dabei mehr oder weniger wohl.
Es gibt also vier Möglichkeiten:
1. Batterie ausbauen und im beheizten Raum laden + erhalten (für die Überwinterung finde ich das empfehlenswert)
2. Batterie eingebaut bei deutlichen Plusgraden laden und dann erhalten (so isses bei mir)
3. Viel Geld fürn temperaturgesteuertes Gerät ausgeben, was die Batterielebensdauer bestimmt nicht um den Faktor der Geräteanschaffung erhöhen wird)
4. Zwischenladen im Wintermodus mit maximal 14,7V
Nachdem ich jetzt fast eine Woche mit lesen und studieren der einzelnen Pulser und Batterietypen verbracht habe, komme ich zu folgenden Erkenntnissen:
1. Ein Pulser hilft nur und ausschließlich bei einer tatsächlich sulfatierten Batterie. Das ist den wenigsten Anwendern klar und sie erwarten Wunder, wenn die Batterie in Wahrheit trocken oder von Gitterkorrosion befallen ist. Gilt selbstverständlich auch für die Megateile
2. Sulfatierung entsteht nur dann, wenn man sich nicht an die Herstellerangaben hält.
2.1 Starterbatterie nicht kontinuierlich schwach entladen (Ruhestrom prüfen, nicht ewig Radio hören etc. pp)
2.2 Starterbatterie immer über 90% geladen halten (mindestens 1x monatlich fremdladen)
2.3 Flüssigkeitstand und Säuredichte überwachen
3. Entladepulser schaden mehr als sie nützen
4. Ladepulser schaffen im normalen Fahrbetrieb (bis vielleicht 15 Minuten) sicher keine großflächige Desulfatierung.
5. Ladepulser können neuer Sulfatierung vorbeugen.
6. Desulfatieren kann einige Wochen(durchgängig in Betrieb) in Anspruch nehmen!
7. Einzig richtig sinnvoll sind 230V-Netz-gespeiste Pulser (Trafo, SNT...) mit hohen Strömen bis 200A UND hohen Spannungsspitzen bis etwa 50V, welche NUR IM AUSGEBAUTEN ZUSTAND DER BATTERIE EINGESETZT WERDEN DÜRFEN!
Genau so ein Gerät werde ich mir jetzt bauen und dann, wenns taugt, hier einen Tipp dazu veröffentlichen. Das Teil kostet 110 Euro, weshalb ich mit einem Tipp da bis jetzt mal vorsichtig bin.
Da ich nun schon einige Entladepulser habe und diese wieder sinnvoll verbauen möchte, habe ich dazu einen mehr oder weniger geilen Einfall gehabt: Mittels Relais einfach die Pulser von der Batterie trennen. Kommt Zündungsplus ans Relais(tuts ja, wenn der Motor läuft), kommt Saft in den Pulser und er ist somit ein (halber) Ladepulser. Wie das Relais die Stromstöße verkraftet, werden wir sehen.
Alle Klarheiten beseitigt?